Schweiz
Wirtschaft

Bern: Firmenchef posiert mit Nazisymbolen

Berner verkauft russische Neonazi-Mode in der Schweiz

04.09.2019, 10:4301.02.2020, 21:21
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Peter Patrik Roth stellt sich auf den sozialen Medien gerne zur Schau. Der durchtrainierte Geschäftsleiter der Berner Matratzenfabrik Roviva Roth & Cie. AG postet des öfteren Bildern von sich im Fitnessstudio oder beim Radio-Interview im Massanzug.

An sich nichts Ungewöhnliches, wäre da nicht Roths politische Gesinnung. Wie Recherchen des «Tages-Anzeigers» und der SRF-Sendung «Rundschau» ergaben, verkehrt der 48-Jährige nämlich in rechtsextremen Kreisen. Auf einigen Bildern seines Instagram-Accounts (der mittlerweile gelöscht wurde) ist der Unternehmer mit T-Shirts des Mode-Labels White-Rex zu sehen, einer neonazistischen Kleidermarke aus Russland.

Peter Patrik Roth
So zeigt sich Peter Roth auf Instagram. Gut sichtbar: die schwarze Sonne, ein beliebtes Nazi-Symbol, auf seinem linken Ellbogen.Bild: screenshot Instagram

Auf den Shirts gut erkennbar: Hakenkreuze und schwarze Sonnen. Die Sonnen sind ein beliebtes Symbol in der rechtsextremistischen Szene.

Peter Roth trägt die Kleidung der russischen Nazi-Marke jedoch nicht nur, er vertreibt diese auch in der Schweiz. 2017 gründete er zusammen mit Florian Gerber, seinerseits stellvertretender Vorsitzender der rechtsradikalen Partei National Orientierter Schweizer (Pnos), die Firma Fighttext AG. Diese vertreibt White-Rex-Produkte.

Auch mit dem Gründer von White Rex, dem Russen Denis Nikitin, ist Roth bekannt, wie die «Rundschau» berichtet. Nikitin habe erst kürzlich ein Einreiseverbot wegen «Bestrebung gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung» im gesamten Schengen-Raum erhalten.

Peter Roth hat selbst noch keine Stellung zu den Vorwürfen genommen. Seine Anwälte, die Advokaten der bekannten Zürcher Anwaltskanzlei von Valentin Landmann, liessen ebenfalls mehrere Anfragen unbeantwortet. Für die «Rundschau»-Sendung von Mittwochabend ist jedoch Valentin Landmann selbst angekündigt. Der Strafverteidiger will in der Sendung Stellung zu den Vorwürfen gegen seinen Mandanten nehmen. (dfr)

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Wenn aus Hakenkreuzen Friedensbotschaften werden
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133 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FITO
04.09.2019 21:08registriert April 2019
Wusste gar nicht dass Homer ein rechtsextremer Schweizer Matratzenverkäufer ist.
Die Konkurrenz von «Für ä tüüfä gsundä Schlaaf» wird die Umsatzsteigerung freuen.
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Dragonlord
04.09.2019 11:01registriert Juli 2016
Notiz an mich:
- persönliche Schwarze Liste erweitern um "Roviva"-Produkte.

Mir tun die Angestellten leid.
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m:k:
04.09.2019 11:07registriert Mai 2014
Man darf gespannt sein welcher abgedroschenen Entschuldigung er sich bedient:
- Er hat nicht gewusst, was die Symbole bedeuten
- Er fand es ästhetisch aber ist kein Nazi
- Er wusste nicht, dass sein Geschäftspartner bei der PNOS war und wenn doch wusste er nicht was die PNOS ist
- Er hatte keine Chance zu ahnen, dass das Label "white rex" für white supremacy steht.
- Er ist überhaupt kein Rassist und schon gar kein Nazi. Es tut ihm leid, dass es eine solche Medienkampagne gab, die ihn ungerechtfertigt angreift und so seinem Unternehmen und den hart arbeitenden Mitarbeiter schadet.
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