Schweiz
Zürich

Dem Ex-Intendanten des Opernhauses Zürich drohen vier Jahre Haft

Alexander Pereira, Intendant Opernhaus Zuerich, informiert die Medien am Donnerstag, 6. Januar 2011 in Zuerich. In der Saison 2009/2010 erwirtschaftete das Kulturinstitut ein Defizit von knapp 5 Milli ...
Weil Alexander Pereira Gelder der Maggio-Musicale-Stiftung missbräuchlich verwendet haben soll, verlangen die Richter 4 Jahre und 4 Monate Haft.Bild: KEYSTONE

Dem Ex-Intendanten des Opernhauses Zürich drohen vier Jahre Haft

Erst schien die Sache vom Tisch, nun aber fordert die Staatsanwaltschaft in Florenz mehr als vier Jahre Haft für Alexander Pereira.
12.03.2025, 15:1712.03.2025, 15:17
Christian Berzins / ch media

Geht es Alexander Pereira doch noch an den Kragen? Nachdem der ehemalige und legendäre Intendant des Opernhauses Zürich vor zwei Jahren mit einer Kündigung seine Entlassung als Intendant des Maggio Musicale Fiorentino – der Opernhäuser von Florenz – zuvorgekommen und Ruhe um ihn eingekehrt war, zeigt sich die Staatsanwaltschaft unerbittlich, wie italienische Zeitungen und «BackstageClassical» nun berichten.

Es geht, wie immer bei Pereira, ums Geld. Und weil der 77-Jährige Gelder der Maggio-Musicale-Stiftung missbräuchlich verwendet haben soll, verlangen die Richter nun 4 Jahre und 4 Monate Haft. Nicht nur das: Die Staatsanwältin forderte auch die Einziehung des «Gewinns der Straftaten» – das sind 126'000 Euro. Über 37'000 Euro sollen bereits auf österreichischen Konten beschlagnahmt worden sein.

Pereira soll das Geld für Reisen wie auch für den Umzug von Mailand nach Florenz verwendet haben, doch diese Ausgaben wären nicht Teil seines Vertrages gewesen. Dazukommen Hotelübernachtungen sowie Flugzeug- und Hubschrauberflüge – gebraucht habe er das Geld in Frankfurt, Baden-Baden, Zürich, Gstaad und Palma de Mallorca.

Schlimm wiegt offenbar auch, dass er Geld aus einem staatlichen Fonds zur Rekapitalisierung des Betriebs für Gehälter und zum Bezahlen von Steuern benutzt haben soll: Das wäre dann Missbrauch von öffentlichen Mitteln.

Am 27. März werden Pereiras Verteidiger zu Wort kommen, das Urteil könnte allerdings auch schon dann fallen. (bzbasel.ch)

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