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Artenvielfalt: Igel, Feldhase und Auerhuhn stehen auf der roten Liste

Den Igeln in der Schweiz geht es mies – den Feldhasen und den Auerhühnern auch

13.10.2022, 11:2313.10.2022, 11:23
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Der Igel, der Feldhase und das Auerhuhn gehören laut WWF zu den besonders gefährdete Tierarten in der Schweiz. Erfolge feiern konnten die Naturschützer beim Bartgeier und beim Biber, wie der WWF Schweiz anlässlich seines Living-Planet-Reports 2022 schreibt.

Ein Igel trinkt aus einem pinken Becher.
In der Stadt Zürich leben noch rund 900 Igel.Bild: Shutterstock

In den letzten 25 Jahren habe die Igel-Population in der Schweiz stark abgenommen. In der Stadt Zürich etwa um 40 Prozent auf noch 900 Igel. Beim Feldhasen habe sich die Dichte zwischen 1990 und 2019 von gut 4.5 auf 2.5 Hasen pro 100 Hektar verringert. Ferner sei zwischen 1990 und 2017 gut jedes dritte Auerhuhn verschwunden.

Im Kampf gegen das Artensterben seien aber auch Erfolge zu verzeichnen, schreibt der WWF Schweiz weiter. So sei die Zahl der Bartgeier seit der Wiederansiedlung 1991 mit drei Jungvögeln wieder auf rund 250 Vögel gestiegen. Die Zahl der Biber hat sich seit der letzten Zählung 2008 auf rund 3500 Exemplare verdoppelt.

Die Chance, das Artensterben zu stoppen, biete sich an der Weltnaturschutzkonferenz (COP15) in diesem Dezember. Dort werde ein neues globales Abkommen zum Erhalt der biologischen Vielfalt verhandelt. Ziel sei es, das Artensterben und den Verlust von Ökosystemen zu stoppen. Der WWF zähle auf die offizielle Schweiz, sich in Montreal für ambitionierte Ziele für die Natur einzusetzen.

Der Verlust an Natur könne gestoppt werden, so Thomas Vellacott, Geschäftsleiter des WWF Schweiz. Mit mehr Schutzgebieten, einer Umstellung der Landbewirtschaftung und mit einem nachhaltigeren Konsum lasse sich der Verlust an biologischer Vielfalt aufhalten. Darum müsse sich die Schweiz an der Konferenz für ein Abkommen einsetzen, das den ökologischen Fussabdruck massiv verringere. (sda)

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Juney
13.10.2022 12:58registriert April 2022
Das mit den Igeln hab ich auch bemerkt. Wir hatten immer 1-2 Igel ums Haus. Seit mindestens 5 Jahren nicht mehr. Und wir wohnen eher ländlich. Aber wundert mich auch nicht. Alle Gärten ringsum sind wie geschleckt. Der Rasenmäherroboter entfernt jeden Millimeter überschüssiges Grass. Dort wo vor ein paar Jahren noch Wiesen waren stehen jetzt Blöcke und und alte Stallgebäude wurden in Einfamilienhäuser umsaniert. Die finden doch gar keinen Unterschlupf hier für den Winter wenn jeder Laubhaufen mit Schweizer Akuratness sofort beseitigt wird.
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Dave1974
13.10.2022 13:14registriert April 2020
Man dürfte aber auch in den Siedlungen weiterhin oder gar vermehrt darauf achten, dass nicht jedes Eckchen rausgeputzt werden muss. Gerade jetzt im Herbst lassen sich einfachst Rückzugsorte für allerlei Gevieh bauen. Oft müsste man sogar nur eines tun - einfach nichts. Laub liegen lassen oder wenns "stört" in eine Ecke schaffen.
Ja, es hat dort dann auch allerlei Gekrabbel, aber z.B. der süüüsse Igel ernährt sich davon. Kein Tierchen ist unnütz sondern höchstens mal am falschen Ort.
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Orni
13.10.2022 13:12registriert Mai 2015
Zum Erhalt der Artenvielfalt können wir alle auch im Siedlungsraum beitragen. Mit einem naturnahen Garten bietet man den Igeln Nahrung, mit einem Igeltunnel (www.natur-im-siedlungsraum.ch/gartenberatung/igeltunnel/) ermöglicht man ihm das Zirkulieren zwischen Gärten, wenn Zäune für oder gegen Hunde/Katzen aufgestellt. Auch mitten im Siedlungsraum lassen sich gefährdete und seltene Wildbienen fördern. Tipps dazu: www.nimszh.ch/wildbienenfoerderung
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