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Letzte Generalversammlung der Credit Suisse – die Stimmung ist gereizt

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Axel Lehmann mit 55 Prozent Ja-Stimmen als VR-Präsident wiedergewählt

Alles zur historischen CS-Generalversammlung hier im watson-Liveticker.
04.04.2023, 13:3004.04.2023, 16:50
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  • Heute um 10:30 Uhr startet die ordentliche Generalversammlung der Credit Suisse; Türöffnung ist ab 09:00 Uhr.
  • Sie findet im Zürcher Hallenstadion statt.
  • Es ist die erste Generalversammlung seit 2019, die mit Präsenz der Aktionärinnen und Aktionäre durchgeführt wird.
  • Seit dem 19. März ist klar: Die UBS wird die CS für drei Milliarden Franken übernehmen. Insgesamt stellen der Bund und die Schweizerische Nationalbank (SNB) Sicherheitsgarantien von 259 Milliarden Franken zur Verfügung.
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Generalversammlung beendet
15:25
Verwaltungsrat wird vergütet, Geschäftsleitung nicht
In einer äusserst knappen Abstimmung stimmen die Aktionäre dem Antrag, den Verwaltungsrat bis zum Übergang an die CS mit 12 Millionen zu vergüten, mit rund 51 Prozent, zu.

Nicht angenommen haben die Aktionäre jedoch die Vergütung der Geschäftsleitung für die gegebene Periode. Der VR berät nun über die nächsten Schritte, wie Lehmann sagt.
15:03
Ganzer antretender Verwaltungsrat wiedergewählt
Die Credit Suisse-Aktionäre haben CS-Präsident Axel Lehmann sowie die anderen 6 angetretenen VR-Mitlgieder wiedergewählt. An der letzten Generalversammlung der Grossbank vor der Übernahme durch die Konkurrentin UBS sprachen sich 55,7 Prozent der Aktionärinnen und Aktionäre für eine Wiederwahl Lehmanns aus.
Swiss bank Credit Suisse Chairman Axel P. Lehmann attends the annual shareholders' meeting of the Swiss banking group, in Zurich, Switzerland, Tuesday, April 4, 2023. Once-venerable Credit Suisse ...
Bild: keystone
Zuvor hatte sich Lehmann wie auch CEO Ulrich Körner in zahlreichen Voten die Wut und Enttäuschung der Aktionäre über das Ende der traditionsreichen Bank anhören müssen. Lehmann bedankte sich bei den Aktionärinnen und Aktionären für das Vertrauen. Der CS-Verwaltungsrat werde nun bis zum Zusammenschluss mit der UBS weiterhin den Geschäftsgang sichern, erklärte er zuvor.

Im Vorfeld hatten sich diverse Aktionärsgruppen wie etwa der einflussreiche US-Stimmrechtsberater Glass Lewis oder der norwegische Staatsfonds gegen eine Wiederwahl von Lehmann sowie weiterer Verwaltungsräte ausgesprochen. Lehmann hatte das Präsidentenamt bei der Credit Suisse im Januar 2022 übernommen, als sein Vorgänger António Horta-Osório wegen Verstössen gegen Corona-Regeln zurücktreten musste. (awp/sda)
14:59
Brauchen noch einen Verwaltungsrat für zwei, drei Monate
CS-Präsident Axel Lehmann hat einmal mehr betont, dass die Credit Suisse und die UBS bis zum Abschluss der Fusion noch zwei eigenständige Unternehmen seien. Das sagte er am Dienstag an der Generalversammlung als Reaktion auf eine Wortmeldung eines Kleinaktionärs.

Gleichzeitig unterstrich er mehrfach, wie wichtig es sei, dass an der Generalversammlung die sieben verbliebenen Verwaltungsräte im Amt bestätigt werden. Die sieben verbliebenen Verwaltungsräte stünden für «die Übergangsphase» zur Verfügung. Und: «Wir brauchen noch einen Verwaltungsrat für zwei, drei Monate», sagte Lehmann.

Damit reagierte er auf kritische Wortmeldungen in Bezug auf die Wiederwahl von Mitgliedern des Aufsichtsgremiums. Und mit Übergangsphase ist die Zeit bis zum Abschluss der Übernahme durch die UBS gemeint.

Derzeit ist noch offen, wie schnell die beschlossene Übernahme der Credit Suisse vollzogen werden kann. Die weltweit tätige UBS muss dafür noch zahlreiche regulatorische Genehmigungen in einer Reihe von Ländern einholen.

Mehrere Verwaltungsräte haben sich kurzfristig am Dienstag nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. Weiterhin zur Verfügung stehen neben VRP Lehmann noch Mirko Bianchi, Iris Bohnet, Clare Brady, Christian Gellerstad, Keyu Jin und Amanda Norton.

Damit treten fünf von zwölf Verwaltungsräten nicht mehr an. Gemäss den Statuten der Credit Suisse muss der Verwaltungsrat allerdings aus mindestens sieben Mitgliedern bestehen. (awp/sda)
14:01
Vergütungsbericht hauchdünn angenommen
Mit einer hauchdünnen Mehrheit von 50,06 Prozent wurde der Vergütungsbericht angenommen. Damit wurde das Entgelt von Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Beirat durch die Aktionärinnen und Aktionäre abgesegnet.

Beim Jahresbericht haben 61 Prozent der Aktionärinnen und Aktionäre zugestimmt.
13:49
Präsident wirbt für Wahl der verbliebenen 7 Verwaltungsräte
Für die CS-Spitze ist es wichtig, dass an der Generalversammlung die sieben verbliebenen Verwaltungsräte im Amt bestätigt werden. Er erinnere daran, dass diese sieben Verwaltungsräte für «die Übergangsphase» zur Verfügung stünden, sagte CS-Präsident Axel Lehmann am Dienstag an der Generalversammlung in Zürich.

Damit reagierte er auf kritische Wortmeldungen in Bezug auf die Wiederwahl von Mitgliedern des Aufsichtsgremiums. Mit Übergangsphase ist die Zeit bis zum Abschluss der Übernahme durch die UBS gemeint.
Swiss bank Credit Suisse Chairman Axel P. Lehmann attends the annual shareholders' meeting of the Swiss banking group, in Zurich, Switzerland, Tuesday, April 4, 2023. Once-venerable Credit Suisse ...
Bild: keystone
Mehrere Verwaltungsräte haben sich kurzfristig nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. Erst zu Beginn der Generalversammlung wurde bekannt, dass Shan Li, Seraina Macia, Blythe Masters, Richard Meddings und Ana Paula Pessoa nicht wieder antreten würden. Weiterhin zur Verfügung stehen damit neben Lehmann auch Mirko Bianchi, Iris Bohnet, Clare Brady, Christian Gellerstad, Keyu Jin und Amanda Norton.

Damit treten fünf von zwölf Verwaltungsräten nicht mehr an. Gemäss den Statuten der Credit Suisse muss der Verwaltungsrat allerdings aus mindestens sieben Mitgliedern bestehen.

Sollte also einer der Kandidaten am Dienstag nicht gewählt werden, wäre diese Mindestanzahl unterschritten. «Im Moment haben wir noch sieben Verwaltungsratsmitglieder», sagte eine CS-Sprecherin zur Nachrichtenagentur AWP auf die Frage, was in diesem Fall passieren werde. Alles weitere werde kommuniziert, wenn es notwendig werde.

Im Vorfeld der Generalversammlung hatten die Anträge zur Wiederwahl der Verwaltungsräte bereits Kontroversen ausgelöst. So hatte sich etwa der norwegische Staatsfonds Norges gegen die Wiederwahl des Verwaltungsratspräsidenten Axel Lehmann ausgesprochen. Auch Iris Bohnet sollte nach Ansicht der Norges Bank nicht weiter Einsitz im Verwaltungsrat finden. Gemäss letztmaliger Meldung an die Schweizer Börse SIX hält die Norges Bank rund 2,8 Prozent an der Credit Suisse.

Lehmann hatte das Präsidentenamt bei der CS erst im Januar 2022 übernommen. Er folgte auf António Horta-Osório, der wegen Verstössen gegen Corona-Auflagen abrupt zurückgetreten war. (awp/sda)
13:20
Kritik wird immer schärfer
Es geht weiter mit den Wortmeldungen. Die junge Aktionärin Hostelmann fragt: «Ihr raubt unsere Staatskasse leer. Geht's noch?» Sie verlangt, dass Bonuszahlungen per sofort verboten und sämtliche bisher bezahlten Boni von CS-Funktionären zurückbezahlt werden.

Aktionär Schneider wütet gegen den Verwaltungsrat: Dieser habe die CS in den Ruin getrieben. Er bezeichnet die Mitglieder als «gierige» und «unfähige» Personen, die niemals den Titel «Bank-Manager» hätten erhalten dürfen. Schneider ruft die Aktionärinnen und Aktionäre dazu auf, miteinander die Verwaltungsrätinnen und -räte sowie den Präsidenten ein für alle Mal abzuwählen.
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13:00
Aktionäre fordern Feststellung von Verantwortlichkeiten
An der Credit Suisse-Generalversammlung hat der Vertreter der Aktionärsvereinigung Ethos die Feststellung der Verantwortlichkeiten für die massive Schieflage der Bank gefordert. Dass es dazu komme, dass nun die letzte Generalversammlung der CS stattfinde, habe er sich nicht vorstellen können, sagte Ethos-Vertreter Vincent Kaufmann in seinem Votum.

«Wir haben alle einen irreversiblen finanziellen Schaden erlitten», sagte Kaufmann als Vertreter mehrerer Pensionskassen wie auch von Privataktionärinnen und Privataktionären. Es sei deshalb «essentiell», dass die Verantwortlichkeiten für dieses beispiellose Debakel klar identifiziert würden.

Zwar habe es das Eingreifen der Behörden aufgrund der Situation gebraucht, räumte Kaufmann ein. Allerdings sei nicht einzusehen, dass die Credit Suisse nur noch einen Bruchteil ihres Eigenkapitals Wert sein solle. «Uns sind Informationen vorenthalten worden», beklagte der Aktionärsvertreter, der dem Verwaltungsrat einen Katalog an entsprechenden Fragen vorlegte.

CS überprüft aufgeschobene Boni
Klagen der Grossbank gegen ehemalige Verantwortungsträger - also Manager oder Verwaltungsräte - habe die CS allerdings keine eingereicht, sagte VR-Präsident Lehmann in einer summarischen Antwort auf die Fragen. Aufgeschobene Boni, die also in der Zukunft noch ausbezahlt werden sollten, würden derzeit überprüft, versicherte Lehmann weiter.

Summarisch beantwortete Lehmann auch Fragen nach den Zahlungen an den US-Investmentbanker Michael Klein, der laut dem nun hinfällig gewordenen Restrukturierungsplan die CS First Boston hätte leiten sollen. «Sämtliche Verpflichtungen gehen jetzt an die neue UBS über», sagte er.

Derweil riefen Vertreter der Aktionärsvereinigung Actares bereits zu einer «verantwortungsvollen Übernahme durch die UBS» auf. «Wir hoffen, dass UBS-CEO Sergio Ermotti Vertrauen und Stabilität zurückbringt.» Er erwarte aber insbesondere auch, dass das CS-Management für die Mitarbeitenden, die vor der Entlassung stünden, soziale Verantwortung wahrnehme. (awp/sda)
12:36
Klage gegen Finanzblog «Inside Paradeplatz» in der Kritik
epa10557751 Swiss bank Credit Suisse Chairman Axel P. Lehmann attends the annual shareholders' meeting of the Swiss banking group in Zurich, Switzerland, 04 April 2023. Swiss Bank Credit Suisse w ...
Bild: keystone
An der Generalversammlung der Credit Suisse ist auch die Klage gegen das Finanzportal «Inside Paradeplatz» zur Sprache gekommen. Ein Kleinaktionär verlangte von der Bankspitze, die Klage zurückzuziehen – und dafür keine weiteren Anwaltskosten auflaufen zu lassen.

Die Bank hatte eine 265-seitige Zivilklage am Handelsgericht Zürich gegen das Portal eingereicht. Eingeklagt wurde der Blog dabei wegen 52 Beiträgen, die zwischen dem 27. Juli – dem Tag als Ulrich Körner zum neuen Credit Suisse-CEO ernannt wurde – und dem 28. Oktober erschienen sind. Später reichte die Grossbank auch gegen den Betreiber des Portals, den Journalisten Lukas Hässig, eine Strafanzeige ein, wie dieser in einem eigenen Artikel schrieb.

«Wir haben entschieden, die Rechtmässigkeit von Leserkommentaren und Texten rechtlich überprüfen zu lassen. Dies geschieht zum Schutz unserer Mitarbeitenden, die auf dem Blog regelmässig beschimpft und verunglimpft werden», hiess es damals von der CS.

Auch internationale Medien, unter anderem die «Financial Times», hatten über den Fall berichtet. (awp/sda)
12:20
«Hohle Nüsse»
Aktionär Claudio Schacher kritisiert nicht von Beginn weg, sondern kommt mit konkreten Lösungsvorschlägen: Er verlangt, dass sich die «Verantwortlichen von CS, UBS oder weiss der Geier, wer» dafür einsetzten, dass die Verluste von Aktionärinnen und Aktionären von der Bundessteuer abgezogen werden können. Anschliessend stellt er die Frage, wie viele Aktien überhaupt in Schweizer Hand seien.

Es folgt eine skurrile Szene: Schacher packt eine Handvoll Baumnüsse hervor, welche er den CS-Funktionären schenken möchte. Sie hätten etwa so viel wie eine CS-Aktie gekostet. Die eigentlichen Nüsse habe er schon gegessen und anschliessend die Schalen wieder zusammengeklebt, es seien also hohle Nüsse. Lehmann bedankt sich und gibt an, dass rund 20 Prozent aller CS-Aktien von Schweizer Quellen finanziert seien.
11:49
«Als Aktionär habe ich das Recht, zu sprechen!»
Patrick Salzmann aus Zürich stellt eine lange Liste an teils sehr detaillierten, konkreten Fragen mit viel Fachjargon. Lehmann unterbricht ihn gelegentlich und bittet ihn, zum Schluss zu kommen. Beim dritten Unterbruch folgen Rufe aus dem Publikum, und Salzmann erwidert, dass er als Aktionär das Recht, zu sprechen habe. Der Saal applaudiert.
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Er stellt anschliessend an die GV den Antrag, eine Sonderprüfung zu den gestellten Fragen einzuberufen. Lehmann sagt, die Fragen würden alle beantwortet werden, vielleicht auch schriftlich. Er gibt aber keine konkreten Zahlen, die Salzmann gefordert hatte, an. Es sei zudem nicht angebracht, dass er hier politische Fragen beantworte.
11:37
«Zu den Plänen der UBS kann ich nichts sagen»
Nicola Göttschmann vertritt die Aktionärsvereinigung Actaris und auch er kritisiert hart. Die Verfehlungen des CS-Verwaltungsrats hätten die Aktionäre mehr als 7 Milliarden Franken gekostet. Diese hoffen nun auf eine verantwortungsvolle Übernahme durch die UBS und dass CEO Sergio Ermotti Stabilität und Vertrauen in die «neue» Bank bringen könne.

Lehmann erwidert, dass er zu den Plänen der UBS nichts sagen könne. Er sei aber selber auch schockiert gewesen, als die Affären um Mosambik und Greensills bekannt geworden waren.
11:25
«Ich fühle mich, auf gut Schweizerdeutsch, beschissen»
Aktionär Guido Röthlisberger darf als erster ans Rednerpult – und er übt gleich Kritik: Sein grauer Anzug soll an all die Personen der CS erinnern, welche in der Vergangenheit graue Zonen überschritten hätten. Doch er knöpfe sich nicht nur die CS vor; die Politik habe 15 Jahre lang geschlafen. Bundesrätin Karin Keller-Sutter sei komplett überfordert gewesen mit der CS-Krise und die FINMA habe die Kommunikation verbockt.
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Herr Röthlisberger fordert, dass die Kontrollstellen 30 Milliarden Franken an die Aktionärinnen und Aktionäre als Schadensersatz zahlen. Er fühle sich «hintergangen und, auf gut Schweizerdeutsch, beschissen».
11:12
Zahlreiche Aktionäre melden sich zu Wort
Die Aktionäre der Credit Suisse nutzen die Möglichkeit an der Generalversammlung, ein letztes Mal Dampf abzulassen. Kurz nach Beginn der Veranstaltung waren bei der Grossbank bereits rund 20 Wortmeldungen eingegangen.

Es würden vermutlich noch weitere folgen, sagte eine Sprecherin zur Nachrichtenagentur AWP. Anmeldungen für Reden oder zum Fragen Stellen seien während des gesamten Anlasses durchgängig möglich.

Es ist am Dienstag die allerletzte Generalversammlung in der über 166-jährigen Geschichte der Credit Suisse. Das Schicksal der Bank ist mit der geplanten Übernahme durch die UBS besiegelt.

Der Anlass findet nach dreijähriger Corona-Pause erstmals wieder mit Aktionären im Zürcher Hallenstadion statt. Traditionell machten sich vor der Pandemie zu diesem Anlass jährlich Hunderte Kleinaktionäre aus der ganzen Schweiz auf den Weg. Auch ist es in der Vergangenheit auch schon immer jeweils zu hitzigen Reden von Kleinaktionären gekommen.

Angemeldet waren für den Dienstag weit über 2000 Aktionäre. Bisher sind laut der CS rund 1700 Aktionäre vor Ort. Das ist deutlich mehr als an der vor der Corona-Pandemie letzten physischen Generalversammlung 2019, als gut 1300 Aktionäre zusammenkamen. (awp/sda)
10:57
Der formale Teil der GV folgt
An der Generalversammlung der Credit Suisse stellen sich fünf der zwölf Verwaltungsratsmitglieder nicht mehr zur Wiederwahl. Das gab Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann am Dienstag vor den Aktionärinnen und Aktionären bekannt.

Nicht mehr zur Wahl antreten werden die bisherigen Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräte Shan Li, Seraina Macia, Blythe Masters, Richard Meddings sowie Ana Paula Pessoa. Im Vorfeld der letzten Generalversammlung der Bank vor dem von Politik und Aufsichtsbehörden verfügten Zusammenschluss mit der UBS hatten bereits mehrere Aktionärsgruppen dazu aufgerufen, verschiedene Verwaltungsräte nicht wiederzuwählen.

Gemäss der Statuten der Credit Suisse muss der Verwaltungsrat aus mindestens sieben Mitgliedern bestehen.
10:51
CEO Ulrich Körner spricht
Körner sei mit der Überzeugung zur CS gekommen, Altlasten abzubauen. Dies sei aber aus Zeitgründen nicht gelungen, was der CEO auch bedaure. Noch lange werde ihn beschäftigen, was während der vergangenen Wochen passiert sei.

Körner richtete sich direkt an die Aktionärinnen und Aktionäre im Saal und bedankt sich für ihre Treue. Versichert ihnen aber auch, dass er ihre Enttäuschung teile – und die der «breiten Öffentlichkeit».

«Wir hatten einen Plan zur Schaffung einer neuen Credit Suisse», so Körner. Die neue Geschäftsleitung habe intensiv daran gearbeitet, die Bank zu restrukturieren, man sei «auf dem richtigen Weg» gewesen, alle für 2023 gesetzten Ziele zu erreichen, sagt Körner. «Wir waren dabei, das Steuer mit aller Kraft herumzureissen, um die CS auf ein solides Fundament zu stellen.»

Der Zusammenbruch sei auf «falsche Gerüchte» zurückzuführen und aus juristischen Gründen habe man nicht Stellung beziehen können zu diesen «Falschaussagen».
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10:44
Lehmann bedankt sich für das Vertrauen und die Unterstützung der Aktionäre und der Mitarbeitenden.
Lehmann bedankt sich auch bei der UBS. «Sie übernimmt eine Bank mit hervorragenden Mitarbeitenden und einem wichtigen Kundenstamm.»
10:42
«Die CS in ihrer gewohnten Form kann es nicht mehr geben»
Man habe es nicht geschafft, der Skandal-Serie der Vergangenheit und den negativen Schlagzeilen mit guten Entwicklungen entgegenzutreten. «Die CS in ihrer gewohnten Form kann es nicht mehr geben.» Darum müsse man jetzt den Blick nach vorn richten, sagte Lehmann weiter. «Am Niedergang der Credit Suisse, den Umständen und diversen Einflussfaktoren lässt sich nichts mehr ändern.»

Er werde sich zusammen mit dem UBS-Präsidenten Colm Kelleher und dem neuen UBS-Chef Sergio Ermotti bis zuletzt dafür einsetzen, dass für die Mitarbeiter «bestmögliche Lösungen» gefunden würden.
10:40
«Bis zuletzt haben wir um Lösungen gerungen»
«Altlast um Altlast hatten das Vertrauen erschüttert. Und mit dem Vertrauen erodierte die Geduld.» Social Media habe als Brandbeschleuniger gedient. Die Bank und vor allem die Mitarbeitenden hätten noch versucht, sich gegen den Abwärtstrend zu stemmen, doch es reichte nicht.
«Bis zuletzt haben wir um Lösungen gerungen.»
10:36
Verwaltungsratspräsident Axel P. Lehmann spricht
«Wir wollten das Steuer mit aller Kraft zum Guten wenden!», der Verwaltungsratspräsident beginnt seine Ansprache. Er bittet um Entschuldigung, dass man den Vertrauensverlust nicht mehr auffangen konnte.
Bereits vor einem Jahr sei klar gewesen, dass man eine «strategische und kulturelle» Transformation brauche – das Ziel sei gewesen, die in der Vergangenheit begangen Fehler zu korrigieren. Es habe sogar Fortschritte gegeben im letzten Jahr aber:
Trotz aller Bemühungen sei man gescheitert: «Die Bank war nicht mehr zu retten.» Und die einzige Alternative zur Fusion wäre die bankenrechtliche Sanierung gewesen. «Verbunden mit dem schlimmsten Fall – nämlich dem Totalverlust für die Aktionäre, unabsehbare Risiken für die Kunden, schwere Folgen für die Volkswirtschaft und die globalen Finanzmärkte.»
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10:32
Die Versammlung hat begonnen
10:28
Dieser CS-Aktionär ist wütend und traurig zugleich
10:24
«Ich möchte nur zusehen, wie Leute ihre Wut loswerden»
10:24
Andächtige Stimmung vor letzter Aktionärsmesse
Vor Beginn der letzten Aktionärsversammlung der Credit Suisse herrscht eine andächtige Stimmung wie bei einem Beerdigungsgottesdienst. Während die Medien mit einem Grossaufgebot vor dem Zürcher Hallenstadion hektisch auf der Jagd nach Stellungnahmen sind, zeigen sich die Aktionäre in gedämpfter Stimmung. Eine halbe Stunde vor Beginn der Generalversammlung haben sich rund 500 Aktionäre in der riesigen Halle eingefunden. Die meisten stehen an Stehtischchen bei Kaffee, Gipfeli oder Sandwichs. Wütende Diskussionen sind nicht zu hören. Angemeldet sind weit über 2000 Aktionäre. Das ist deutlich mehr als an der letzten Generalversammlung, die vor der Pandemie letztmals 2019 mit Aktionären stattgefunden hatte. Damals kamen über 1300 Anteilseigner.

Die Organisation vor dem Eingang ist auf eine ganz andere Stimmungslage ausgerichtet. Vor dem Hallenstadion sind ein halbes Dutzend VW-Busse der Polizei zu sehen. Die Polizisten zeigen sich allerdings nicht. Sie warten in ihren Fahrzeugen. Das Sicherheitsaufgebot ist verschärft. Neben den Polizisten sind auch Securitas-Angestellte in grösserer Zahl als einer GV üblich präsent.

Eine Dame hinter dem Buffet sagt: «Nehmen Sie noch ein Sandwich mit. Denn mit Beginn der GV machen wir hier zu. Und es dauert länger.» (awp/sda)
10:18
«Die können noch so schöne Klamotten anziehen» – er will nur das «Spektakel» sehen
10:14
«Für mich sind 100'000 Franken nicht viel» – dieser Aktionär bleibt gelassen
10:04
Dieser Aktionär hat 60'000 Franken verloren
10:04
«Bin gespannt, ob die drankommen!»: CS-Aktionäre strömen ins Hallenstadion
Die ersten Aktionärinnen und Aktionäre stehen an und kommen pünktlich zur Türöffnung ins Hallenstadion. Während eine Besucherin das CS-Debakel als «Schande» bezeichnet, finden es andere nicht so verheerend. Ein Mann hofft gegenüber CH Media, dass die CS-Leitung «drankommen» werde, ein weiterer ist eigentlich nur hier wegen des Kugelschreibers.
9:26
Klimaschützer protestieren vor CS-Generalversammlung in Zürich
Vor der Credit-Suisse-Generalversammlung im Zürcher Hallenstadion haben Klimaaktivisten am Dienstag protestiert. Die Polizei ist vor Ort, greift aber nicht ein.

Die Klimaschützer stellten die Credit Suisse als Titanic dar und warnten davor, dass auch die Menschheit untergehen werde. Rund 20 Personen fanden sich für die Protestaktion mit Transparenten auf dem Platz vor dem Hallenstadion ein. (sda)
9:20
Preis der Aktien, Löhne und Boni sorgen für Unmut
Die letzte Generalversammlung in der 166-jährigen Geschichte der Bank hat keine grosse Schlagkraft mehr. Abstimmen über die Übernahme durch die UBS können die Aktionärinnen und Aktionäre heute nicht. Denn die Übernahme erfolgt unter Notrecht und auf Befehl des Bundesrats.
Doch nicht nur das sorgt für Unmut unter den Aktionärinnen und Aktionäre: Für ihre Aktien erhalten sie nur noch 76 Rappen pro Stück, was ein Bruchteil dessen ist, was die CS-Aktien bis vor Kurzem wert waren.

Und auch die Löhne und Boni für Verwaltungsrat und Geschäftsleitung werden nicht für gute Stimmung sorgen.
9:09
Letzte GV der Credit Suisse heute ab 10.30 Uhr in Zürich
Heute findet um 10.30 Uhr die letzte Generalversammlung der Credit Suisse statt. Die Aktionäre der gescheiterten Bank treffen im Hallenstadion in Zürich-Oerlikon ein.
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UBS übernimmt Credit Suisse: Die Verordnung
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UBS übernimmt Credit Suisse: Die Verordnung
Die Verordnung zur Übernahme der CS durch die UBS im Originallaut. Die ersten drei Seiten bilden die Verordnung, danach folgen die Erläuterungen.
quelle: keystone / michael buholzer
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109 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
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Martin Baumgartner
04.04.2023 11:07registriert Juni 2022
«Bis zuletzt haben wir um Lösungen gerungen»
Wie Ihr eure Ausbeute noch rechtzeitig ins Trockene bringen könnt?
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Knut Knallmann
04.04.2023 10:27registriert Oktober 2015
Allen welche das Debakel „nicht so schlimm“ finden, wünsche ich, dass ihnen der Rest ihres Portfolios genau so um die Ohren fliegt wie ihre CS-Aktien. Genau diese gleichgültige Einstellung ist mitverantwortlich dafür, dass die Konzernspitze jahrelang mit dem Segen der eigenen Aktionäre tun und lassen konnte, was sie wollte.
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jangoB
04.04.2023 11:01registriert Januar 2015
Lustig wie die alle versuchen die Gründe auf "falsche Gerüchte", "Social Media", "Negativschlagzeilen" zu schieben.

Offensichtlich kein nnten sie die aber nicht glaubhaft kontern. Das Problem ist also eher, dass sie dabei aufgeflogen sind, wie sie ihren Laden nicht im Griff haben.
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Grosses Klimaprojekt: Diese Firma erfreut SVP-Bundesrat Rösti – und den Klimastreik
Die Firma Flumroc schmilzt Steine zu Fasern künftig mit einem Elektro-Ofen. Das spart Unmengen CO₂.

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