Als die Touristiker vor einem Monat Bilanz zogen über das Jahr 2024, freuten sie sich über den Rekord von 42,8 Millionen Logiernächten. Doch beim Ausblick gaben sie sich zurückhaltend: Schweiz-Tourismus-Chef Martin Nydegger gab ein Wachstum von 1 bis 3 Prozent in diesem Jahr als Prognose aus. Die Zeiten des steilen Wachstums seien vorbei.
Aus einigen Destinationen in den Bergen ist aber zu hören, dass die Wintersaison bisher stark war – auch dank perfekter Bedingungen zu Beginn des Jahres. Erste Zahlen bestätigen einen starken Jahresstart für die Schweizer Hotels: Im Januar wurden in der Schweiz laut neuesten Zahlen des Bundes 3,5 Prozent mehr Logiernächte gezählt als im Vorjahresmonat.
Einzelnen Destinationen lief es besonders gut. So verzeichnete das Oberengadin den besten Januar seit 2008. Allerdings legten die Bergkantone insgesamt unterdurchschnittlich zu: In Graubünden resultierte ein Logiernächte-Plus von 0,6 Prozent, im Wallis eines von 1,1 Prozent, in Bern eines von 0,2 Prozent.
Als Wachstumstreiber entpuppten sich urbanere Kantone, die auch vom anhaltenden Boom von Reisenden aus den USA profitieren. Diese verantworteten im Januar schweizweit noch einmal 13,8 Prozent mehr Logiernächte als im Vorjahresmonat. Auch aus Märkten wie China und Indien reisten wieder deutlich mehr Menschen in die Schweiz. Die Zahl der Gäste aus dem Inland und Deutschland war hingegen rückläufig.
Den grössten Zuwachs verzeichneten die Kantone Luzern (+12,9 Prozent), Zürich (+12,3 Prozent) und Nidwalden (+10,8 Prozent). Unter den Gemeinden mit mindestens 20'000 Logiernächten im Januar stechen die Flughafengemeinden Vernier GE (+38,8 Prozent) und Opfikon ZH (+21,0 Prozent) hervor sowie die Stadt Luzern (+17,3 Prozent). Ein Minus gab es in Davos GR, Grindelwald BE oder Flims GR.
Der Januar ist für Bergregionen ein wichtiger Monat. Im Kanton Graubünden war er 2024 nach dem Februar der Monat mit den meisten Logiernächten, im Wallis gehörte er zu den fünf stärksten. Über die ganze Schweiz gesehen ist er hingegen unterdurchschnittlich stark, weshalb die Zahlen beschränkte Aussagekraft für den Rest des Jahres haben.