Schweiz
Tier

Breitflügelspanner und Kiefernblutzikade sorgen für Schäden im Wald

Zwei Insektenarten verursachen erstmals Schäden im Schweizer Wald

30.07.2025, 11:2430.07.2025, 11:24
Mehr «Schweiz»

Zwei bislang kaum beachtete Insektenarten haben in Schweizer Wäldern diesen Sommer erstmals grössere Schäden verursacht. Waldschutz Schweiz bat am Mittwoch die Bevölkerung um Mithilfe bei der Beobachtung, um das genaue Ausmass der Schäden schweizweit zu erfassen.

Im Wallis hat der Orangegelbe Breitflügelspanner (Agriopis aurantiaria) Lärchen und andere Baumarten entlaubt und im Westschweizer Jurabogen verursacht die Kiefernblutzikade (Haematoloma dorsata) derzeit starke Nadelverfärbungen an Schwarz- und Waldföhren, wie die Fachstelle Waldschutz Schweiz (WSS) der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) mitteilte.

Eine Raupe des Orangegelben Breitflügelspanners.
Eine Raupe des Orangegelben Breitflügelspanners.Bild: Waldschutz Schweiz

Im Saastal und Goms haben demnach Förster seit Anfang Juni vergilbte Nadeln und Nadelverlust bei Lärchen beobachtet. Manche Bäume wurden vollständig entlaubt. Etwa zur gleichen Zeit trafen bei Waldschutz Schweiz Schadensmeldungen aus dem Westschweizer Jurabogen zu auffälligen Nadelverfärbungen ein.

Eine adulte Kiefernblutzikade.
Die Kiefernblutzikade.Bild: Mathieu Mirabel, DSF, Besançon

Insekten waren schon da – Schäden sind neu

Bisher wurden Schäden dieser Arten kaum beobachtet. Der Orangegelbe Breitflügelspanner ist eigentlich eine einheimische Schmetterlingsart. Auffällige Massenvermehrungen der Art werden in der Schweiz laut der Fachstelle aber selten beobachtet. «Offenbar haben die zuletzt vorherrschenden Klimabedingungen ein gutes Populationswachstum begünstigt», schrieb die Fachstelle in einer Publikation.

Die Kieferbuntzikade, deren Schäden man an ringförmigen Saugspuren an den Nadeln der Bäume erkennt, stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum und hat sich in den letzten Jahrzehnten in nördliche Richtung ausgebreitet. Fundmeldungen adulter Zikaden in öffentlich zugänglichen Datenbanken deuten laut Waldschutz Schweiz darauf hin, dass die Kiefernblutzikade in der Schweiz bereits weitverbreitet ist. Die auffälligen Nadelverfärbungen hingegen wurden dieses Jahr erstmals registriert. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
14
Düstere Prognosen: «Mit 39 Prozent Zoll ist der US-Markt für die meisten Firmen tot»
Der Monster-Zoll, mit dem US-Präsident Donald Trump die Schweiz bestraft, bedeutet das faktische Ende von helvetischen Exporten in die Vereinigten Staaten. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Die Schweiz ist wieder mal ganz vorne mit dabei. Nur gerade vier Länder haben es in Donald Trumps Zoll-Ranking noch weiter nach oben geschafft: Brasilien, Syrien, Myanmar und Laos. Dabei hatte sich der Bundesrat bis noch vor kurzem äusserst siegessicher gezeigt. Nun steht das US-Geschäft vor dem Aus.
Zur Story