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AC/DC spielen in Zürich vor fast 50'000 Fans

Guitarist Angus Young of hard rock band AC/DC performs on stage during a concert at Letzigrund stadium in Zurich, Switzerland, Saturday, June 29, 2024. (Ennio Leanza/Keystone via AP)
Angus Young, der Gitarrist der Band, auf der Bühne im Letzigrundstadion in Zürich.Bild: keystone

AC/DC spielen in Zürich vor fast 50'000 Fans

29.06.2024, 22:2201.07.2024, 10:25
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47'000 Fans im ausverkauften Letzigrund in Zürich sind am Samstagabend seit den ersten Klängen von AC/DC unter Strom gestanden. Die australischen Rock-Legenden lieferten 21 Songs in knapp über zwei Stunden ab.

Purer Rock'n'Roll erwartete die Zuschauerinnen und Zuschauer, von denen viele blinkende Teufelshörner trugen (ein AC/DC-Fanartikel, den man auch im Letzigrund kaufen konnte). Los ging es pünktlich nach Ende des Spiels der Schweizer Nati gegen Italien vor 20 Uhr mit den Klassikern «If You Want Blood (You've Got It)» und «Back in Black».

Schüttete es während des Auftritts der Supportband The Pretty Reckless noch wie aus Kübeln, lichtete sich der Himmel für das Konzert von AC/DC. Hunderte rote Shirts und «Schwiizer Nati»-Sprechchöre zeigten, wo die Gedanken der altersmässig durchmischten Fans in der Umbauphase waren.

Älter, aber nicht ruhiger

Im Fokus standen während des ganzen Konzerts Angus Young und Brian Johnson. Die Haare sind schütterer geworden, doch der 69-jährige Gitarrist Young trägt auf der Bühne noch immer sein Markenzeichen, die Schuluniform mit den kurzen Hosen. Zusammen mit dem 76-jährigen Sänger Johnson (seit 1980 dabei) zog das letzte AC/DC-Gründungsmitglied die Massen von Beginn weg mit.

epa11445864 British singer Brian Johnson (L) and Scottish-born Australian guitarist Angus Young (R) of Australian hard rock band AC/DC perform on stage during the concert at Letzigrund stadium in Zuri ...
Sänger Brian Johnson (links) und Gitarrist Angus Young. Bild: keystone

Für Johnson ist der Auftritt eine Rückkehr. Bei der letzten AC/DC-Tour 2016, die auch ins Berner Wankdorf führte, hatte der Sänger wegen schwerer Hörprobleme passen müssen. Er wurde damals durch Guns'n'Roses-Sänger Axl Rose ersetzt.

Das Bühnenbild in Zürich war für eine Rockband eher schlicht, es dominierten die Verstärkertürme, die für eine gewaltige Sound-Wand sorgten, gegen die Johnson zwischendurch anzukämpfen schien. Grosse Videowände mit diversen Animationen liessen die Bandmitglieder winzig erscheinen. Nur selten kamen Pyros zum Einsatz.

Überraschungen braucht niemand

Überraschungen konnte und wollte wohl niemand erwarten. Selten eingestreute neuere Songs (die Band veröffentlichte seit dem Jahr 2000 noch vier Alben) täuschten nicht darüber hinweg, dass die Klassiker zum Zug kommen sollten. Songs wie «Thunderstruck», «Hells Bells»,«You Shook Me All Night Long» oder «Dirty Deeds Done Dirt Cheap» kamen beim Publikum besonders gut an.

Young legte sich ins Zeug, setzte immer wieder zu Soli an, vollführte den Duckwalk, den er sich bei Chuck Berry abgeschaut hatte, und feuerte auf einem Steg, der ins Publikum führte, die Leute an.

Während die restlichen Bandmitglieder im Hintergrund beim Schlagzeug zusammen standen und für das sehr solide Gerüst sorgten, beteiligte sich auch Johnson gelegentlich an der Publikumsanimation. Gesprochen wurde allerdings kaum, ein Song jagte den nächsten.

Fans react as hard rock band AC/DC perform on stage during a concert at Letzigrund stadium in Zurich, Switzerland, Saturday, June 29, 2024. (Ennio Leanza/Keystone via AP)
Von klein bis gross: Fans am AC/DC-Konzert in Zürich.Bild: keystone

Kanonen und Feuerwerk zum Schluss

Bei «Highway To Hell» gingen dann im ganzen Stadion die Hände und die Handys in die Luft. Rechtzeitig zum Eindunkeln spielten AC/DC ihren wohl bekanntesten Song, da hielt es auch die Leute auf der Tribüne nicht mehr auf ihren Sitzen.

Bei «Let There Be Rock», dem letzten Song vor den Zugaben, gab es viel Konfetti und einen Gitarristen in offenem Hemd und kurzer Hose zu bestaunen, der unter anderem auf einer Hebeplattform auf dem Rücken liegend spielte und kaum mehr aufhören wollte, seine Künste zu zeigen.

Den Abschluss bildeten zwei fix zum Repertoire gehörende Stücke – «TNT» und «For Those About To Rock», letzteres inklusive Schüssen aus Kanonen, die auf und neben die Bühne gerollt wurden. Nach etwas mehr als zwei Stunden war mit den letzten Schüssen und einem Feuerwerk Schluss. Die harten Rocker hatten sich damit sogar beinahe an die Nachtruhe gehalten. (sda)

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65 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hadock50
29.06.2024 22:39registriert Juli 2020
Gerockt. 🤟
sind schon richtig alt....😵 aber habens noch drauf. 🎸
....
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Daniel Wälti (1)
29.06.2024 23:18registriert Februar 2021
Trott ausveekauftem Konzert die Show mit meinem Sohn vom Baum aus mitverfolgt. Perfekter Sound und Sicht auf die Bühne. Unvergesslich!!
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Tokyo
29.06.2024 23:57registriert Juni 2021
So funktioniert friedlicher Besuch im Letzigrund.
Ein Riesenchaos mit all den Cars aber ruhig und gelassen ging es zu und her
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