Und los geht's: Mit Vollgas brettert der watson-Reporter im vierrädrigen Elektro-Flitzer unter der Zürcher Hardbrücke durch. Die Lenkstange ruckelt, das Plastik-Chassis wackelt. Bei den maximal 30 km/h muss man im fahrenden «Ei» ein bisschen Gegensteuer geben, um nicht vom Kurs abzukommen. Dann folgt der «Elch-Test» vor dem Schiffbau. Beinahe brechen die Hinterräder aus. Vollbremsung!
Die ovalen Mobilitätsdinger des Bieler Start-ups Enuu sind weder ein Velo noch ein Auto. Die ersten von 50 vierrädrigen Elektroleichtfahrzeugen warten seit wenigen Tagen in Zürich auf erste Kunden. Wie E-Trottis können sie via App lokalisiert und freigeschaltet werden.
Die Bedienung ist jedoch gewöhnungsbedürftig. Der Testfahrer braucht mehrere Minuten, bis er das Gefährt ins Rollen bringt. Dafür beschleunigt das Elektro-Gefährt erstaunlich zügig. Da kommt überraschend viel Fahrspass auf. Und das Ding bietet in der Kabine viel Raum. Trotz seiner Körperlänge von 189 Zentimetern findet der watson-Reporter problemlos im Elektro-Wägelchen Platz. Die Sicht ist allerdings durch das tiefgezogene Dach eingeschränkt.
Wir fahren weiter. Und fragen uns, warum man so ein Gefährt überhaupt ausleihen soll? Der grosse Pluspunkt ist rasch gefunden: Im Gegensatz zu den E-Trottis ist das Enuu-Mobil wetterfest, man ist von Regen und Wind geschützt. Im Sommer wird es allerdings in der unklimatisierten Kabine rasch heiss.
Abzug gibt es für das Design, das alles andere als sexy ist. Mit dem Enuu-Mobil würde ich kaum beim ersten Date vorfahren.
Der grosse Knackpunkt dürfte die Park-Situation ergeben: Die vierrädrigen Eier dürfen offiziell nur auf Velo- oder Töffparkplätzen abgestellt werden und müssen wenn möglich auf den Velostreifen fahren.
Knatsch mit den Velofahrern dürfte angesichts der prekären Parkverhältnisse, etwa rund um den Bahnhof, vorprogrammiert sein. Die Stadt sieht es lockerer: «Ganz grundsätzlich stellt sich die Frage, ob die Parkierungsmöglichkeiten wegen lediglich 50 Enuu-Fahrzeugen spürbar eingeschränkt werden», so Robert Soos vom Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich. Im Übrigen hätten die Anbieter der Verleih-Fahrzeuge einen bedingten Anspruch auf Nutzung des öffentlichen Grundes und damit auch der Abstellplätze. Enuu zahlt der Stadt dafür 20 Franken pro Monat/Fahrzeug.
Nach einer Testphase in Biel wagt Enuu nun den Sprung nach Zürich. Das Jungunternehmen peilt Basel und Genf als weitere Schweizer Städte an. 2020 soll die Expansion in europäische Metropolen folgen.
In Biel ist eine kleine Flotte von Enuu-Mobilen seit vergangenem Herbst unterwegs. Das «Bieler Tagblatt» fällte unlängst ein Zwischenurteil. Enuu holt sich gute Noten ab: 100 Fahrten nehmen die 13 Fahrzeuge täglich unter die Räder, insgesamt zählt das System über 800 Nutzer. Entsprechend glücklich ist Enuu-Mitgründer Luca Placi: «Wir sind mehr als zufrieden.» Inzwischen hat Enuu in Biel die Flotte auf 20 Fahrzeuge aufgestockt.
Nun bleibt abzuwarten, wie sich Enuu in den anderen Schweizer Städten gegen die harte Konkurrenz durch E-Trottis und Leihvelos schlägt.
Alle schreien nach Ressourcen schonen und sparen... und dauernd werden neue E Mobile gebaut. Akku's sind immernoch ein Problem und es stehen hunderte davon einfach überall rum. Im Park bei uns z.b. auch einfach auf den Rasen geschmissen. Will nicht wissen, wie viele schon im Rhein liegen. E-STrottinets meine ich jetzt hauptsächlich.
Dieses Auteli ist einfach unnötig.. dann mache ich lieber Altbacken Mitfahrgelegenheiten wenn ich mit dem Auto weiter weg muss, und gehe sonst zu Fuss... Aber jaa alle wollen Klima Retten, E-Mobilität wird nie Klimaschonend. Velofahren oder Füsse