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Zwei Hunde töten im Muotathal neun Schafe

Zwei Hunde töten im Muotathal neun Schafe

Zwei Huskys sind im Muotathal in einen Stall eingedrungen und haben mehrere Schafe getötet. Für Menschen sind die beiden Polarhunde nicht gefährlich. Auch im Aargauer rissen Hunde Tiere: Diese Woche ein Reh, im November Schafe.
06.02.2019, 17:18
Andreas Seeholzer / ch media
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Im Muotatal sind zwei Huskys in einen offenen Stall eingedrungen und haben in einem wahren Blutrausch Schafe angegriffen und fünf der Tiere getötet. Die beiden Hunde konnten aus ihrem Zwinger entwischen, da darin hoher Schnee lag. Die Hunde stammen nicht von der Erlebniswelt Muotathal GmbH, welche in der Region Touren mit Schlittenhunden anbietet, sondern von einem privaten Hundebesitzer. Der Hundehalter konnte am Dienstag nicht für eine Stellungnahme gewonnen werden.

Am Dienst hatte auch die Kantonspolizei Aargau einen Fall gemeldet, bei dem ein Hund ein Reh gerissen hat. Es wird ermittelt. Die Kantonspolizei schrieb in der Mitteilung ironisch: «Meiner jagt sicher keine Rehe…», und zielte damit auf Hundehalter ab, die ihre Tiere widerrechtlich frei laufen lassen. Im November hatte ein Hund auch im Aargauer Mettauertal Schafe gerissen.

Ausgebüxte Hunde

Die beiden Huskys sind am vergangenen Donnerstag, am frühen Nachmittag, ausgebrochen. Auf ihrem Raubzug haben sie erst eine Katze in Stücke gerissen und später einen kleinen Hund angegriffen. Der kleine Hund überlebte die Attacke. Die Huskys liessen vom Jack Russel Terrier ab und rannten davon. Die Hundehalterin ging mit dem Tier zum Tierarzt, wo der Jack Russel genäht werden musste.

Schlimmer ist es den Schafen ergangen. Kurz vor 14 Uhr sind die beiden Huskys über das rund 1.2 Meter hohe Gatter in den offenen Stall eingedrungen und griffen an. «Sie sind in einen Rausch gekommen», sagte dazu der Kantonstierarzt Andreas Ewy auf Anfrage. «Es war kein schöner Anblick», erinnert sich der Schafhalter, der kurz nach dem Eindringen der Hunde vor Ort war: «Als ich kam, gingen die Hunde noch voll drauflos.»

Der Schafhalter konnte die beiden Huskys aber schnell besänftigen: «Ich habe geschrien, dann hörten sie auf.» Die beiden Hunde haben fünf Schafe getötet, vier derart schwer verletzt, dass sie getötet werden mussten. Fazit: Von 22 Schafen waren letztendlich neun tot, und nur drei blieben ganz unverletzt. Der Landwirt rief die Wildhut, diese wiederum die Polizei. Laut Angaben der Polizei hat der Schafbesitzer Anzeige erstattet.

November 2018: Hund reisst in Oberhofen AG gleich zwei Schafe

Das sagte Schäfer Roland Jufer gegenüber Tele M1. Video: © TeleM1

«Einer der massivsten Vorfälle»

Für Marco Gut, stellvertretender Kantonstierarzt und zuständig für den Fall, ist die Hundeattacke «einer der massivsten Vorfälle, mit der ich während meiner Tätigkeit zu tun hatte». Dennoch gelte es auch hier, «verhältnismässig» zu reagieren. In einem ersten Schritt seien sogenannte Sofortmassnahmen angeordnet worden, damit ein solcher Vorfall nicht mehr passieren könne.

In einen weiteren Schritt wird nun entschieden, welche definitiven Massnahmen bestimmt werden. Bis Ende Woche sollen diese Massnahmen angeordnet werden. Ob die beiden Hunde eingeschläfert werden, ist nicht klar. Für Menschen stellen die Huskys jedenfalls keine Gefahr dar, da sie nicht ihr Territorium verteidigt haben, sondern dem Jagdtrieb verfallen sind. (bzbasel.ch)

Aktuelle Polizeibilder

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Aktuelle Polizeibilder: Lagergebäude durch Brand beschädigt
2.3.2020, Bremgarten (AG): Mehrere Feuerwehren rückten nach Bremgarten aus, nachdem ein Brand in einer Liegenschaft ausgebrochen war. Personen wurden keine verletzt. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
bild: kapo Aargau
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Der Luchs soll zum Abschuss freigegeben werden

Video: srf
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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DonChaote
06.02.2019 20:48registriert März 2014
Wäre das im wallis passiert, dann würde man nun alle hunde zum abschuss durch jäger freigeben...
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PHB
06.02.2019 20:04registriert März 2014
Dem Jagdtrieb verfallen? Katze in Stücke gerissen? Was ist mit dem Terrier?
Auf solche Hunde (und erst recht auf solche Hundebesitzer) kann die Welt verzichten.
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DichterLenz
06.02.2019 20:42registriert Juni 2017
Auch die wollten nur spielen und machen sonst sowas gar nicht.
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25
Scroll dich durch den Stauporn – und du wirst schneller (vorwärts-)kommen
Sie ist fast so bekannt (und zuverlässig) wie das Schweizer Sackmesser: die Blechlawine vor dem Gotthard an Festtagen im Frühling. Und das schon seit Jahren. Eine kurze Zeitreise gegen die Langeweile.

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