Schweiz
Tier

Blauflügelige Ödlandschrecke ist das Tier des Jahres

Blauflügelige Ödlandschrecke ist das Tier des Jahres – aus gutem Grund

03.01.2023, 10:21
Mehr «Schweiz»
Im Tessin und im Wallis zu finden: Die Blauflügelige Ödlandschrecke.
Im Tessin und im Wallis zu finden: Die Blauflügelige Ödlandschrecke.Bild: Pro natura

Die Blauflügelige Ödlandschrecke ist das Tier des Jahres 2023. Die Heuschreckenart ist im Sitzen gut getarnt, ihre blauen Flügel sind nur im Flug sichtbar. Für die Natuschutzorganisation Pro Natura gilt dieses Insekt als Botschafterin für die Biodiversitätskrise.

«Unter den Insekten gilt die Blauflügelige Ödlandschrecke als Zeigerart. Das heisst, wo sie lebt, ist die Biodiversität hoch und es gibt noch viele andere Arten», liess sich Heuschreckenspezialist Florin Rutschmann in einer Mitteilung von Pro Natura vom Dienstag zitieren.

Die Blauflügelige Ödlandschrecke besiedelt lückige Trockenwiesen, Kiesbänke mit spärlicher Vegetation in Auen oder leicht verwilderte Bahn- und Gewerbeareale. Solche Lebensräume findet sie in der Schweiz vor allem im Wallis und Tessin, aber auch zerstreut in der Nordschweiz, teilweise mitten in der Stadt.

Art ist bedroht

Die Zerstörung der Flusslandschaften sowie die Intensivierung der Landwirtschaft und Landnutzung in den letzten 100 Jahren bedrohe Insekten stark, schrieb Pro Natura. Schweizweit sind heute 60 Prozent der Insekten und 40 Prozent der Heuschrecken bedroht.

Auch die Blauflügelige Ödlandschrecke sei in der Schweiz durch den Rückgang der Lebensräume potenziell gefährdet. Hingegen profitiere sie von der Klimaerwärmung. Wärmere Temperaturen begünstigen die Entstehung ihres Lebensraums. Ohne zielgerichtete Pflege würde diese neuen Lebensräume jedoch wieder verschwinden.

Dies könnte laut Pro Natura weitreichende Folgen haben. «Insekten sind Nahrung für viele andere Arten, bestäuben Pflanzen, bauen Pflanzenmaterial ab, räumen Kadaver weg und vieles mehr. Ihr Rückgang insgesamt und ihre punktuellen Populationszunahmen sollten uns gleichermassen alarmieren», so Rutschmann. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
14
Waldbrandgefahr in den Voralpen steigt neuer Prognose zufolge stark

Die Waldbrandgefahr in den Voralpen wird neuen Prognosen zufolge wegen des Klimawandels ab 2040 schnell steigen. Der Trend sei deutlich, hiess es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Schnee- und Lawinenforschungsinstituts SLF vom Dienstag.

Zur Story