Der FCZ hatte am Samstag spielfrei. Dennoch versammelten sich zwei Dutzend Anhänger des Vereins, um spätabends nach Wiesendangen zu fahren. Dort machten sie an der Dorf-Chilbi Jagd auf Fans des Grasshopper Clubs Zürich. Diese waren zuvor am Auswärtsspiel ihres Vereins in Winterthur gewesen, welches die Grasshoppers 0:1 verloren.
Rund 25 FCZ-Chaoten sollen an der Chilbi in Wiesendangen aufgetaucht sein, berichtet der Landbote. «Sie waren schwarz gekleidet, trugen weisse Masken und marschierten in militärischer Formation», zitiert die Zeitung einen Augenzeugen vom FC Wiesendangen. Dieser spricht von einem «Saubannerzug».
Mehrere Zeugen berichten unabhängig voneinander, dass es sich bei den vermummten Personen um FCZ-Anhänger handelte, die auf der Suche nach GC-Fans waren. «Die FCZ-Chaoten rannten über das ganze Festgelände und rempelten jeden an, der annähernd wie ein GC-Fan aussah», sagte ein Augenzeuge dem Landboten.
Die Chaoten hätten mehrere Männer niedergeschlagen, seien davongerannt und mit den Autos weggefahren. Auch ein Spieler des FC Wiesendangen wurde von den FCZ-Chaoten verprügelt. Er erlitt Prellungen und eine Platzwunde.
Als die Polizei eintraf, waren die FCZ-Chaoten schon wieder weg. Festgenommen wurde einzig ein GC-Fan. Auf Anfrage des «Landboten» bestätigt die Kantonspolizei Zürich den Einsatz. Mediensprecher Alexander Renner sagt: «Was genau passiert ist, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.»
Entsetzt zeigt sich der OK-Chef der Chilbi. «Das geht gar nicht», so Dani Kappeler. «Das gehört nicht an so einen Anlass.»
Der FC Zürich sagt auf Anfrage, dass er keine Kenntnis vom Vorfall hat. Generell hält Mediensprecher Michael Fritschi fest: «Wir distanzieren uns immer von jeglicher Gewalt.»
Konsequenzen überlegt sich der Verein jedoch nicht. Man versuche auch nicht, die Chaoten ausfindig zu machen. «Das ist die Aufgabe der Polizei. Der FC Zürich ist nur für die Sicherheit im Stadion zuständig», so Fritschi. (red)