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Seit dem 9. Februar ist sie auf der Flucht. Damals floh Angela Magdici mit dem verurteilten Vergewaltiger Hassan Kiko aus dem Gefängnis Limmattal. Bis heute fehlt jede Spur.
Jetzt hat sich Magdici erstmals an die Öffentlichkeit gewagt. In einem Video, das «20 Minuten» zugespielt wurde, spricht sie über die Gründe ihrer Flucht.
Gleich zu Beginn richtet sie sich an ihre Familie:
«Ich möchte mich bei meiner Familie entschuldigen. Dass ich so klammheimlich ohne etwas zu sagen aus eurem Leben verschwunden bin. Es tut mir leid und ich liebe euch alle sehr.»
Anschliessend kritisiert sie «die rot-weisse Zeitung» (gemeint ist der «Blick») unter anderem dafür, dass diese private Bilder von ihr veröffentlichte. Sie hoffe, dass die Person, die die Bilder der Zeitung zuspielte, «viel viel Geld» gekriegt habe.
Schliesslich kommt sie auf die Gründe für ihre Flucht zu sprechen:
«Die Tat ist aus Liebe passiert. Das ist keine Entschuldigung sondern schlicht und einfach die Erklärung», sagt die geflohene Aufseherin.
«Hassan ist der Mann meines Lebens. Ich habe noch nie so einen ehrlichen, gefühlvollen und lustigen Menschen kennengelernt.»
Wo sich die beiden aufhalten, ist nach wie vor unklar und wird auch aus dem Video nicht ersichtlich. Magdici sitzt an einem Tisch vor einer orangen Wand. Mehr ist auf dem Video nicht zu erkennen.
Gemäss Magdici ist das Video am 16. März aufgenommen worden.
Auch Hassan Kiko, der Anfang Dezember 2015 zu vier Jahren Haft wegen Vergewaltigung verurteilt worden ist, meldet sich darin zu Wort. Er beteuert darin vor allem seine Unschuld. Er beschimpft seinen Verteidiger, den Richter und den Staatsanwalt. Es habe keine Beweise für die Vergewaltigung der 15-Jährigen gegeben, so Kiko.
Der 27-Jährige beklagt sich zudem in gebrochenem Deutsch über das «scheiss-Essen» im Gefängnis, er habe immer «falsches Essen von Scheiss-Menschen» bekommen. Zudem habe er die Zelle mit einem HIV-positiven Mann teilen müssen. Kiko zeigt Flecken, die ihm angeblich im Gefängnis zugefügt worden seien.
Dass er Angela Magdici getroffen habe, sei Gott-gewollt. «Ich habe gebetet: ‹Gott hilf mir, ich bin unschuldig.› Und Gott hat sie zu mir geschickt.»
Die Videos werden inzwischen von der Polizei untersucht. Von polizeilicher Seite gebe es keine neuen Informationen. «Wir sind immer noch am Untersuchen», sagte Kapo-Sprecher Beat Jost. Details könnten keine bekanntgegeben werden, da sonst die Ermittlungen gefährdet würden.Kurz nach der Flucht hatte die Kantonspolizei mitgeteilt, dass sich die beiden Flüchtigen mit einem schwarzen Personenwagen BMW X1 nach Italien begeben haben könnten. Das Paar wurde auch international zur Fahndung ausgeschrieben.
(meg)