Das Zürcher Studienprojekt für eine regulierte Cannabis-Abgabe ist einen Schritt weiter: Die Stadt hat das Gesuch beim Bundesamt für Gesundheit und bei der kantonalen Ethikkommission eingereicht. Als nächsten Schritt sucht sie nun 2100 Kifferinnen und Kiffer, wie sie am Dienstag mitteilte.
Beim dreijährigen Forschungsprojekt «Züri Can - Cannabis mit Verantwortung», welches die Stadt zusammen mit der Psychiatrischen Universitätsklinik durchführt, sollen rund 2100 Konsumentinnen und Konsumenten auf legalem Weg Cannabis kaufen können.
Ziel ist es, die Auswirkungen eines regulierten Bezugs auf die Gesundheit und das Konsumverhalten zu erforschen. Zwei Schweizer Produzenten werden das Projekt mit Cannabisprodukten aus Bio-Anbau und mit unterschiedlichen THC/CBD-Gehalten beliefern.
Abgegeben wird das Cannabis in Apotheken, dem Drogeninformationszentrum und so genannten Social Clubs, in denen sich Konsumentinnen und Konsumenten zum Kaufen und Kiffen treffen können. Damit sollen auch jene erreicht werden, die offizielle Stellen eher meiden. Bei diesen Clubs sollen je etwa 50 bis 100 Personen mitmachen.
Im vergangenen September wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Mittlerweile konnten zehn Stadtzürcher Apotheken für eine Zusammenarbeit gewonnen werden.
Zudem wurden zehn Social Clubs gebildet. Das Interesse sei gross gewesen, teilte die Stadt am Dienstag mit. Es habe vor allem zahlreiche Bewerbungen für die Leitung eines Social Clubs gegeben. Die Studienleitung werde nun eine entsprechende Auswahl treffen.
Als nächsten Schritt sucht die Stadt rund 2100 Kifferinnen und Kiffer, die ab Herbst an der Studie teilnehmen möchten. Sobald die Bewilligungen des Bundes und der kantonalen Ethikkommission vorliegen, können sich die potenziellen Studienteilnehmenden anmelden. Die Stadt richtet dafür eine Warteliste ein. Sobald die Bewilligungen vorliegen, erhalten diese Personen eine Nachricht.
Diese Studienteilnehmenden werden pro Monat maximal 10 Gramm THC erhalten. Für den Fall, dass sie in eine Polizeikontrolle kommen, erhalten sie einen speziellen Ausweis, der sie zum Kauf, Besitz und Konsum der Studiendrogen berechtigt.
Die Stadt Zürich wollte eine solche Studie eigentlich seit 2006 durchführen. Bisher scheiterte die Umsetzung aber an den gesetzlichen Vorgaben. Inzwischen setzte der Bund aber einen Experimentierartikel zum Betäubungsmittelgesetz in Kraft. Somit ist der Weg für Pilotversuche mit reguliertem Cannabisverkauf geebnet.
Verschiedene Städte von Genf bis nach St. Gallen wollen ähnliche Forschungsprojekte durchführen. (aeg/sda)
Ähm... wie bitte? Die werden wohl kaum 10 Gramm reines THC erhalten. Und nur 10 Gramm Gras pro Monat kann ja auch nicht sein.
Wie ist das gemeint?
Muss da etwa immer der THC-Gehalt der normalerweise in % angegeben wird in Gramm umgerechnet werden und darf 10 Gramm pro Monat nicht übersteigen?