Schweiz
Zürich

Pflanzenöl statt Diesel – so fährt die Zürcher Feuerwehr neuerdings

Fahrzeuge der Feuerwehr und der Sanitaet stehen an einer Strasse beim Universitaetsspital Zuerich (USZ), am Mittwoch, 28. Oktober 2015, in Zuerich. In der Lueftungszentrale des Universitaetsspitals Zu ...
Ein Fahrzeug der Feuerwehr Zürich. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Die Zürcher Feuerwehr fährt mit Pflanzenöl statt Diesel – jetzt ist ein erstes Fazit da

22.04.2025, 09:5122.04.2025, 13:07
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Seit dem Sommer 2024 wird bei den Rettungsfahrzeugen der Feuerwehr im Kanton Zürich etwas Neues ausprobiert. Sie fahren mit hydriertem Pflanzenöl anstatt mit Diesel. 20 der Fahrzeuge probieren den neuen Treibstoff aus. Normalerweise wird bei den Rettungsfahrzeugen Diesel getankt.

Der Treibstoff besteht aus hydriertem Pflanzenöl (HVO). Er wird aus gebrauchtem Speiseöl, Fetten aus Restaurants oder Resten der Lebensmittelindustrie hergestellt.

Für die Berufsfeuerwehr habe der Treibstoff nur Vorteile, sagt Claudio Corte, Abteilungsleiter Fahrzeuge bei Schutz und Rettung Zürich, gegenüber dem SRF.

«Das Beste ist, dass man die Umstellung auf den Biotreibstoff gar nicht merkt.»

Für den Gebrauch des Treibstoffs müssen weder die Fahrzeuge noch die Tankstellen umgerüstet werden. Die Tankstellen für ihre Fahrzeuge betreibt die Rettungsorganisation selbst, sie wurden für die Tests alle mit HVO ausgestattet.

Claudio Corte sagt weiter, dass HVO nicht stinke und weniger Russ produziere. Dies sei für die Feuerwehrleute ein Vorteil. Vor allem, weil ihre Fahrzeuge während Löscharbeiten lange Zeit stillstehen.

Die Feuerwehr versucht den Brand im Dachstock der Klinik Hirslanden zu loeschen, aufgenommen am Montag, 10. Mai 2021 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Stehende Feuerwehrfahrzeuge bei einem Einsatz. (Symbolbild)Bild: keystone

Bisher sei ungefähr die Hälfte der 28'000 Liter des eingekauften Treibstoffs verbraucht. Somit habe man, laut dem SRF, rund 32 Tonnen CO₂ gespart.

HVO ist zurzeit noch nicht in grossen Mengen verfügbar und koste rund 40 Rappen pro Liter, dies sei der einzige Nachteil. Auch dies soll in Zukunft einfacher werden, denn im Wallis befindet sich eine HVO-Produktionsanlage. Somit wäre der Import des Treibstoffs nicht mehr nötig.

Schutz und Rettung Zürich ist begeistert von dem nachhaltigen Treibstoff und weitet den Test nun von 20 auf 60 Fahrzeuge aus. Auch die Berufsfeuerwehr St.Gallen will nun an dem Pilotversuch teilnehmen. Der Versuch wird noch bis Ende 2025 weitergeführt, sagt Renato Mathys, Leiter Feuerwehr bei der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich, gegenüber dem SRF. (nib)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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eldorak
22.04.2025 11:02registriert April 2019
40 Rappen pro Liter. Also 40 mehr als Diesel? 40 Rappen wär ja unglaublich günstig
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RalpH_himself
22.04.2025 12:55registriert Dezember 2015
Der grösste Nachteil von HVO ist die begrenzte Menge, die es gibt. Sobald alles gebrauchte Pflanzenöl in die HVO-Produktion geht, hat man die maximale Produktionskapazität erreicht. Und das dürfte nur für einen winzig kleinen Bruchteil allen Dieselverbrauchs ausreichen. Es sollte also für Nutzungen priorisiert werden, welche auf absehbare Zeit nicht vom Verbrennungsmotor weg können.
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