Noch Ende Juni suchten diverse Schulen Lehrkräfte für das neue Schuljahr. Insbesondere in Kindergärten und Primarschulen sei es schwierig. Die Situation wird sich in den nächsten Jahren noch zuspitzen. Bis 2025 werden in mehreren Kantonen historische Höchstwerte erreicht. Und auch der Lohn trägt seinen Teil dazu bei.
Denn insbesondere auf den unteren Stufen sind die Entschädigungen nicht gerade rosig – gemessen an der Ausbildung und der gesellschaftlichen Verantwortung. Dazu kommen massive Unterschiede zwischen den Kantonen.
Eine Übersicht über die Situation nach Schulstufen:
Auf Kindergarten-Stufe gibt es für Lehrpersonen in Zürich deutlich am meisten. Die rund 86'000 Franken sind mindestens 5'000 Franken mehr als überall sonst – allerdings kommen Kindergartenlehrpersonen, die alleine eine Klasse führen im Kanton Zürich, oft «nur» auf einen Beschäftigungsgrad von 88%.
Am wenigsten verdienen mit 60'000 Franken Angestellte im Kanton Graubünden.
Eine spürbare Lohnerhöhung gab's im Vergleich zum letzten Jahr in Basel-Land (+4514 CHF) und Glarus (+3200 CHF).
In den meisten Kantonen haben die Löhne in den letzten sechs Jahren zugenommen, wie ein Blick auf die Anfangslöhne im Jahr 2012 zeigt. An der Spitze dieser Rangliste: der Kanton St.Gallen. Er bezahlt heute jährlich über 20'000 Franken mehr. Der grosse Sprung ereignete sich dabei in den Jahren 2016 (+13'130) und 2017 (+6961). Damals beschloss die Kantonale Regierung die Anhebung, um Lehrermangel vorzubeugen und die Schulqualität zu sichern.
Bitter sieht es dagegen für Kindergarten-Lehrer im Kanton Schaffhausen aus. Sie verdienen 3'612 Franken weniger als noch 2012, liegen mit 72'241 Franken aber immerhin noch im Mittelfeld im Kantonsvergleich.
Auf Primarstufe liegt der Kanton Genf vorne. Hier erhalten Primarlehrer und -lehrerinnen gleich viel wie ihre Kollegen in der Sekundarstufe und auf Ebene Gymnasium. In den allermeisten Kantonen ist dies sonst nicht der Fall.
Schlusslicht auf Primarstufe bildet das Tessin, wo ebenfalls die gleichen Löhne wie im Kindergarten bezahlt werden.
Während das Tessin auch bei den Maximallöhnen die rote Laterne behält, liegt hier Zürich mit über 140'000 Franken klar an der Spitze vor Genf.
Die höchste Zunahme bei den Anfangslöhnen seit 2012 erlebte hier nicht St.Gallen, sondern der Kanton Jura mit 9256 Franken. Damit rückte der Kanton ins vordere Mittelfeld des landesweiten Vergleichs.
Nur zwei Kantone bezahlen weniger als 2012. Letztes Jahr waren es noch deren drei. Nicht mehr dabei ist Basel-Landschaft. Dort wurden die Löhne um 4'514 Franken angehoben, womit der Halbkanton seit 2012 jetzt den sechstgrössten Sprung gemacht hat.
Die dritte Kategorie – und zum zweiten Mal schwingt Zürich oben aus: Lehrerinnen und Lehrer verdienen dort schon im ersten Jahr fast 100'000 Franken. Dahinter folgen Genf und überraschenderweise Neuenburg, das auf Kindergartenstufe weit hinten und in der Primarschule im Mittelfeld liegt.
Schlusslicht bildet für einmal Schaffhausen, das auch hier die Löhne seit 2012 massiv gekürzt hat – wir werden es unten sehen.
Während der Jura im Vergleich zu 2012 erneut eine massive Lohnerhöhung ausweist, kassieren Lehrer im Kanton Neuenburg heute rund 8'000 Franken weniger als damals. Trotzdem belegt der Kanton Rang 3 im Gesamtvergleich.
Grösster Gewinner im Vergleich zum letzten Jahr ist auch hier Basel-Landschaft (+1'281 CHF), gefolgt von Zürich (+966 CHF).
Jetzt steht Zürich nicht mehr zuoberst: Im ersten Jahr verdienen Gymi-Lehrer in Zug am meisten. Dahinter folgen die Kantone Zürich und Thurgau. In Zürich verdienen die Gymi-Lehrer im Vergleich zum letzten Jahr 1'111 CHF mehr, womit sie die Thurgauer Kollegen überholt haben.
Schlusslicht ist Neuenburg, das deutlich hinter dem Tessin liegt. Immerhin können die Neuenburger den letzten Platz bezüglich Maximallohn den italienischsprechenden Kollegen abtreten.
Der letzte Platz von Neuenburg beim Einstiegslohn kommt nicht von ungefähr: Die Löhne wurden seit 2012 um fast 6000 Franken gekürzt.
Besser haben es die Lehrpersonen im Kanton Glarus: Dank einer Zunahme von 7'062 Franken gegenüber 2012 liegen ihre Löhne im schweizweiten Vergleich an der Grenze zum ersten Drittel – und dies, obwohl Glarus auf dieses Jahr hin als einziger Kanton Lohneinbussen von 315 CHF verzeichnen muss.
Erstmals blicken wir auch auf die Löhne der Lehrer an Berufsfachschulen und Berufsmaturitätsschulen. Allerdings nur in den Deutschschweizer Kantonen. Keine Angaben gibt es zu Appenzell Innerrhoden, weil dort keine entsprechenden Schulen existieren.
Auch ist auf dieser Stufe der Vergleich etwas schwieriger, weil es teilweise mehr Abstufungen als in der Auswertung gibt (siehe auch Info-Box).
Den besten Anfangslohn kassieren Berufsfachschullehrer im Kanton Zug. Dahinter folgen die Berufskollegen in Graubünden, Glarus, Zürich, Uri und Thurgau. Am unteren Ende der Rangliste stehen die beiden Basel mit rund 90'000 Franken.
Im Vergleich mit 2012 schwingt Glarus hier deutlich oben aus. Alleine im Vergleich zu 2018 legten die Glarner um 9'756 Franken zu.
Und interessant: Obwohl in Zug am meisten verdient werden kann, sind die Löhne im Vergleich zu 2012 um 6'564 gesunken. Nur im Wallis ist der Lohn stärker geschmolzen.
Was für die Berufsfachschulen gilt, gilt auch für die Berufsmaturitätsschulen: Vergleichen ist hier schwieriger (siehe auch Infobox).
An der Spitze gibt's aber keine Änderung: Zug bleibt rund 6'000 Franken vor Zürich – obwohl die Zürcher Berufsmaturitätslehrer auf dieses Jahr hin 1'111 Franken mehr verdienen.
Auch hier haben die Glarner den grössten Sprung seit 2012 vorzuweisen, was sie insgesamt ins Mittelfeld befördert. Im Gegensatz zum letzten Jahr nahmen die Jahreslöhne in Basel-Landschaft (+1'373 CHF), Zürich (+1'111 CHF), Solothurn (+1'031) und Basel-Stadt (+1'011) über 1000 Franken zu.
Eine Anmerkung noch zum Aargau: Hier waren die ersten vorliegenden Löhne der Regionalkonferenzen von 2017, nicht von 2012.
Dieser Artikel erschien schon im letzten Jahr. Die Zahlen für 2019 sind angepasst und die Kategorieren Berufsfachschule und Berufsmaturitätsschule sind neu dabei.
Das Problem bei den Schulen sind eher die Überfrachtung mit Administration und die Ausstattung der Schulen.