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Zürich

In Zürich geblitzt: Gibt es fürs Falschabbiegen eine Busse?

Blitzer Emil-Klöti-Strasse/Gsteigstrasse Zürich
Der Blitzer an der Kreuzung Emil-Klöti-Strasse/Gsteigstrasse.Bild: Google Street View

Autofahrer in Zürich geblitzt – darum kannst du beim Falschabbiegen gebüsst werden

Ein Autofahrer ist in Zürich an der Kreuzung Emil-Klöti-Strasse/Gsteigstrasse geblitzt worden, als er falsch abbog. Er wurde mit 100 Franken gebüsst. Werden Falschabbieger jetzt zur Kasse gebeten? Die Stadtpolizei erklärt, warum es eine Busse gab.
03.10.2025, 15:4903.10.2025, 16:15

Bei der Kreuzung Emil-Klöti-Strasse/Gsteigstrasse im Zürcher Kreis 10 steht ein fest installierter Blitzer. Das weiss nun auch ein watson-User, der kürzlich von ihm erfasst wurde. Er war an der Kreuzung falsch abgebogen und vermutet deshalb, dass die Anlage neu auch Falschabbieger blitzt. Die Busse: 100 Franken. Rotlicht- und Geschwindigkeitsblitzer sind weit verbreitet, auch Lärmblitzer sind mittlerweile im Test. Doch Falschabbieger?

Geblitzt wurde aus einem anderen Grund

Dass ein Blitzer Autofahrerinnen und -fahrer erfasst, die falsch abbiegen, gibt es so nicht, erklärt Marc Surber von der Stadtpolizei Zürich. Er hat eine andere mögliche Erklärung für die Busse. «Es kann sein, dass zwar für die abbiegenden Verkehrsteilnehmer die Ampel auf Grün war, jedoch nicht auf der Spur, die der betroffene Fahrer nutzte, um dann doch noch abzubiegen.» Folglich blitzte also das Gerät wegen der Rotlicht-Missachtung, nicht wegen des Abbiegens.

Doch das Missachten des Rotlichts kostet in der Regel 250 Franken. Der Betroffene zahlte deutlich weniger. Auch dafür hat Surber eine Erklärung. «Jedes Blitzer-Bild muss nämlich verifiziert werden, bevor eine Busse ausgestellt wird.»

Vermutlich wurde in diesem konkreten Fall festgestellt, dass der Verkehr aus anderen Richtungen nicht gefährdet wurde, da für das Abbiegen ja Grün galt und der Fahrer die Kreuzung nicht unerlaubt überquerte. Also wurde die Busse reduziert und der Fahrer wurde lediglich wegen «Nichtfortsetzens der Fahrt in Pfeilrichtung» gebüsst.

Kreuzung Gsteigstrasse/Emil-Klöti-Strasse Zürich Blitzer
Die Situation an der betroffenen Kreuzung: Eine Spur führt geradeaus, eine nach rechts. Die Grünphasen sind unterschiedlich.Bild: Google Street View

Bussen können kumuliert werden

Hätte der Fahrer hingegen Verkehrsteilnehmende durch das Abbiegen von der falschen Spur aus gefährdet, wäre es noch teurer geworden. Dann wären die Rotlicht-Missachtung und das nicht korrekte Fahren zu einer Busse von 350 Franken kumuliert worden. Gleiches gilt auch, wenn bei der Betrachtung des Bildes beispielsweise festgestellt wird, dass ein Fahrer oder eine Fahrerin am Telefon ist, erklärt Surber.

Bezahlen muss der Fahrer im vorliegenden Fall trotzdem, wenn auch nicht so viel wie bei der Missachtung des Rotlichts. Und seinen Verdacht räumt Surber definitiv aus: «Falschabbieger-Blitzer gibt es in Zürich nicht.» (vro)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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skater83
03.10.2025 16:32registriert November 2018
Ich verstehe jetzt den "Skandal" nicht ganz der da einen artikel rechtfertigt...
es wurde sich nicht konform verhalten und entsprechend eine Busse nach ermessen ausgesprochen - wie und womit das fehlverhalten erfasst wurde dürfte eigentlich irrelevant sein solange es offensichtlich belegt ist...
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