In der Schweiz steigt der Anteil der Mieter wieder, weil Wohneigentum unerschwinglich geworden ist. Damit platzt auch der Traum der jungen Generationen vom Eigenheim. Insbesondere bei den Millennials und der Generation Z macht sich Resignation breit. Deutlich gemacht hat dies vor Wochenfrist nicht zuletzt der grosse Immobilienreport von CH Media.
Doch nun zeigen am Freitag veröffentlichte Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS): Die Wohnimmobilienpreise in der Schweiz sind in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorquartal um 1 Prozent gesunken. Der sogenannte Wohnimmobilienpreisindex (IMPI) des BFS liegt noch bei 116,3 Punkten (4. Quartal 2019 = 100). Gegenüber dem Vorjahresquartal beträgt die Teuerung aber noch immer 1,5 Prozent.
Für den IMPI erhebt das BFS jeweils vierteljährlich auf der Basis von 7000 Freihandtransaktionen aus allen Regionen der Schweiz die Immobilienpreise. In der aktuellsten Bundeserhebung sind demnach die Preise für Eigentumswohnungen als auch diejenigen für Einfamilienhäuser in etwa gleich stark gesunken.
Für Einfamilienhäuser liegen die Preise damit laut BFS wieder in etwa in derselben Grössenordnung wie vor Jahresfrist, für Eigentumswohnungen knapp über dem Preis von vor einem halben Jahr. Abgesehen von einem leichten Einbruch vor gut einem Jahr kennen die Immobilienpreise in der Schweiz in den letzten fünf Jahren allerdings nur eine Richtung: ganz steil nach oben.
Etwas anders präsentiert sich die Situation bei Renditeimmobilien. Laut Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) sind die Preise von Mehrfamilienhäusern in der Schweiz auch im 1. Quartal des laufenden Jahres weiter gestiegen: gegenüber dem Vorquartal um 1,8 Prozent und gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,1 Prozent.
«Somit setzt sich die Preiserholung weiter fort», schreibt FPRE zum jüngsten Renditeimmobilienreport. Im Vergleich zu dessen Höchststand Anfang 2022 beträgt der Preisabschlag jedoch weiterhin 11,1 Prozent. «Die Aussichten für die Transaktionsmärkte von Mehrfamilienhäusern sind marktseitig positiv», wird Stefan Fahrländer von FPRE in der Mitteilung vom Freitag zitiert. Die Ertragsseite sei derweil stabil bis positiv.
Als grösstes Risiko sieht der Immobilienexperte «gegenwärtig die Dezentralisierung der Regulierung». Dabei gingen neben Genf und Waadt auch Basel derzeit «über die landesweiten, mietrechtlichen Regulierungen hinaus», und die Immobilienmärkte in den Ballungszentren würden «immer stärker in den Fokus der Politik rücken», so Fahrländer.
In diese Richtung zielt denn auch die zweite grosse Aussage des jüngsten Renditeimmobilienreports von FPRE: Nebst den Mehrfamilienhäusern haben auch die Preise von Büroimmobilien in der Schweiz im ersten Quartel zugelegt: Gegenüber dem Vorquartal um 2,6 Prozent und gegenüber dem Vorjahresquartal sogar um 3,1 Prozent. (aargauerzeitung.ch/lyn)