Die ganze Woche vor Pfingsten muss immer wieder mit Gewittern gerechnet werden. Besonders am Mittwoch soll es etwa am Abend im Norden zu teils heftigen Gewittern kommen. Je nach Intensität ruft der Bund deshalb jeweils für gewisse Regionen Wetterwarnungen aus. Doch was bedeuten die eigentlich?
Das Bundesamt für Meteorologie (MeteoSchweiz) hat ein System, um die Bevölkerung vor Unwettern zu warnen. Es ist in mehrere Stufen eingeteilt; sobald bei einem Gewitter mindestens ein Messwert (Hagel, Wind oder Regen) die Kriterien voraussichtlich erreicht, wird die Gefahrenstufe herausgegeben.
Diese Stufe wird nicht im Sinne einer Warnung herausgegeben. Es handelt sich um eine Wetterentwicklung, die für die Jahreszeit üblich ist. Dennoch sollte man auch in dieser Situation die nötige Vorsicht walten lassen. Denn auch Meteorologen können nicht jede einzelne Windböe und jeden Blitz vorhersehen.
Auch hier handelt es sich eigentlich um für die Jahreszeit übliche Gewitter, die jedoch trotzdem gefährlich werden können. Denn auch wenn die Gewitter der Jahreszeit entsprechen, kann die Wetterentwicklung gefährlich sein. Umso vorsichtiger solltest du sein und kein unnötiges Risiko eingehen.
Die erwarteten Wettererscheinungen befinden sich mittlerweile am Rand der für die Jahreszeit üblichen Intensität. Heisst: Es sind Sturmböen zwischen 90 und 120 km/h, Hagelkörner zwischen 2 und 4 Zentimeter Grösse und Regenmengen von 30 bis 50 Millimeter pro Quadratmeter und Stunde möglich. In Bächen kann es plötzlich zu Flutwellen kommen, Bäume können umstürzen und an steilen Hängen kann es Hangrutsche geben. Strassenunterführungen, Tiefgaragen und Kellerräume können überflutet werden, Entwässerungssysteme und Kanalisationen können überlaufen beziehungsweise versagen. Auf den Strassen, den Schienen und in der Luftfahrt kann es zudem zu Behinderungen kommen, der Schiffsverkehr auf Seen kann gefährdet sein.
Auf dieser Stufe wird mit einer gefährlichen Wetterentwicklung gerechnet, die ungewöhnlich stark ausfallen kann. Gemäss MeteoSchweiz muss mit Sturmböen über 120 km/h (Orkanstärke), Hagelkörnern ab 4 Zentimeter Durchmesser und Regenmengen ab 50 Millimeter pro Quadratmeter und Stunde gerechnet werden. Auch bei einem solchen Gewitter kann es in Bächen Flutwellen geben, Bäume können umstürzen, steile Hänge ins Rutschen geraten. Kanalisationen können überlaufen, Keller, Strassenunterführungen und Tiefgaragen überfluten. Im Verkehr kann es in der Luft, auf den Strassen und auf den Schienen zu Beeinträchtigungen kommen, etwa durch starke Windböen oder Überflutungen.
Ab dieser Stufe kommt in der Regel auch der Fachstab Naturgefahren zum Einsatz, wenn mehrere Gefahren gleichzeitig drohen. Fachleute aus verschiedenen Bereichen wie Wetter, Klima und Kommunikation bei MeteoSchweiz koordinieren dann ihre Warnungen und erstellen Bulletins, die dann Behörden, Einsatz-Organisationen, Naturgefahren-Spezialisten und kantonalen Führungsstäben weitergeleitet werden. Bei einem drohenden schweren Ereignis wird zudem eine Warnung des Bundes an die SRG und die kommerziellen konzessionierten Radio- und Fernsehveranstalter herausgegeben. Diese sind verpflichtet, diese Warnungen zu veröffentlichen.
Diese Stufe bedeutet definitiv ein Unwetter. Die Wettererscheinungen können von «ausserordentlich grosser Intensität» sein, heisst es in der Beschreibung von MeteoSchweiz. Trotzdem werden solche Warnungen nicht herausgegeben. Dies deshalb, weil solch heftige Gewitter nicht präzise vorausgesagt werden können. Meteorologen können trotz modernster Mittel nicht mehrere Stunden im Voraus sagen, wann das Gewitter wo wie stark ausfallen wird. Sicher ist bei dieser Stufe nur, dass es wirklich gefährlich wird. Oder kurz gesagt: Lebensgefahr.
Im Juli 2023 verursachten beispielsweise extreme Winde während eines Gewitters massive Schäden in La Chaux-de-Fonds und Le Locle, weswegen eine Person ums Leben kam und Dutzende Menschen verletzt wurden.
Eine solche Warnung solltest du deshalb ernst nehmen. Zwar können Prognosen auch mal danebenliegen, allerdings liegt die Trefferquote bei Unwetterwarnungen von MeteoSchweiz bei 86 Prozent.
Wer nicht (immer) von einem Gewitter überrascht werden will, sollte sich auf dem Handy Wetterwarnungen einrichten. Das geht bei den gängigen Wetter-Apps. Der Bund hat jedoch zwei Arten, wie er vor Gewittern warnt. Eine Möglichkeit ist der Warnausblick. Dieser erfolgt mehrere Stunden im Voraus und bedeutet, dass das Potenzial für heftige Gewitter später gegeben ist und solche deshalb möglich sind. Auf der Warnkarte sind die Regionen dann schraffiert.
Allerdings können Gewitter nicht immer Stunden vorher vorausgesagt werden. Deshalb gibt es auch den Gewitterflash, hier wird kurz vor dem Gewitter gewarnt. Hier ist die Lokalisierung genauer, weshalb gezielt für Regionen gewarnt werden kann.
"Trotzdem werden solche Warnungen nicht herausgegeben. Dies deshalb, weil solch heftige Gewitter nicht präzise vorausgesagt werden können."
"Eine solche Warnung solltest du deshalb ernst nehmen."
Häää???
Wie soll man eine Warnung erst nehmen die es nicht gibt???
Die haben das mit der Einführung des dynamischen Modells völlig verbockt.
Früher brauchbar, heute unnütz!