Kräftige Schneefälle haben am Wochenende dem Bahn- und dem Strassenverkehr mancherorts zu schaffen gemacht. Bis am Montagmorgen soll es zum Teil noch kräftig weiter schneien.
In gewissen Gebieten des Tessins, in Südbünden und im Engadin fällt der Schnee seit dem frühen Freitagmorgen fast ohne Unterbruch, wie SRF Meteo am Sonntag mitteilte. Teilweise ging der Schnee in Regen über. In Airolo wurden am Sonntagmorgen nochmals 53 Zentimeter Neuschnee gemessen, und die Gesamtschneehöhe wuchs auf 105 Zentimeter.
Der #Santichlaus 🎅 hat es nicht leicht. Vor allem in den Bergen muss er sich teilweise durch viel #Neuschnee kämpfen. ☃️❄️ Am frühen Morgen auch im Flachland vielerorts #Schneefall oder in tiefsten Lagen teils Regen. Am Nachmittag vor allem in #GR weiterhin viel #Schnee. ^ls pic.twitter.com/EtICasloTm
— SRF Meteo (@srfmeteo) December 6, 2020
Auch in den angrenzenden Gebieten im Norden, so im Urserental, im Urner Reusstal, im Goms, im Haslital und bis ins Engelbergertal fiel viel Schnee. Grosse Neuschneemengen lagen in Göschenen mit 57 Zentimetern, in Andermatt und in Fiesch mit je 53 Zentimetern. Im Kanton Graubünden gab es etwas weniger Schnee - in San Bernardino fielen 44 Zentimeter und in Scuol deren 40.
Die grossen Schneemengen machten unter anderem der Matterhorn Gotthard Bahn zu schaffen, diese meldete am Sonntagmorgen auf Twitter einen vorübergehenden Streckenunterbruch zwischen Andermatt und Sedrun. Um 10 Uhr war die Störung behoben.
Die Rhätische Bahn (RhB) meldete am Sonntag mehrere Streckenunterbrüche. Die Strecke zwischen S-chanf und Scuol-Tarasp war demnach wegen Schneerutschgefahr unterbrochen. Die Züge Pontresina - Scuol-Tarasp verkehrten nur bis S-chanf. Die Züge Landquart - Scuol-Tarasp verkehrten nur bis Lavin. Die Züge zwischen Landquart und St. Moritz fielen aus.
Wegen der Lawinengefahr schlossen die RhB bereits am Samstagabend die Berninalinie zwischen Pontresina und Poschiavo. Da auch die Strasse gesperrt wurde, konnten keine Bahnersatzbusse eingesetzt werden.
Auch auf den Strassen führte der Schneefall zu Problemen. Allein im Kanton St. Gallen gab es zwischen Samstag und Sonntag mehr als ein Dutzend Selbstunfälle mit Sachschäden.
Im Tessin wurden einige Strassen gesperrt, nicht nur wegen Schneefällen. Bei Gudo kam es zu einem Steinschlag. Wegen eines Erdrutsches wurde die Kantonsstrasse zwischen S. Nazzaro und Vairano gesperrt.
Der viele Neuschnee hatte in den Tessiner Bergen und in Südbünden eine grosse Lawinengefahr zur Folge. Gemäss SRF Meteo besteht Lawinengefahr der Stufe 4 auf der fünfteiligen Gefahrenskala im ganzen Nordtessin inklusive Centovalli, die Bündner Südtäler und das Oberengadin.
Vom südlichen Wallis über das östliche Berner Oberland bis hin zum Alpstein und in den übrigen Gebieten Graubündens gilt die Gefahrenstufe 3, also erheblich, wie es weiter heisst. (sda/bal)