Die UBS sieht sich nach Alternativen um – und trifft sich mit der US-Regierung
Die Schweiz will neue, strengere Kapitalanforderungen für die UBS einführen. Diese sind die Reaktion auf die Credit-Suisse-Übernahme und den Wunsch nach erhöhter Bankenstabilität.
Die Schweizer Grossbank UBS will die höheren Kapitalanforderungen der Schweiz jedoch abwenden. So sieht sie sich bereits nach einem Ausweg um, falls ihr geplantes Lobbying in Bundesbern scheitert.
Die neuen Vorschriften hätten gemäss der UBS zur Folge, dass sie ihre Kapitalpuffer um 26 Milliarden US-Dollar aufstocken müsste. Dies würde ihre globale Wettbewerbsfähigkeit einschränken, wie die UBS sagt.
Austausch mit den USA
Erst kürzlich sollen sich UBS-Führungskräfte mit Vertretern der US-Regierung getroffen haben. In diesem Austausch soll ein Strategiewechsel besprochen worden sein. Dieser könnte den Kauf einer US-Bank oder eine Fusion der UBS mit einer US-Bank beinhalten, wie die New York Post berichtet.
Es soll auch darüber nachgedacht werden, den UBS-Hauptsitz von Zürich nach New York zu verlegen.
Aus Sicht der USA wäre der Zuzug der Schweizer Grossbank ein Gewinn. Aus der Sicht der Schweiz jedoch weniger. Bundesrätin und Finanzministerin Karin Keller-Sutter sagte bei der Präsentation der geplanten Kapitalvorschriften im Juni 2025, dass die Schweiz zu verlassen ein Entscheid der UBS sei.
Die Medienstelle der UBS hat sich gegenüber der «New York Post» nicht zum Strategiewechsel geäussert. Gegenüber «Bloomberg» hat sie auf Sergio Ermottis jüngste Aussagen verwiesen.
Ermotti sagte in einem Interview mit «Bloomberg» am 11. September, dass er noch nicht vorhabe, den Hauptsitz der UBS zu verlegen. Weiter sagte er aber, dass die UBS im Fall von höheren Kapitalvorschriften darüber nachdenken müsse, wie sie die Interessen der Aktionäre schützen müsse. (nib)
