Schweiz
Wirtschaft

Kindergartenlehrpersonen erhalten künftig mehr Lohn

Kindergartenlehrpersonen erhalten künftig mehr Lohn

14.11.2022, 12:33
Mehr «Schweiz»
Kindergarten teacher Lynola Vis reads a book in class at Phoenix Christian School PreK-8 in Phoenix, Tuesday, Oct. 25, 2022. School choice allows taxpayer money to pay for private school tuition inste ...
Bekommen mehr Lohn.Bild: keystone

Zürcher Kindergartenlehrpersonen sollen künftig mehr Lohn erhalten. Gleichzeitig werden aber die Anforderungen für die Ausbildung erhöht. Der Kantonsrat hat diesen Gesetzesänderungen am Montag gegen den Widerstand von SVP und FDP in erster Lesung zugestimmt.

Der Kantonsrat beschloss mit 89 Ja- zu 74 Nein-Stimmen Eintreten auf die Vorlage. Künftig soll damit nur noch jener Lehrgang angeboten werden, mit dem die Absolventinnen und Absolventen sowohl auf Kindergartenstufe als auch auf der Unterstufe in der Primarschule unterrichten können.

SVP und FDP wehrten sich gegen die Abschaffung des separaten Lehrgangs für Kindergartenlehrpersonen. Alexander Jäger (FDP, Zürich) und andere Gegner der Vorlage warnten vor einer «Verakademisierung der Ausbildung», weil hier im Gegensatz zur separaten Kindergarten-Ausbildung eine gymnasiale Maturität oder eine Fachmaturität vorausgesetzt wird.

Die Gegnerinnen und Gegner kritisierten zudem, dass die einheitliche Ausbildung vor allem dazu diene, die geplante Gleichstellung bei den Löhnen zu rechtfertigen. Die Angleichung der Löhne von Kindergartenlehrpersonen an diejenigen der Primarschullehrpersonen führt laut Marc Bourgeois (FDP, Zürich) im kommenden Jahr zu Lohnerhöhung von über 6 Prozent für Kindergartenlehrpersonen. Hinzu kommt ein Teuerungsausgleich von 3 Prozent.

«Kindergarten ist kein Kinderhütedienst»

Judith Stofer (AL, Zürich) hingegen hielt die höheren Anforderungen und die höheren Löhne für gerechtfertigt. «Der Kindergarten ist schon lange kein Kinderhütedienst mehr», sagte sie. Der Kindergarten sei der Einstieg ins Bildungssystem.

Zudem ermöglicht die kombinierte Ausbildung laut Befürworterinnen und Befürwortern einen flexibleren Einsatz der Lehrpersonen. Dies sei angesichts des Mangels an Lehrerinnen und Lehrern ein Vorteil.

Bund anerkennt nur noch kombinierte Ausbildung

Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) wies darauf hin, dass die Vereinheitlichung der Ausbildung von Kindergartenlehrpersonen und Unterstufen-Lehrpersonen auch vom Bund verlangt werde.

Dieser wird nur noch solche Lehrgänge akkreditieren und finanziell unterstützen. Zudem wird künftig auch nur noch die kombinierte Ausbildung schweizweit anerkannt.

Die Vorlage geht nun an die Redaktionskommission, welche sie für die zweite Lesung vorbereitet. Die Schlussabstimmung wird an einer der kommenden Sitzungen stattfinden. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Bruno.is.back
14.11.2022 12:56registriert März 2022
Denen, die sich um unser Geld kümmern, werfen wir unser Geld mit vollen Händen hinterher. Bei denen, die sich um unsere Kinder oder um unsere Gesundheit kümmern sollen, sind wir knausrig wie nichts. Der Kindergarten und Lehrberuf muss attraktiv sein, es geht hier um die Zukunft unserer Kinder und unseres Landes.
Kindergartenlehrpersonen haben es mehr als verdient, mehr zu verdienen.
383
Melden
Zum Kommentar
7
SBB-Chef Vincent Ducrot: «Es muss nicht unbedingt alles mit der Bahn erreichbar sein»
Die SBB wollen bis 2040 klimaneutral werden. Konzernchef Vincent Ducrot erklärt im Interview, wie sie das erreichen möchten und weshalb Züge oft nicht mit dem Individualverkehr mithalten können.

Herr Ducrot, die SBB möchten das klimafreundliche Reisen mit über 200 Massnahmen fördern. Welche fällt ins Gewicht?
Vincent Ducrot:
Wir wollen bis 2040 klimaneutral werden. Ohne Kompensation. Das geht nur durch ein Zusammenspiel verschiedener Massnahmen wie neuere und effizientere Züge und die komplette Umstellung auf erneuerbare Energie. Aktuell fahren Züge der SBB zu 90 Prozent mit Strom aus Wasserkraft und zu 10 Prozent aus Kernkraft. Das wird sich bereits 2025 ändern.

Zur Story