Es ist Skiferien-Zeit. Zwar liegt in den Bergen genügend Schnee, um einen geregelten Pistenbetrieb zu garantieren, doch beim Blick auf die Berghänge und Dächer der Berghütten wird jedem schnell klar: Es hatte auch schon deutlich mehr Schnee in den Schweizer Skigebieten.
Messungen des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) zeigen, dass aktuell im gesamten Schweizer Alpengebiet 30 bis 60 Prozent weniger Schnee liegen als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre am jeweiligen Kalendertag.
Besonders eindrücklich wird der akute Schneemangel im Alpenraum, wenn man die aktuelle Schneehöhen-Karte der Meteo-Plattform ventusky.com über diejenigen der Vorjahre legt. Wo die Schneedecke normalerweise deutlich über zwei Meter dick ist, liegt aktuell kaum die Hälfte der weissen Pracht.
Speziell im Süden und Westen liegt derzeit rekordverdächtig wenig Schnee. Auf dem über 2000 Meter hohen Simplonpass, der den Kanton Wallis mit Italien verbindet, ist die Schneedecke gerade einmal 26 Zentimeter dick. So wenig Schnee gab es dort gemäss wetteronline.ch noch nie zu dieser Jahreszeit seit Messbeginn im Jahre 1955.
Doch auch im Engadin und in den Ostalpen herrscht extreme Schneearmut. So liegen in Sils-Maria auf 1800 Metern gemäss whiterisk.ch aktuell nur 11 Zentimeter. In Davos auf 1560 Metern beträgt die aktuelle Schneedecke immerhin 35 Zentimeter, auf dem Flüelapass auf 2384 Metern aber auch nur 45 Zentimeter.
Am deutlichsten ist der Schneemangel aber wohl im Wallis ersichtlich. Südhänge sind dort teilweise bis 2000 Meter über Meer fast komplett schneefrei. In Saas-Fee liegen im Dorf derzeit 40 Zentimeter, bei der Messstation Egginer auf 2645 Meter über Meer ist es nur gerade das Doppelte. Normalerweise liegen hier rund zwei bis drei Meter mehr.
Und Frau Holle bleibt hart: Auch in den kommenden Tagen und Wochen werden keine grösseren Neuschneemengen mehr erwartet, die den Schneemangel beheben könnten. Ganz im Gegenteil: Bei viel Sonnenschein und warmer Luft beginnt in den Bergen bereits die Schneeschmelze.
Das werden im kommenden Sommer vor allem die Gletscher zu spüren bekommen, die bereits früh im Jahr schneefrei sein und wohl erneut stark schmelzen werden.