Die Stiftung Ferien im Baudenkmal ermöglicht seit 2005 genau das, was sie sagt: Ferien im Baudenkmal. Das kann eine alte Scheune sein, eine alte Bahnhofstation oder sonst ein historisches Gebäude in der Schweiz.
So werden leer stehende, vom Zerfall oder Abbruch bedrohte Baudenkmäler übernommen, sanft restauriert und als Ferienobjekte wiederbelebt. Meist stehen die Baudenkmäler abseits der grossen Tourismushochburgen und helfen so Regionen, die oft von Abwanderung betroffen sind und geben einen speziellen Zugang zur lokalen Geschichte.
Oft reist man dabei auch ein bisschen in eine vergangene Zeit und findet Authentizität und Entschleunigung. Vom mittelalterlichen Holzhaus aus dem 13. Jahrhundert bis zur modernen Stadtwohnung aus den 1930er-Jahren ist alles dabei. Wir stellen hier eine kleine Auswahl vor.
Pro Jahr kamen zuletzt rund fünf neue Baudenkmäler zum Angebot dazu. Die neuste Ferienwohnung ist seit diesem März buchbar und wird hier bei unserem Punkt 1 kurz vorgestellt:
Ca‘ di Bifúi – was für ein Name. Im lokalen Dialekt bedeutet dies schlicht «Haus des Bifúi», was ein Orts-, aber auch Familienname sein kann. Das turmartige Steinhaus mit Steindach und ortstypischen Loggien steht im historischen Dorfkern.
Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich eine für das Tessin typische Wohnküche mit grossem Cheminée, auf dem früher gekocht wurde. Der Boden besteht aus grossen Granitplatten. In den Obergeschossen befinden sich die Schlafzimmer und das Bad. Verschiedene Aussensitzplätze bieten Erfrischung in den heissen Sommermonaten.
Von der Dachterrasse aus bietet sich ein Panoramablick auf das Vallemaggia und die umliegende Bergwelt.
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Das Chesa Viglia (altes Haus) gehört zu den ältesten Häusern in Bergün. Das regionaltypische Wohnstallhaus zeigt, wie die Bergbauern vom Mittelalter bis heute gelebt (haben). Das Bauernhaus in Strickbauweise wurde 1520 auf den Ruinen zweier mittelalterlicher Türme erbaut.
Die Einflüsse des nahen Engadins zeigen sich in Bergün in der Sprache und in der Architektur, insbesondere im vorherrschenden Bautyp des Engadiner Wohnstallhauses. Die Chesa Viglia wurde in den Jahren 2016–2017 von ihren Eigentümern sanft renoviert. Dabei wurde grosser Wert auf die Erhaltung der historischen Bausubstanz gelegt. Umbauten der letzten Jahrzehnte wurden – wo möglich – rückgebaut.
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Auch das Casino Unterstalden dürfte zu den ältesten Häusern der Siedlung Unterstalden gehören. Mehrere Eingänge zeugen davon, dass hier früher auch verschiedene Familien wohnten. Oft wurde die Küche gemeinsam genutzt und jede Familie hatte ihren eigenen Wohn-/Schlafraum.
Ab dem 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Unterstalden eine temporäre Siedlung. Der alpine Nomadismus (Alpwirtschaft) wurde hier von Bauernfamilien gelebt. Im Winter waren alle in Visperterminen, im Sommer als Hirten auf den Maiensässen und im Frühling und Herbst in tieferen Weilern (wie Unterstalden), um Gemüse, Obst und Wein anzubauen.
Seinen Namen verdankt das Gebäude einer grösseren Stube im Haus, die in den 1950/60er-Jahren von der Dorfjugend vor allem während der Fastnacht als Tanzsaal genutzt wurde.
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Die ehemaligen Fischer- und Handwerkerhäuser in Romanshorn zeugen von der vorindustriellen Geschichte. Erbaut wurde dieses um 1670 und stand damals wohl direkt am Ufer des Bodensees. Seit 1998 gab es diverse Umbauprojekte, erst 2009 konnten diese abgewehrt werden. Ab 2011 wurden die Häuser renoviert.
Mit traditionellen Handwerkstechniken wurden die notwendigen Reparaturen an der Konstruktion und Innenausstattung erledigt, unter anderem wurde da auch die Laube wiederhergestellt.
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Willkommen in einem der ältesten Holzhäuser Europas. 1341 erbaut, war der Blockbau ein identifikationsstiftendes Erscheinungsbild der Innerschweizer Kulturlandschaft. Der Sage nach wurde dieses gar schon um 1290 in Riemenstalden gebaut und 50 Jahre später als Fahrnis nach Morschach «gezügelt». Damals führte hier der Saumpfad Richtung Gotthard vorbei, was strategisch top war.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass das Haus wohl als Herberge und Gasthof diente. Im Mittelalter stand auch die Abwehr des Bösen im Mittelpunkt. Noch heute sind Geisterbanndübel (kleine keilförmige Hölzchen, die abgebrannt und in die Schwundrisse und Fugen des Blockhauses geschlagen wurden) und flämmchenförmige Brandspuren, die das Eindringen des Toggelis verhindern sollten, in der Stube des Hauses zu entdecken. Selbst der Platz des Herrgottswinkels gegenüber der Stubentüre ist noch erkennbar.
Seit 2017 sorgen moderne Küchen- und Sanitäreinrichtungen für ein wunderbares Feriengefühl.
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An der Dorfstrasse in Twann grenzt ein Arbeiterhaus an das nächste in dieser bekannten Weinbauregion am Bielersee. Im 16. Jahrhundert wurde dieses Bijou erbaut. Viel ist über die Geschichte des Hauses sonst nicht bekannt.
Was aber auffällt: Als 1830 die Fahrstrasse für Pferde und Wagen durchs Dorf gebaut wurde, musste die Dorfstrasse verbreitert werden und viele Fassaden um rund 50 Zentimeter zurückversetzt sowie die Aussentreppen abgebaut werden. Bis dahin war das Dorf praktisch nur auf dem Seeweg erreichbar. Übrigens: Mit der Rückversetzung der Fassade wurde die Aufstockung des Giebels erlaubt, wodurch die zuvor niedrige Dachkammer zu einem bewohnbaren Zimmer wurde.
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Hast du schon einmal in einem alten Bahnhofsgebäude übernachtet? Hier ist das möglich. Von 1903 bis Ende der 1980er-Jahre war der Bahnhof Alvaneu in Betrieb. Ab Sommer 2025 soll er übrigens wieder in Betrieb kommen. Aber auch jetzt schon erlebst du den Bahnbetrieb auf der UNESCO-Welterbestrecke der Rhätischen Bahn kurz vor (oder nach) dem berühmten Landwasserviadukt hautnah.
Während unten der Warteraum und betriebliche Räume waren, lag die Wohnung des Stationsvorstands im oberen Geschoss. Diese Dreizimmerwohnung wird jetzt vermietet.
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Über 200 Jahre alt ist diese Scheune in Beatenberg hoch über dem Thunersee. 15 Jahre stand sie ungenutzt da und drohte zu verfallen. Heute überrascht dich im Innern ein modernes Loft.
Zwei Personen bietet die Unterkunft Platz. Im oberen Stock – wo früher der Heustock war – befindet sich der grosse Aufenthaltsraum, der auch Küche und Schlafzimmer ist. Unten findest du neben dem Bad und dem Eingangsbereich einen kleinen Abstellraum.
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