Schweiz
Wirtschaft

Flughafen Bern baut nach SkyWork-Konkurs Stellen ab

Flughafen Bern baut nach SkyWork-Konkurs Stellen ab

20.09.2018, 17:2720.09.2018, 17:27
ARCHIV - ZUM STELLENABBAU BEIM FLUGHAFEN BERN WEGEN DES KONKURSES VON SKYWORK STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - The view of the display panel at Bern Airport shows that all Sky ...
Bild: KEYSTONE

Die Flughafen Bern AG streicht nach dem Konkurs der Berner Fluggesellschaft SkyWork Airlines 10 von 86 Stellen. Zudem legt der Verwaltungsrat ein Ausbauprojekt auf Eis.

Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, erleidet die Flughafen Bern AG wegen nicht bezahlter Rechnungen einen Millionenverlust. Es gelte deshalb, die Liquidität zu sichern.

Fünf Personen wird gekündigt, die übrigen fünf Stellen will die Flughafenbetreiberin über die natürliche Fluktuation, mit Pensionierungen und der Nichtbesetzung von offenen Stellen abbauen. In gewissen Betriebsbereichen wird zudem Kurzarbeit eingeführt.

Für 17.7 Millionen Franken wollte die Flughafendirektion unter anderem neue Rollwege, Abstellflächen und Hangare erstellen, um in Bern-Belp den Linien- und Charterflugverkehr von der Kleinfliegerei zu trennen. Der bernische Grosse Rat sicherte im März dieses Jahres einen Kantonsbeitrag von zwei Millionen Franken zu.

Hoffnung auf Teil-Ersatz

Die Flughafendirektion hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass eine Fluggesellschaft einen Teil der weggefallenen SkyWork-Verbindungen übernimmt - beispielsweise Flüge von Bern nach München. Es gebe Gespräche mit Regionalfluggesellschaften.

Die Flughafen Bern AG wirft in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob nicht die öffentliche Hand allfällige Defizite abgelten sollte. Es stelle sich jetzt «die Grundsatzfrage», wie viel den Bernern Ganzjahres-Linienflüge wert seien, schreibt das Unternehmen.

Der bernische Volkswirtschaftsdirektor Christoph Amman sagte aber bereits am Tag des SkyWork-Groundings Ende August, für die Berner Regierung kämen nur Beiträge an die Flughafen-Infrastruktur in Frage, nicht an den Betrieb. Das sei bis jetzt auch die Haltung des Berner Kantonsparlaments gewesen.

Weiterer Stellenabbau möglich

Die Berner Fluggesellschaft SkyWork Airlines war bisher der beste Kunde des Flughafens Bern. Wenn es bis Ende Jahr nicht gelingt, den Ausfall von SkyWork zumindest teilweise zu kompensieren, will die Flughafen Bern AG ab kommendem Jahr ihren Businessplan anpassen.

Dann werde sie sich nicht mehr auf ganzjährige Linienverbindungen ausrichten, sondern auf Klein- und Businessaviatik, die Betriebe des Bundes, saisonale Charterflüge, Rettungsflüge und Ausbildung. In diesem Fall sei ein weiterer Stellenabbau nicht auszuschliessen, sagte Verwaltungsratspräsident Beat Brechbühl auf Anfrage. (aeg/sda)

Versicherung will mit Flugzeug Wetter beeinflussen

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Impfstoffhersteller Janssen schliesst Standort in der Schweiz – 500 Jobs fallen weg
Hiobsbotschaft kurz vor Jahresende: Das Pharmaunternehmen verlässt die Schweiz.
Kurz vor Jahresende wird ein weiterer grosser Stellenabbau bekannt: Das Pharmaunternehmen Janssen, das zum US-Konzern Johnson & Johnson gehört, zieht sich aus der Impfstoffentwicklung zurück und schliesst die Produktion in der Schweiz. Das sagte eine Mitarbeiterin des Berner Janssen-Standorts zu «20 Minuten»: «Es ist sehr schade, auch ich verliere meinen Job.»
Zur Story