Schweiz
Wirtschaft

Tiefster Stand seit einem Jahr: Der Franken schwächelt gegenüber dem Euro – Fachleute rätseln

Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken auf dem höchsten Stand seit der Aufhebung der Untergrenze.
Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken auf dem höchsten Stand seit der Aufhebung der Untergrenze.
Quelle: swissquote.ch

Tiefster Stand seit einem Jahr: Der Franken schwächelt gegenüber dem Euro – Fachleute rätseln

28.01.2016, 16:5028.01.2016, 17:08

Der Schweizer Franken schwächt sich tendenziell weiter ab gegenüber dem Euro, der entsprechend an Wert zulegt. So kostete der Euro am Mittwoch gegen 17.00 Uhr 1.1099 Franken und erreichte damit erneut einen Höchststand seit der Freigabe des Euro-Frankenkurses durch die Nationalbank vor gut einem Jahr. Bereits seit vergangen Montag schwächt sich der Franken tendenziell gegenüber dem Euro ab.

Selbst Fachleute wie Thomas Flury, Leiter Devisen- und Währungsstrategie bei der UBS, können über diese Entwicklung nur spekulieren. Denn auf Seiten des Euro würde eigentlich alles für eine Abschwächung der Gemeinschaftswährung und damit eine tendenzielle Aufwertung des Frankens sprechen.

«Vielleicht ist das Ganze aber auch nur eine Volatilität, wie sie auf dem Markt eben vorkommt.»
Thomas Flury, Leiter Devisen- und Währungsstrategie bei der UBS

Sowohl die Tatsache, dass die Europäische Zentralbank bei ihrer expansiven Geldpolitik bleibt; als auch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen Europa steckt und der drohende Austritt Grossbritanniens aus der EU («Brexit»). Auch die Wachstumseinbrüche in Asien stärken tendenziell jene Währungen, die als sicherer Hafen gelten, also den japanischen Yen und den Schweizer Franken.

Franken

Hat die SNB interveniert?

Auch über eine eher geringfügige allfällige Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) lässt sich höchstens spekulieren. Denkbar wäre, dass sich Gerüchte bewahrheiten, wonach die SNB den Negativzins von 0.75 Prozent weiter verschärfen wird und sich im Vorfeld dazu mit Interventionen auf dem Devisenmarkt etwas Spielraum verschafft. Doch dazu nimmt die SNB nicht Stellung.

Flury von der UBS sagt: «Vielleicht ist das Ganze aber auch nur eine Volatilität, wie sie auf dem Markt eben vorkommt.» Denn die gehandelten Volumina seien klein und auch unter den Importeuren, die als erste unter einer Aufwertung des Euro und einer Abschwächung des Frankens leiden würden, sei bisher keine Beunruhigung zu spüren. (whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Trump und die Schweiz: Ein Zoll-Deal mit Ungereimtheiten
Die Freude über die Einigung im Zollstreit mit den USA ist verflogen. Das Parlament will das Krisenmanagement des Bundes untersuchen. Und der Weg zu einem definitiven Vertrag ist weit.
Ein Aufatmen ging durchs Land, als am letzten Freitag der Durchbruch bei den Zollgesprächen mit den USA verkündet wurde. Endlich war die Schweiz und vor allem ihre Exportwirtschaft den Einfuhrzoll von 39 Prozent los, den ihr US-Präsident Donald Trump Anfang August aufgezwungen hatte. Er zog das Wachstum im dritten Quartal ins Minus.
Zur Story