Der Black Friday – in den USA traditionell der Freitag nach Thanksgiving – ist der grösste Shopping-Feiertag des Jahres für Schnäppchenjäger. Jedes Jahr purzeln gegen Ende November für einige Tage über alle Branchen hinweg die Preise und Aktionen locken die Kunden an den PC oder in die Läden.
Doch in diesem Jahr sind die Umsatzzahlen zum ersten Mal seit 2018 wieder rückläufig: Im Schweizer Non-Food-Detailhandel sank der Umsatz von 500 Millionen auf 480 Millionen Franken, wie das Onlineportal blackfridaydeals.ch in einer Medienmitteilung schreibt.
Auch der Onlineanteil sei leicht zurückgegangen – von 115 Millionen auf 110 Millionen Franken. Bei den Zahlen handelt es sich um eine Umsatz-Hochrechnung der Partnershops des Onlineportals. Durch die Umsatzverlagerung auf die Tage rund um den Black Friday (Stichwort «Black Friday Week») sei der Rückgang aber mehr als kompensiert worden.
Keine absoluten Zahlen, dafür einen guten Vergleich mit normalen Shopping-Tagen liefert das Projekt «Monitoring Consumption Switzerland» der Universität St.Gallen. Täglich werten Wissenschaftler anonymisiert und skaliert die Volumen der Karten- (Debit und Credit) und Mobilzahlungen in der Schweiz aus. Exakt am Black Friday schnellen die Zahlen jeweils steil nach oben, auch in diesem Jahr zeigt sich eine stark ausschlagende «Konsum-Kurve».
Gestützt wird mit den Daten der letzten Jahre auch die These, wonach die Schnäppchenjäger-Tage Ende November das Weihnachtsgeschäft lancieren. Bis zu den Festtagen kurz vor dem Jahreswechsel bleibt die Kaufaktivität konstant hoch, mit einem Peak kurz vor dem 24. Dezember.
Aber zurück zum Black Friday: Besonders gefragt waren in diesem Jahr offenbar Fernseher. Dies dürfte mit der gleichzeitig stattfindenden Fussball-WM zusammenhängen. Wie jedes Jahr waren auch Kleider, Schuhe, Möbel, Handys, Laptops, Kopfhörer und Möbel beliebt.
«Die Händler sind zufrieden», sagte die Verbandssprecherin Dagmar Jenni am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Selbst nicht aktiv für den Black Friday werbende Detailhändler hätten von einer höheren Nachfrage profitiert. «Viele melden zurück, dass es besser lief als erwartet.»
Der durchschnittliche Einkauf im Onlinehandel betrug gemäss den Hochrechnungen von blackfridaydeals.ch rund 235 Franken. Im letzten Jahr lag dieser noch bei 225 Franken. Es haben insgesamt also weniger Leute, dafür für einen höheren Preis eingekauft. Dies könnte einerseits mit dem gestiegenen Bewusstsein für Nachhaltigkeit des Black Friday, andererseits mit der Teuerung im Jahr 2022 zusammenhängen.
Verändert hat sich gegenüber den letzten Jahren auch der Einkaufszeitpunkt: Der alljährliche Ansturm auf die Onlineshops um Mitternacht ist dieses Jahr etwas kleiner ausgefallen. Die Schnäppchenjäger kauften auch weniger untertags, dafür eher am Abend ein.
Die erste Schlacht ist also vorbei, der Krieg um die Kunden im Weihnachtsgeschäft aber noch lange nicht. Denn der Trend geht weg von einem einzigen Tag der grossen Rabatte hin zu ganzen Aktionswochen. So gab es beim grössten Online-Händler der Schweiz, Digitec Galaxus, erstmals Angebote während einer ganzen Woche. Dementsprechend habe man am Black Friday selbst weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr, räumt Sprecher Stephan Kurmann ein.
Gestern, Montag, stand mit dem Cyber Monday schon der nächste grosse Shopping-Tag an. Es handelt sich dabei ursprünglich um den Black Friday des Onlinehandels. Auch hier veranstalten viele Geschäfte aber gleich eine «Cyber Week». Gemäss blackfridaydeals.ch fallen die Umsätze während der «Cyber Week» im Vergleich zur Black-Friday-Woche jedoch deutlich tiefer aus.
Die Rabatte waren mehr oder weniger wie normale Aktionen. Einfach mit etwas mehr "Dekor".
Eine 22%-Aktion auf Vorjahresmodelle, welche vermutlich einen Monat später ausgelistet werden ist nicht wirklich attraktiv.
Umsätze in der BF-Week schnallen in die Höhe, die 1-2 Wochen vorher sind jedoch eher tief (logo, alle warten ab). Zusammen mit den tiefen Margen in der BF-Week (Spezialdeals + xx% Rabatte auf Gesamtsortiment) ist es am Ende finanziell ein Nullsummenspiel. Dafür wird die Belegschaft in Verkauf, Marketing und Logistik verheizt.
Den katastrophalen Impact auf die Umwelt und die psychische Gesundheit der Bevölkerung ist dabei nochmal ein anderes Thema
→ Black Friday darf meiner Meinung nach komplett weg