18.03.2024, 13:3618.03.2024, 13:36
Der Zürcher Kantonsrat hat am Montag einem Vorstoss für die Einrichtung von Krisenzentren für Opfer sexueller Gewalt zugestimmt. Dort sollen Opfer von sexueller Gewalt rund um die Uhr professionelle Hilfe erhalten.
Der Kantonsrat hat am Montag eine Motion von Grünen, SP, FDP, GLP, AL, Mitte und EVP mit 94 zu 73 Stimmen an den Regierungsrat überwiesen. Die FDP hat den Vorstoss aus dem Jahr 2021 zwar mitunterzeichnet, hielt ihn aber mittlerweile für nicht mehr nötig.
Die Motion fordert vom Regierungsrat eine Vorlage zur Einrichtung von zwei Krisenzentren im Kanton Zürich für Opfer von sexueller Gewalt. Diese sollen vorzugsweise am Universitätsspital Zürich sowie am Kantonsspital Winterthur angesiedelt werden.

Regierungsrätin Natalie Rickli sagt, der Kanton erfülle die Forderungen der Motion bereits.Bild: KEYSTONE
In den Krisenzentren sollen Opfer sexueller Gewalt medizinische und psychologische Erstbetreuung und Unterstützung erhalten. Zudem sollen die notwendigen Spuren für eine spätere strafrechtliche Verfolgung von Tätern gesichert werden.
Anlaufstellen für Opfer von sexueller Gewalt
Sexuelle Übergriffe können in den unterschiedlichsten Kontexten stattfinden. Hilfe im Verdachtsfall oder bei erlebter sexueller Gewalt bieten etwa die kantonalen Opferhilfestellen oder die Frauenberatung Sexuelle Gewalt. Für Jugendliche oder in der Kindheit sexuell ausgebeutete Erwachsene gibt es in Zürich die Stelle Castagna. Betroffene Männer können sich an das Männerbüro Zürich wenden. Wenn du dich sexuell zu Kindern hingezogen fühlst oder jemanden kennst, der diese Neigung hat, kann dir diese Stelle weiterhelfen.
Der Regierungsrat empfahl die Motion zur Ablehnung. Laut Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) erfüllt der Kanton die Forderungen der Motion bereits, wenn auch in einer leicht anderen Form.
Zum «Zürcher Modell» zur Betreuung von Opfern sexueller und häuslicher Gewalt gehört laut Rickli unter anderem das derzeit anlaufende Pilotprojekt für «Forensic Nurses». Diese sollen auf Abruf rund um die Uhr in alle Zürcher Spitäler ausrücken, wenn Spuren von Gewalttaten gesichert werden sollen.
«Die in der Motion geforderte Konzentration auf zwei Standorte wird den Bedürfnissen der Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt nicht gerecht», sagte Rickli. Sie nehme die Überweisung der Motion zur Kenntnis, gehe aber davon aus, dass die Angebote des «Zürcher Modells» deren Forderung bereits erfüllen. (rbu/sda)
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