Schon seit Jahrhunderten fasziniert das Gebiet rund um den auf 2450 Meter gelegenen Furkapass Reisende, Wissenschaftler und Kunstschaffende. Kein Wunder wurde die Region bereits in den Anfängen des Schweizer Tourismus erschlossen: 1882 entstand in einer Haarnadel-Kurve der Furka-Passstrasse auf der Walliser Seite das berühmte Hotel Belvèdere, elf Jahre später wurde kurz vor der Passhöhe auf der Urner Seite das Berg-Hotel Furkablick erbaut.
Wie das Belvedère, das dank des James-Bond-Streifens «Goldfinger» weltberühmt wurde, stand in den letzten Jahren auch das Hotel Furkablick leer und verlotterte dem Wind und Wetter ausgesetzt zusehends. Nun hat es einen neuen Besitzer gefunden, wie die «Urner Zeitung» berichtet.
Gekauft wurde das historische Hotel von Christoph Schoop, einem Aargauer Kunstmäzen und Immobilienunternehmer. Er plant, das Hotel aus der Belle Époque für mehrere Millionen Franken umfassend zu sanieren und wiederzubeleben, wie er in einer Mitteilung bekanntgab. Zusammen mit seiner Lebenspartnerin Pelin Karamustafaoglu ist ein Artist-in-Residence-Programm für internationale Kunstschaffende vorgesehen.
«Das Hotel Furkablick markiert einen Ort von grosser historischer, kultureller und architektonischer Bedeutung», sagt Pelin Karamustafaoglu gegenüber der «Urner Zeitung». «Es soll ein Schmelztiegel für Architektur, Forschung und Kunst werden. Ein Ort, an dem alles zusammenkommt. Es ist uns ein grosses Anliegen, dass dies alles weitergeführt wird.»
Wiedereröffnet wird auch das Restaurant des Hotels, nicht nur für die Kunstschaffenden, sondern auch für alle Durchreisenden. Zurzeit wird noch nach einem Pächter gesucht. Im Winter sollen die Zimmer des Hotels allenfalls als Aufenthaltsort für Skitourengänger genutzt werden, wie die NZZ berichtet.
Christoph Schoop ist im Kanton Uri an verschiedenen Orten aktiv. So plant er momentan den Umbau des alten Posthotels Urigen, der ehemaligen Liegenschaft der Bootsvermietung Kaufmann in Flüelen sowie einen Bau auf der Werkmatte in Altdorf. (pre)