Spätestens mit der Hotelrechnung herrscht Klarheit: Dann wissen die Touristen, die hierzulande Ferien machen, wie viel sie pro Nacht zusätzlich zum Hoteltarif abliefern müssen. Die Beträge variieren stark. Während einige Ferienorte gar keine Kurtaxen mehr erheben, verlangen andere deutlich mehr als 5 Franken pro Nacht und Person. Das zeigt eine neue Erhebung des Online-Vergleichsdienstes Comparis. Eine Systematik ist keine ersichtlich: «Die Schweiz bleibt ein Flickenteppich der Kurtaxen», sagt denn auch Comparis-Reiseexperte Adi Kolecic.
Verglichen hat Comparis die Daten der 80 Schweizer Gemeinden mit den meisten Übernachtungen im Jahr 2023. «Dabei ist die Höhe der Kurtaxe nicht nur vom Standort, sondern auch vom Beherbergungsbetrieb abhängig. Oft ist die Übernachtungsgebühr in einem Viersternehotel höher als in einer Ferienwohnung», ergänzt Kolecic. Wobei die meisten Gemeinden die Kurtaxen pro Gast und Übernachtung erheben. Verschiedene Ferienorte haben aber in den vergangenen Jahren die Kurtaxe durch Zweitwohnungs-, Quadratmeter- oder Bettenpauschalen ganz oder teilweise ersetzt.
Den ersten – sprich: teuersten – Platz in der Kurtaxen-Tabelle belegen der Walliser Ferienort Saas Fee und Montreux am Genfersee, wo derzeit wieder das international bekannte Jazzfestival stattfindet. Beide Orte verlangen stolze 7 Franken pro Nacht.
Am anderen Ende der Skala sind Andermatt UR, Engelberg OW sowie die Bündner Gemeinden Arosa, Celerina/Schlarigna und Sils im Engadin. Und Spreitenbach im Kanton Aargau. All diese Orte erheben keine Gästetaxen oder rechnen sie pauschal ab.
Die Unterschiede zwischen den Kurtaxen seien nicht nur über die ganze Schweiz gesehen «frappant», sagt Kolecic. «Auch innerhalb desselben Kantons oder sogar der Gemeinde zahlen Gäste unterschiedlich viel». Konkret fügt er ein Rechenbeispiel einer vierköpfigen Familie mit zwei Kindern über 12 Jahre an: Für zwei Nächte in Davos müsste diese insgesamt 47.20 Franken an Kurtaxen bezahlen, im benachbarten Alpental in Arosa hingegen gar nichts. Wobei die Familie an beiden Orten dieselbe Leistung erhält: Sowohl Davos wie auch Arosa bieten eine Gästekarte an, mit der die Touristen kostenlos den öffentlichen Verkehr nutzen können und Rabatte auf Bergbahnen sowie weitere Vergünstigungen erhalten. In Arosa sind viele Bergbahnen mit der Gästekarte sogar kostenlos.
Die beiden Ausnahmen im Schweizer Kurtaxen-Dschungel bilden die Kantone Genf und Tessin: Hier sind die Gästeabgaben in allen Gemeinden gleich. In Genf beträgt die «Taxe de séjour» in einem Hotel 3.75 Franken pro Kopf und Übernachtung, im Tessin die «Tassa di soggiorno» für eine Übernachtung im Viersternehotel 4.50 Franken. Hier kommt aber noch eine Promotionstaxe von 1.70 Franken hinzu. Somit zahlen Übernachtungsgäste im Tessin insgesamt 6.20 Franken an Gästeabgaben. (aargauerzeitung.ch)
Klar könnten die Taxen oder die damit verbundenen Leistungen teilweise transparenter gestaltet sein…
Viele Gemeinden geben das Geld aber auch einfach sinnvoll im Sinne der Touristen aus: die Wanderwege reparieren sich halt nicht selbst, das Holz läuft nicht alleine zu den Feuerstellen und der ÖV ist halt eben doch nicht „gratis“.
gut gemeint aber nicht gut gemacht...
die leistungen hinter den taxen sind zentral und müssten auch verglichen werden....