Schweiz
Zürich

Kanton Zürich soll Krisenzentren für Opfer sexueller Gewalt einrichten

Kanton Zürich soll Krisenzentren für Opfer sexueller Gewalt einrichten

18.03.2024, 13:3618.03.2024, 13:36
Mehr «Schweiz»

Der Zürcher Kantonsrat hat am Montag einem Vorstoss für die Einrichtung von Krisenzentren für Opfer sexueller Gewalt zugestimmt. Dort sollen Opfer von sexueller Gewalt rund um die Uhr professionelle Hilfe erhalten.

Der Kantonsrat hat am Montag eine Motion von Grünen, SP, FDP, GLP, AL, Mitte und EVP mit 94 zu 73 Stimmen an den Regierungsrat überwiesen. Die FDP hat den Vorstoss aus dem Jahr 2021 zwar mitunterzeichnet, hielt ihn aber mittlerweile für nicht mehr nötig.

Die Motion fordert vom Regierungsrat eine Vorlage zur Einrichtung von zwei Krisenzentren im Kanton Zürich für Opfer von sexueller Gewalt. Diese sollen vorzugsweise am Universitätsspital Zürich sowie am Kantonsspital Winterthur angesiedelt werden.

Regierungsraetin Natalie Rickli spricht an einer Podiumsdiskussion, am Montag, 16. Januar 2023 in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Regierungsrätin Natalie Rickli sagt, der Kanton erfülle die Forderungen der Motion bereits.Bild: KEYSTONE

In den Krisenzentren sollen Opfer sexueller Gewalt medizinische und psychologische Erstbetreuung und Unterstützung erhalten. Zudem sollen die notwendigen Spuren für eine spätere strafrechtliche Verfolgung von Tätern gesichert werden.

Anlaufstellen für Opfer von sexueller Gewalt

Sexuelle Übergriffe können in den unterschiedlichsten Kontexten stattfinden. Hilfe im Verdachtsfall oder bei erlebter sexueller Gewalt bieten etwa die kantonalen Opferhilfestellen oder die Frauenberatung Sexuelle Gewalt. Für Jugendliche oder in der Kindheit sexuell ausgebeutete Erwachsene gibt es in Zürich die Stelle Castagna. Betroffene Männer können sich an das Männerbüro Zürich wenden. Wenn du dich sexuell zu Kindern hingezogen fühlst oder jemanden kennst, der diese Neigung hat, kann dir diese Stelle weiterhelfen.

Mehr anzeigen

Der Regierungsrat empfahl die Motion zur Ablehnung. Laut Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) erfüllt der Kanton die Forderungen der Motion bereits, wenn auch in einer leicht anderen Form.

Zum «Zürcher Modell» zur Betreuung von Opfern sexueller und häuslicher Gewalt gehört laut Rickli unter anderem das derzeit anlaufende Pilotprojekt für «Forensic Nurses». Diese sollen auf Abruf rund um die Uhr in alle Zürcher Spitäler ausrücken, wenn Spuren von Gewalttaten gesichert werden sollen.

«Die in der Motion geforderte Konzentration auf zwei Standorte wird den Bedürfnissen der Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt nicht gerecht», sagte Rickli. Sie nehme die Überweisung der Motion zur Kenntnis, gehe aber davon aus, dass die Angebote des «Zürcher Modells» deren Forderung bereits erfüllen. (rbu/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
König des Glam-Rock wegen Pädophilie verurteilt
1 / 7
König des Glam-Rock wegen Pädophilie verurteilt
Es ist offiziell: Ex-Glam-Rocker Gary Glitter ist von einem Londoner Gericht wegen Missbrauchs Minderjähriger sowie der versuchten Vergewaltigung schuldig gesprochen worden.
quelle: ap/ap / kirsty wigglesworth
Auf Facebook teilenAuf X teilen
#MediaToo: Sexismus-Vorwürfe in den Schweizer Medien
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
Mehrere Schafe gerissen: Der Streit um den Luchs von Kandergrund
Ein Luchs sorgt im Berner Oberland für Aufregung. Nachdem er diesen Sommer angeblich 11 Schafe gerissen hat, fordert der Schafhalter seinen sofortigen Abschuss. Doch die Behörden winken ab – und in der Politik werden Forderungen laut.
Auf der Alp Tschingel oberhalb von Kandergrund, im Berner Oberland, hat sich diesen Sommer eine Serie von Schafrissen ereignet. Mehrere Tiere wurden tot aufgefunden, andere gelten als vermisst. Als Verursacher wird ein einzelner Luchs vermutet – ein Raubtier, das eigentlich hauptsächlich Wildtiere wie Rehe und Gämsen jagt. Der betroffene Schäfer brach die Sömmerung vorzeitig ab, die Herde wurde ins Tal zurückgebracht, wie die Berner Zeitung berichtet.
Zur Story