Schweiz
UBS

Konjunkturaussichten trüben sich mit US-Zollhammer massiv ein

Ein Mann laeuft am Logo der UBS vorbei an der Bahnhofstrasse, am Dienstag, 27. Mai 2025 in Zuerich. (KEYSTONE/Til Buergy).
Von der UBS befragte Finanzanalysten schätzen die Konjunkturaussichten für die Schweiz massiv schlechter ein als noch vor einem Monat. (Symbolbild)Bild: keystone

Konjunkturaussichten trüben sich mit US-Zollhammer massiv ein

27.08.2025, 10:5127.08.2025, 10:51

In der Schweiz hat sich das Konjunkturumfeld mit den vor rund drei Wochen auf Schweizer Güter eingeführten hohen US-Zöllen deutlich eingetrübt. Von der Grossbank UBS befragte Finanzanalysten schätzen die Konjunkturaussichten massiv schlechter ein als noch vor rund einem Monat.

Der im Rahmen der monatlich von der UBS durchgeführten Befragung erstellte CFA-Indikator sackte im August auf -53,8 Punkte ab, nachdem er im Juli mit 2,4 Zählern noch im positiven Bereich notiert hatte. «Dies deutet auf eine starke Verschlechterung der Konjunkturaussichten der Analysten hin», heisst es von der UBS in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Als Hauptgrund dafür sieht die Grossbank die Einführung des US-Zolls von 39 Prozent auf Schweizer Exporte. Neun von zehn Analysten erwarten laut den Angaben nun, dass sich die Dynamik der Schweizer Exporte in den kommenden sechs Monaten verschlechtern wird. Der entsprechende Indikator fiel um 54,7 auf -89,8 Punkte.

Einen derart deutlichen Rückgang habe es in der Geschichte des Index nur bei einschneidenden Ereignissen gegeben, wie etwa bei der Aufhebung des Mindestkurses der Schweizerischen Nationalbank (SNB) 2015, bei den Covid-19-bedingten Eskalationen 2020 und 2021 oder bei der US-Zollankündigung vergangenen April.

epa11028223 The facade of the Swiss National Bank SNB at the Federal Square (Bundesplatz) prior to an end-of-year press conference of Swiss National Bank (SNB BNS), in Bern, Switzerland, 14 December 2 ...
Im Durchschnitt ist der Index um ca. 40 Punkte gestiegen. (Symbolbild)Bild: keystone

In all diesen Fällen seien jedoch die Abschwünge im Folgemonat teilweise ausgeglichen worden: im Durchschnitt kam es jeweils zu einem Anstieg von fast 40 Punkten.

Auch Verschlechterung der Weltkonjunktur erwartet

Nicht nur für die Schweiz, sondern auch weltweit schätzen die Analysten die Konjunkturaussichten schlechter ein. Verglichen mit der Juli-Umfrage hätten weniger Umfrageteilnehmende angegeben, dass sich die Aussichten in den USA, in der Eurozone und in China in den nächsten sechs Monaten verbessern werden. Die meisten Analysten hätten aber die Lage in allen vier Regionen weiterhin als «normal» beurteilt.

Mit Blick auf die Geldpolitik in der Schweiz erwarten knapp zwei Drittel der insgesamt 52 Befragten, dass die SNB ihren Leitzins in den nächsten zwölf Monaten stabil halten wird. Mit einer Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte an der Dezember-Sitzung der SNB rechnet knapp ein Viertel der Befragten. Eine grössere Senkung um 50 Basispunkte oder eine Zinserhöhung werden als unwahrscheinlich angesehen, wie es hiess.

Bei vielen Anlegern führten die politischen Entwicklungen in den USA auch zu einem Überdenken ihrer Anlagestrategien. Sieben von zehn der im August Befragten gaben an, dass sie Investments in US-Dollar-Anleihen abbauen würden. Über die Hälfte denke zudem über eine Reduktion der Barmittel in Dollar nach. Zudem will laut der Umfrage knapp die Hälfte Anlagen in US-Aktien reduzieren. (sda/awp)

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