Kritik am Greifenseelauf – wegen kollabierenden Läufern – Organisatoren kontern
Am Samstag, dem 20. September, fand der alljährliche Greifenseelauf zu 46. Mal statt – ein Halbmarathon, der die Läufer einmal rund um den Greifensee im Kanton Zürich führt.
Hitze setzte Teilnehmenden zu
Wer sich angemeldet hatte, musste sich mit praller Sonne und Temperaturen von fast 30 Grad zurechtfinden. Die Organisatoren des Laufs hatten den Start des Halbmarathons am Vorabend noch einige Stunden nach vorn geschoben, um die kühlen Morgenstunden ausnutzen zu können.
Trotzdem machte die Hitze den Läufern zu schaffen. Viele kollabierten und benötigten ärztliche Hilfe. Läufer Luk von Bergen sagt gegenüber dem SRF, dass vor allem gegen Ende der 21 Kilometer «alle paar 100 Meter jemand am Boden lag».
Organisator und Profi-Läufer kontern Kritik
Das Organisationskomitee des Laufs sagt, dass man sich, angesichts der hohen Temperaturen, im Durchschnitt befinde, was medizinische Zwischenfälle angehe. Es habe auch schon Jahre mit deutlich mehr medizinischen Notfällen gegeben. Insgesamt seien 40 Personen in den Sanitätszelten behandelt worden. Sechs von ihnen mussten anschliessend ins Spital gebracht werden.
Stephan Ryffel, Mitglied des Organisationskomitees, sagt, ihm sei aufgefallen, dass viele unerfahrene Läufer dabei waren.
Ryffel sagt, dass diese zuerst lernen müssten, dass man bei 30 Grad keine Rekorde und Bestzeiten rennt.
Auch Patrik Wägeli, Schweizer Meister im Marathon, findet, dass es auf der Strecke genügend Verpflegungsstände gegeben habe.
Er sagt, normalerweise gebe es alle 5 Kilometer einen Verpflegungsstand. Am Greifenseelauf gab es diese sogar alle drei Kilometer. Er ergänzt, dass man als Läufer nicht nur auf Verpflegungsstände zählen könne. Man müsse auch selbst Snacks und Flüssigkeit mitnehmen.
Das Problem am Greifenseelauf sei gewesen, dass die Freiwilligen an den Verpflegungsständen nicht nachgekommen seien mit dem Befüllen von Wasserbechern.
Insgesamt sind am vergangenen Samstag rund 9000 Läufer die Halbmarathonstrecke gerannt. Läufer konnten sich ebenfalls für die 5,5 und die 10 Kilometer langen Strecken anmelden. Über alle drei Strecken hätten rund 15'000 Leute am Greifenseelauf teilgenommen. (nib)
