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Velofahrende verursachen jährlich rund 200 schwere Kollisionen

Velofahrende verursachen jährlich rund 200 schwere Kollisionen

22.07.2021, 11:1622.07.2021, 11:16
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Gegen Verkehrsregeln verstossende Velofahrerinnen und Velofahrer verursachen jedes Jahr rund 200 Kollisionen mit Schwerverletzten oder Toten. Das entspricht laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) rund 10 Prozent aller schweren Kollisionen auf Schweizer Strassen. Die BFU plädiert für den Ausbau des Velowegnetzes.

Eine Analyse der BFU zeigt, dass solche Kollisionen besonders häufig durch eine Vortrittsmissachtung verursacht werden, wie die Organisation am Donnerstag mitteilte. Dabei gebe es pro Jahr durchschnittliche vier Todesopfer und mehr als 60 Schwerverletzte. Meist seien die fehlbaren Velofahrenden selbst die Leidtragenden.

Le velo de la cycliste qui a perdu la vie sur la route de Malagnou apres avoir ete renverse par un camion, ce vendredi, 27 janvier 2017, a Chene-Bougeries pres de Geneve. Une cycliste age de 27 ans a  ...
Die meisten Velo-Unfälle entstehen laut BFU aufgrund einer Vortrittsmissachtung.Bild: KEYSTONE

Zu relativ wenigen Unfällen führt gemäss BFU ein besonders auffälliges Fehlverhalten einiger Velofahrenden – etwa das Ignorieren von roten Ampeln und Einbahnstrassen, Fahren auf dem Trottoir oder nächtliches Fahren ohne Licht. Bei solchen Fällen registriere die Polizei pro Jahr rund 20 Kollisionen mit schweren Personenschäden, davon im Schnitt eine Kollision mit Todesopfer.

Die Unfallstatistik belegt laut BFU, dass Regelverstösse mit dem Velo insgesamt keine Bagatelldelikte seien. Aus Sicht der Unfallprävention dürften sie nicht toleriert werden, schreibt die BFU.

Mehr Polizeikontrollen

Es sei nötig, Velofahrerinnen und Velofahrer zu sensibilisieren. Um die Einhaltung der Regeln zu fördern, empfehlen sich laut BFU zudem gezielte und regelmässige Polizeikontrollen an Orten, an denen es wegen Regelmissachtungen häufig zu kritischen Situationen komme.

Handlungsbedarf sieht die BFU auch bei der Infrastruktur. Ein sicheres, zusammenhängendes Velowegnetz mit wenig Umwegen und Wartezeiten dürfte dafür sorgen, dass Velofahrerinnen und Velofahrer die vorgesehenen Wege nutzen, sich regelkonform verhalten und sicherer unterwegs seien, heisst es in der Mitteilung.

Schwere Kollisionen zwischen Autos und Velos können gemäss BFU auch durch moderne Fahrassistenzsysteme wie Notbremsassistenten, Kollisionswarner und Abbiegeassistenten reduziert werden. (saw/da)

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73 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Posersalami
22.07.2021 12:47registriert September 2016
Es braucht allgemein viel mehr Kontrollen. Wenn ich für jeden Fahrer eines Fahrzeugs 1.- bekommen würde den ich mit dem Handy in der Hand sehe müsste ich schon lange nicht mehr arbeiten.
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Rissle
22.07.2021 12:48registriert Juli 2018
Velostrassen bitte, wo immer möglich. Abgetrennt von Trottoir und Strassen. Da profitieren alle Verkehrsteilnehmer davon.
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Hakuna!Matata
22.07.2021 13:48registriert Juni 2019
Bitte, was? Was hat ein besseres Velowegnetz mit der Einhaltung der Verkehrsregeln zu tun? Auch ein besseres Velowegnetz wird mit Verkehrsregeln auskommen müssen. Diese 200 Unfälle mit Schwerverletzten oder Toten könnte man schon heute verhindern wenn man sich einfach nur an die Regeln halten würde, Zustand der Wege hin oder her.

Selbstverständlich bin ich abgesehen davon für einen Ausbau der Velowege, kommt es nebst diesen 200 selbstverschuldeten Unfällen auch zu vielen unverschuldeten Unfällen wo einfach zu wenig auf die Sicherheit der Radfahrer geachtet wurde.
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