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Swiss fliegt in ersten neun Monaten Rekordergebnis ein

Swiss fliegt in ersten neun Monaten Rekordergebnis ein

02.11.2023, 07:2902.11.2023, 09:44
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Ein Paar schaut sich am Montag, 11. August 2003, am Flughafen Unique bei Zuerich Kloten eine Maschine der Swiss an. (KEYSTONE/Steffen Schmidt)
Das Business läuft: Laut Swiss handelt es sich um das stärkste operative Ergebnis der Firmengeschichte.Bild: KEYSTONE

Die Swiss hat ihren Steigflug im dritten Jahresviertel fortgesetzt. Die Airline profitierte von höheren Ticketpreisen und einer tieferen Kostenbasis. Dies bescherte ihr das stärkste operative Neunmonatsergebnis ihrer Firmengeschichte.

Die Lufthansa-Tochter flog in den drei Sommer-Monaten einen Betriebsgewinn von 277,6 Millionen Franken ein, nach 220,5 Millionen im Vorjahr. Von Juli bis September steigerte die Airline ihren Umsatz um knapp 11 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken, wie sie am Donnerstag mitteilte.

Man habe im reiseintensivsten Quartal – in das die Sommerferien fallen – 99 Prozent der Flüge durchführen können. Und das trotz Streiks, schwierigem Wetter oder Personalmangel bei Partnerfirmen, betonte die Swiss.

Tiefere Kosten

Über die gesamte Neunmonatsperiode gerechnet lag der Umsatz der Swiss gemäss dem Communiqué bei 4,0 Milliarden Franken. Die Swiss nahm damit etwa gleich ein, wie im Jahr vor der Pandemie.

Der Betriebsgewinn kletterte gar massiv auf 615,9 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte die Swiss einen weniger als halb so hohen Überschuss von 287,5 Millionen erzielt und vor der Pandemie einen von 490 Millionen.

Laut Swiss handelt es sich um das stärkste operative Ergebnis der Firmengeschichte. «Zugutekamen uns unsere kompetitiven Kostenstrukturen infolge der Restrukturierung im Kontext der Corona-Pandemie», wurde Finanzchef Markus Binkert im Communiqué zitiert. Die Verwaltungskosten der Airline liegen derzeit weiterhin unter dem Niveau von vor der Pandemie.

Mit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 waren die Umsätze von einem auf den anderen Tag eingebrochen und das Unternehmen schrieb Quartal für Quartal Verluste. In der Folge war das Unternehmen zu harten Sparmassnahmen gezwungen, die sich beim aktuellen Ergebnis nun aber mehr als ausgezahlt haben.

Hohe Erlöse pro Ticket

Ausserdem profitierte das Unternehmen von höheren Ticketpreisen, wie auch ein Blick auf die Zahlen des deutschen Mutterhauses Lufthansa zeigt. Dessen Durchschnittserlöse je Billet lagen im dritten Quartal nämlich so hoch wie nie zuvor. Nur rund um die Pleite von Air Berlin im dritten Quartal 2017 hatte die Lufthansa im Tagesgeschäft mehr verdient.

Das Mutterhaus mit Sitz in Frankfurt erzielte in den Monaten Juli bis September einen operativen Gewinn von fast 1,5 Milliarden Euro (circa 1,44 Mrd. Franken). Das ist fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor, wie die Lufthansa ebenfalls am Donnerstag mitteilte.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sieht seinen Konzern nun auf Kurs, in diesem Jahr wie geplant einen operativen Gewinn von mindestens 2,6 Milliarden Euro zu erzielen. Und auch bei der Tochter Swiss blickt man optimistisch auf den Rest des Jahres. Hier heisst es, man erwarte «ein sehr gutes Ergebnis».

Branche vor «Normalisierung»

Mittelfristig werde es dann aber wieder «anspruchsvoller», so die Swiss. Die Branche sehe sich derzeit auch mit Herausforderungen konfrontiert. So stiegen die Kosten für Energie, die Durchschnittserlöse stünden hingegen vor einer «Normalisierung».

(yam/sda/awp)

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