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8 Wochen Ferien für Lernende: So wird die Forderung begründet

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Viele Lernende erfahren während ihrer Berufslehre hohen Leistungsdruck und nur wenig Wertschätzung, sagt eine Studie der Unia.Bild: keystone

Lernende fordern 8 Wochen Ferien vom Bundesrat – aus diesen Gründen

13.06.2025, 09:5113.06.2025, 16:36
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«Lernende leisten viel – doch ihre Erholung kommt oft zu kurz»: Mit diesen Worten eröffnet der Schweizerische Gewerkschaftsbund seinen Appell an den Bundesrat. Darin werden für Lernende in der Schweiz acht Wochen Ferien im Jahr gefordert – als gesetzliches Minimum. Aktuell stehen ihnen nur fünf Wochen zu. Die Forderung wird so begründet:

Stress und Erschöpfung

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Briefes beziehen sich in ihren Forderungen auf eine Unia-Umfrage von 2024. Diese habe gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Lernenden unter Stress und Erschöpfung leide. Ein Viertel aller Lernenden bricht die Berufslehre ab.

Unter den Gründen für einen Lehrabbruch stechen besonders die geringe Wertschätzung sowie hoher Leistungsdruck hervor. «Zwei Drittel der Jugendlichen in einer Berufslehre nennen lange Arbeitszeiten und weniger Ferien als eine ihrer Top-3-Sorgen und haben Mühe, sich zu motivieren», schreibt der Gewerkschaftsbund auf einer eigens dafür eingerichteten Website.

Berufslehre in der Krise

Dies führe dazu, dass die Berufslehre für junge Menschen immer unattraktiver werde. Dabei sei es in Anbetracht des Fachkräftemangels aktuell besonders wichtig, diesen Bereich des dualen Bildungssystems der Schweiz zu fördern.

Aktuell würden die öffentlichen Mittel für die berufliche Grundbildung aktuell aber stagnieren. Es werde besonders in Hochschulen investiert. Zudem werde in der Berufsbildung besonders ins «Berufs- und Lehrstellenmarketing, anstatt in die Lernenden und in substanzielle Verbesserungen der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen» investiert. Dies müsse sich nun ändern, so der Gewerkschaftsbund.

Ungleichbehandlung

Im Appell wird zudem die Ungleichbehandlung von Lernenden hervorgehoben: «Während Gleichaltrige im Gymnasium oder an Mittelschulen 13 Wochen Ferien haben, stehen Lernenden in der Lehre nur 5 Wochen zu.» In einer Strassenumfrage von «20 Minuten» meint ein 16-jähriger Lehrling dazu: «Wenn man die Ferienfotos von Kollegen am Gymi auf Instagram sieht, während man am Arbeiten ist oder in der Schule sitzt, ist das nicht so cool.» (leo)

Sollen Lernende acht Wochen Ferien erhalten?
An dieser Umfrage haben insgesamt 2197 Personen teilgenommen
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Yippie
13.06.2025 10:17registriert Februar 2016
Für mich persönlich war der Einstieg in die Lehre (Elektroinstallateur) eine der härtesten Zeiten in mein Leben. Man kommt vom legeren letzten Schuljahr in eine 42h Arbeitswoche mit komplett neuem Umfeld und ist in den ersten Monaten gefühlt nur der Handlanger und eine Reinigungskraft. Vielen Mitschülern gingen es damals ähnlich. Mehr Ferien können das vielleicht ein wenig abfedern, aber lösen das Problem dieses harten Cuts nicht.
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haniau
13.06.2025 10:28registriert Mai 2021
Ich fordere für über 60 Jährige 15 Wochen Ferien( muss ja hoch Pokern ). Der Altags Stress tut den älteren Semestern nicht mehr gut. Und auf die nahende Pensionierung wäre das eine schöne anpassung und vorbereitung auf das ruhigere Leben.
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roger_dodger
13.06.2025 10:02registriert Februar 2016
Ich hatte 4 Wochen Ferien in der Lehre. Ich glaube nicht dass die Lehrlinge welche eine Lehre abbrechen diese fertig machen wenn sie 3 Wochen Ferien mehr haben. Das Problem liegt hier wohl an einem anderen Ort. Entweder sind die Lehrlinge heute weniger vorbeireitet auf eine Leistungsgesellschaft oder es gibt ein anderes Problem
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