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Vögele muss noch weitere Filialen schliessen

Laut dem Gesch
Laut dem Geschäftsführer schliesst Vögele mehrere Filialen in der Schweiz. (Symbolbild)Bild: sda

Vögele muss noch weitere Filialen schliessen: «Es gibt keine Massenentlassung»

02.10.2020, 19:2402.10.2020, 19:24
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Der Schuhhändler Karl Vögele AG setzt in der Schweiz den Rotstift an. Das Traditionsunternehmen plant Filialschliessungen in grösserem Umfang, wie CEO Max Bertschinger am Freitag gegenüber AWP in einer Stellungnahme bestätigte.

Zuvor hatte «Blick.ch» über die Schliessung von mehr als 60 der 160 Filialen berichtet. «Die genannte Summe von 60 Filialen ist eine ungefähre Zahl, die wir so nicht bestätigen können», heisst es in der Stellungnahme. Ein Teil der Schliessungen betreffe die Bingo-Shoe-Filialen. Die Zukunft eines Teils der Standorte sei noch in Verhandlung. Ein weiterer Teil werde seitens der Vermieter umgenutzt.

Auch bei den Auswirkungen auf die Zahl der Stellen macht der Unternehmenschef keine definitiven Angaben. Man sei in Verhandlungen mit dem Betriebsrat. «Es gibt nur eine sehr geringe Zahl an Kündigungen und keine Massenentlassung», betonte Bertschinger. Es bestehe ein Sozialplan, der bis ins Jahr 2022 gelte.

«In diesem Jahr hat es fast keine Entlassungen gegeben und 80 Prozent aller Mitarbeitenden aus Filialen, die geschlossen wurden, konnten an anderen Standorten weiterbeschäftigt werden.» Die restlichen Mitarbeitenden würden entweder pensioniert oder hätten sich auf persönlichen Wunsch hin neu orientiert.

Seit längerem sinkende Umsätze

Die Karl-Vögele-Gruppe, die seit Juni 2018 mehrheitlich zur polnischen CCC Group gehört, leidet seit längerem unter rückläufigen Umsätzen. Die Konkurrenz von Onlinehändlern wie Zalando ist gross und in diesem Jahr macht die Coronapandemie dem zweitgrössten Schuhhändler der Schweiz noch zusätzlich schwer zu schaffen.

«Die Schliessung von Filialen ist ein strategischer Entscheid und hat auch damit zu tun, dass sich die Karl Vögele AG von einigen klassischen Vertriebskanälen verabschieden muss», so der Unternehmenschef weiter. «Zudem haben sich die Umsätze nicht wunschgemäss entwickelt, weshalb gewisse Filialen nicht mehr rentabel weiterbetrieben werden können.»

Die vor 1.5 Jahren eingeleitete Restrukturierung sei bereits grösstenteils abgeschlossen, hiess es weiter. Nun gehe es darum, das Filialnetz zu optimieren und sich auf den Vertriebskanal Vögele Shoes zu konzentrieren. In den vergangenen zwei Jahren seien rund zwei Drittel aller Filialen geschlossen worden. Aufgrund der erfolgten Schliessungen sei auch die Umsatzentwicklung 2020 nicht mehr vergleichbar zum Vorjahr. (sda/awp)

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