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Weinernte 2024 war wegen Wetterbedingungen schlecht

Der Rebberg Buchholz von Ruth und Joe Kempf in Silenen im Kanton Uri am Mittwoch, 23. September 2020. Der Siegerwein in der Sparte Blauburgunder sortenrein, der Buchholzer Troepfli Pinot noir 2018, wu ...
Weinernte: Schuld am Rückgang sei auch der Befall mit falschem Mehltau.Bild: keystone

Weinernte 2024 war wegen Wetterbedingungen schlecht

20.02.2025, 09:3920.02.2025, 10:00
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Die Weinernte 2024 ist wegen der ungünstigen Wetterbedingungen wie Frost und Hagel die zweitschlechteste in den letzten 50 Jahren gewesen. Im Vergleich mit dem Vorjahr wurde rund ein Viertel weniger Wein produziert, wie das Bundesamt für Landwirtschaft mitteilte. In der Deutschschweiz wurden im regionalen Vergleich die höchsten Produktionseinbussen verzeichnet.

Schuld am Rückgang sei unter anderem der Befall mit Falschem Mehltau, hiess es am Donnerstag. Wurden in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt jährlich um die 92 Millionen Liter Wein produziert, so waren es 2024 nur 75 Millionen Liter, wie es am Donnerstag weiter hiess. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten zehn Jahre habe die Produktion um 18,5 Prozent abgenommen, schrieb das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).

Mit einem Erntevolumen von 10,4 Millionen Liter war die Produktionseinbusse in der Deutschschweiz laut BLW noch ausgeprägter als in der Westschweiz - sie lagen bei 36,9 Prozent. Die Westschweiz habe mit einer Produktion von insgesamt 60,6 Millionen Liter Wein einen Rückgang um 23,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.

In der Italienischen Schweiz (Tessin und Misox) wurden laut BLW insgesamt 4,2 Millionen Liter produziert, womit der Rückgang in dieser Region mit einem Minus von 15,6 Prozent geringer ausfällt.

Wetterbedingungen erschwerten die Arbeit

Frühjahrsfröste sowie kaltes und nasses Wetter während der Blüte hätten irreversible Ertragsschäden zur Folge gehabt. Zudem seien sowohl das Frühjahr als auch der Sommer von feuchtem Wetter geprägt gewesen. Dies habe in verschiedenen Schweizer Weinbaugebieten die Entwicklung des falschen Mehltaus begünstigt.

Während der Traubenlese habe es dann lange Regen- und Kälteperioden gegeben, die Ernte habe darum insgesamt länger gedauert. Das Risiko, Einbussen aufgrund von Fäule zu verzeichnen, sei grösser gewesen. «Dank der Geduld der Weinbäuerinnen und -bauern» konnten die Trauben die gewünschte Reife dennoch erreichen, wie es weiter hiess. Doch der Zuckergehalt falle gegenüber den Vorjahren teilweise geringer aus. Wegen der besonders intensiven Pflege der Reben und der niedrigen Erträge sind die Produktionskosten laut BLW stark angestiegen.

Die Weine des Jahrgangs 2024 befänden sich derzeit noch im Ausbau, wobei die ersten Verkostungen gezeigt hätten, dass die Qualität stimme. Auch wenn der Alkoholgehalt zum Teil niedriger sei, «zeichnen sich die Weine durch Eleganz und Finesse aus».

Die Rebfläche betrug in der Schweiz 2024 insgesamt 14'485 Hektar, das sind laut BLW 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon befinden sich mit 10'649 Hektar die meisten Rebflächen in der Westschweiz. In der Deutschschweiz sind es 2662 Hektar und in der italienischen Schweiz 1174 Hektar. (sda)

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