Auffallend viele Blitze erhellten im Juni den Himmel. Laut Meteonews waren es dieses Jahr bereits 176'465, das ist bereits fünf Mal mehr als im Juni 2020 (36'701), wie der Wetterdienst auf Twitter schrieb. Im Kanton Bern habe es sogar 10 Mal mehr geblitzt als im Vorjahr.
Im #BernerMittelland entstand heute Vormittag ein rotierender Wolkenschlauch, eine sogenannte #Trichterwolke/#Funnelcloud. Danke für das #SRFMeteoVideo T. Reubi-Rüegsegger.
— SRF Meteo (@srfmeteo) June 25, 2021
Hier eine kurze Erklärung ➡️ https://t.co/b3BKVhmIH9 ^ja pic.twitter.com/Ig0pyOTtJA
Ohne Gewitter mit Blitzentladungen in der Schweiz zeigte sich letztmals der Donnerstag vor einer Woche, wie Stephan Bader vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.
Während der aktuellen Gewitterlage seien einzelne markante Niederschlagsmengen registriert worden. Diese wurden durch die anhaltende Zufuhr feuchtwarmer Luft aus Südwesten ausgelöst, wie Bader weiter schrieb. Und da die Entstehung von Blitzen eng mit der Intensität des Gewitterniederschlags verbunden sei, habe es häufig geblitzt.
Eindrücklicher Vergleich: Im Juni 2021 gab es bis jetzt in der #Schweiz bereits 176'465 #Blitzentladungen und somit fast fünfmal mehr als im Juni 2020. Z.B. im Kanton #Bern erhellte sich der Himmel sogar über 10-mal so oft wie im letzten Juni. https://t.co/2lv0pkxXAz (ss) pic.twitter.com/TivpoQnVx7
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) June 25, 2021
Grundsätzlich würden «mit der zunehmenden Erwärmung des Sommers im Mittelland der Schweiz» eher geringere sommerliche Niederschlagssummen erwartet. Die anhaltenden und reichlichen Gewitterniederschläge über längere Zeit entsprächen nicht dieser Erwartung.
Neben der Tendenz zu abnehmenden sommerlichen Niederschlagssummen zeigten die Berechnungen jedoch, dass starke Niederschläge häufiger und intensiver zu erwarten seien. Mit anderen Worten: In Zukunft regnet es in der Summe im Sommer zwar weniger, wenn es aber regnet, dann wie aus Kübeln.
So fielen zum Beispiel am Mittwochabend im Oberbaselbiet an der Messstation Langenbruck innerhalb von 30 Minuten 41.5 mm Regen. Das entspreche einem Drittel der durchschnittlichen Summe im Juni. Derartige Mengen in so kurzer Zeit seien in dieser Region über lange Zeit betrachtet nur etwa alle 30 bis 50 Jahre zu erwarten. Letztmals war dies Ende Juni 2007 der Fall.
Regenmengen wie am Dienstag in Cressier NE kämen indes alle zehn bis zwanzig Jahre vor. Dort fiel in 30 Minuten 34.5 mm Regen.
Die #Gewitter brachten lokal grosse #Regenmengen. Z.B. in #Aarau fielen bis jetzt im Juni 227.2 mm #Niederschlag (Norm: 112.2 mm), soviel regnete es dort in einem Juni seit Messbeginn noch nie. Anderenorts - z.B. in #Chur - war es dagegen bis jetzt deutlich zu trocken. (ss) pic.twitter.com/ZXNKwNRz0P
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) June 25, 2021
Anhaltende Gewittertätigkeit im Juni mit Überschwemmungen und Hangrutschen brachte letztmals das Jahr 2016, wie Bader weiter schrieb.
Die Niederschlagsmengen seien im Juni bisher schweizweit sehr unterschiedlich ausgefallen so Bader. Auf der ganzen Alpensüdseite und im Engadin sowie im grössten Teil des Wallis lägen die Junimengen bisher unter dem Durchschnitt.
Vor allem in der West- und Nordwestschweiz liegen die Regenmengen im Juni hingegen vielerorts «deutlich über den Durchschnitt mit 120 bis 150 Prozent der Norm». In Aarau wurde im Juni bereits das Doppelte der üblichen Regenmenge gemessen (227.2 mm), wie Meteonews schrieb.
Über das Wochenende ist laut Wetterdiensten eine Entspannung zu erwarten, es ist kein Regen in Sicht. Kommende Woche zeichne sich jedoch eine Fortsetzung der gewittrigen Situation mit lokal starken Niederschlägen ab. (sda)