Schweiz
Wirtschaft

Neue Initiative lanciert: Nationalbank soll Bitcoins kaufen

Neue Initiative lanciert: Nationalbank soll Bitcoins kaufen

31.12.2024, 18:0431.12.2024, 18:04
Mehr «Schweiz»

Die erste und weltweit stärkste Digitalwährung Bitcoin soll Teil der Schweizer Währungsreserve werden. Ein privates Komitee hat eine entsprechende Volksinitiative offiziell lanciert, die die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu Bitcoin-Investments verpflichten will.

FILE - An advertisement of Bitcoin, one of the cryptocurrencies, is displayed on a building in Hong Kong, on Nov. 18, 2021. (AP Photo/Kin Cheung, File)
Wird Bitcoin bald Teil der Schweizer Währungsreserve?Bild: keystone

Am Dienstag wurde der Initiativtext im Bundesblatt veröffentlicht. Die Sammelfrist für das Volksbegehren «Für eine finanziell starke, souveräne und verantwortungsvolle Schweiz (Bitcoin-Initiative)» läuft bis Ende Juni 2026.

Die Initiative verlangt einen Passus in der Verfassung, wonach die SNB aus ihren Erträgen Währungsreserven bildet, ein Teil davon soll in Gold und in Bitcoin gehalten werden. Der Initiativtext enthält keine Vorgabe, wie hoch der Anteil an Bitcoin sein soll.

Hinter der Initiative steht eine Gruppe um den Westschweizer Internetpionier und Autor Yves Bennaïm. Ziel sei primär, eine Debatte anzustossen, sagte er im Frühjahr der «NZZ am Sonntag».

Vor zwei Jahren hatte der damalige SNB-Präsident Thomas Jordan geurteilt, Bitcoin erfülle die an Währungsreserven gestellten Anforderungen nicht.

Damit die Volksinitiative erfolgreich ist, benötigt sie in den ersten 18 Monaten 100'000 Unterschriften.

Kursexplosion bei Bitcoin

Im Herbst 2024 ist der Kurs der Kryptowährung nach einer veritablen Kursexplosion auf 100'000 US-Dollar angestiegen. Viele Analysten erwarten, dass Bitcoin diese Marke halten wird, gestützt durch ein starkes institutionelles Engagement und das weiterhin sinkende Angebot.

Auch die Nutzung von Bitcoin im Zahlungsverkehr könnte zunehmen, insbesondere in Ländern mit hoher Inflation, wo Bitcoin zunehmend als Alternative zur nationalen Währung gesehen wird. So könnte etwa eine tatsächliche Ankündigung der zukünftigen US-Regierung zur Aufnahme des Bitcoin in die Staatsfinanzen eine weitere Kaufwelle auslösen.

Dies sei eine Folge der institutionellen Akzeptanz der Kryptowährung. Gleichzeitig beschränke aber das fortschreitende Eindringen des Bitcoin in die klassische Finanzwelt sein Aufwärtspotenzial. (dab/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
155 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
The Rogue
31.12.2024 18:54registriert April 2020
Ein solch volatiles Mittel als Währungsreserve zu kaufen ist mehr als nur dumm. Ein "Internetpionier" heizt damit nur den Kurs an. Niemand aus der Finanzbranche würde auf solch eine Idee kommen...
21744
Melden
Zum Kommentar
avatar
der Denker
31.12.2024 19:16registriert März 2016
Vor zwei Wochen war der Bitcoin bei ca. 107k USD diese Woche teils bei 92k USD. Eine Schwankung von ca. 15% in nur zwei Wochen und dies ist eigentlich noch eine kleine Schwankung, innert einer Woche kann der Bitcoin auch gerne mal 50% gewinnen/verlieren. Eine solch volatile "Währung" sollte eine Nationalbank auf keinen Fall haben. Dies wäre im schlimmsten Fall massives Geld verbraten.
15628
Melden
Zum Kommentar
avatar
g-rd
31.12.2024 20:41registriert Oktober 2015
Klar. Aber um zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren, muss die Nationalbank unbedingt auch in Sneakers und NFT-Affenbildchen und Trump-Uhren investieren. Und in Kafirahmdeckeli. Die könnten auch wieder an Wert zulegen.
389
Melden
Zum Kommentar
155
    «Lebensstil der Amerikaner ist nicht mehr finanzierbar»: Warum den USA der Konkurs droht
    Amerika lebt seit Jahrzehnten auf Pump. Lange ging das gut, weil der Dollar die globale Leitwährung ist. Das ändere sich jetzt, sagt Ökonom Hans-Werner Sinn. Er ist überzeugt: Die USA werden andere Länder, auch die Schweiz, für ihre Schulden zur Kasse bitten.

    Sie haben früh darauf hingewiesen, wie gefährlich die Staatsverschuldung der USA ist. Jetzt, unter Trump, reden plötzlich alle darüber. Wie lange kann es mit dieser Schuldenwirtschaft noch gut gehen?
    Hans-Werner Sinn: Nicht mehr lange. Die Amerikaner müssen jetzt, wo es zum Thema geworden ist, reagieren. Die Zolloffensive ist eine dieser Reaktionen. Nur klappt das nicht so, wie sie sich das vorgestellt haben.

    Zur Story