Geltwil senkte 2020 den Steuerfuss um sagenhafte 25 Prozentpunkte – während drei Jahren konnte sich das Dorf als Aargauer Steuerparadies bezeichnen. Jetzt hat das vorherige Steuerparadies Oberwil-Lieli seine Spitzenposition zurückerobert. Die Gemeinde auf dem Mutschellen senkte den Steuerfuss im letzten Jahr um fünf Prozentpunkte und für 2023 um weitere fünf. Mit neu 48 Prozent weist sie nun also wieder den tiefsten Wert auf.
Ansonsten gab es bei den ersten zehn Gemeinden mit den tiefsten Steuerfüssen seit zwei Jahren kaum Veränderungen. Staufen rutschte durch eine Erhöhung von sechs Prozentpunkten auf den 10. Rang ab und teilt diesen neu mit Habsburg. Sisseln stiess dafür auf Rang 9 vor. In den steuergünstigsten Gemeinden passten nur Oberwil-Lieli und Staufen ihre Steuerfüsse an.
Am anderen Ende liegen wie im vergangenen Jahr Tägerig und Hallwil mit einem unveränderten Steuerfuss von je 127 Prozent. Weil Mellikon den Steuerfuss um sieben Prozentpunkte erhöht hat, wurde aus dem Schlussduo ein Trio. Mellikon erhält nun Ergänzungsbeiträge. Diese gibt es aber nur, wenn der Steuerfuss 25 Prozent höher liegt als das Kantonsmittel. Womit wir den Grund für die saftige Erhöhung gefunden haben.
Übrigens: Hallwil liegt direkt neben Seengen, das mit einem neuen Steuerfuss von 72 Prozent bekanntlich den sechsttiefsten des Kantons hat.
Insgesamt hielten sich viele Gemeinden zurück mit Anpassungen des Steuerfusses. 8-mal wurde er erhöht, 18-mal gesenkt. In Dürrenäsch liegt der Steuerfuss neu 13 Prozentpunkte höher als 2022. Allerdings ist dieser Entscheid noch nicht definitiv. Am 12. März steht die zweite Abstimmung an.
Wie schon im letzten Jahr gibt es auch dieses Mal wieder Gemeinden, die durch eine Fusion neu von tieferen Steuerfüssen profitieren. Herznach und Ueken warten neu als Herznach-Ueken und mit einem Steuerfuss von 110 Prozent auf. Ueken konnte den Steuerfuss damit um 15 Prozentpunkte senken, Herznach immerhin um sechs.