Alphonce Simbu aus Tansania gewann in der Nacht auf Montag (Schweizer Zeit) den Marathon im Fotofinish gegen den Deutschen Amanal Petros, der 2012 als 17-Jähriger aus Afrika geflüchtet war. Simbu holte in 2:09:48 Stunden das erste WM-Gold überhaupt für Tansania, dank dem Vorsprung von drei Hundertstel.
Auch der zweitklassierte Petros freute sich. «Für mich ist es eine riesengrosse Geschichte, das zu erreichen – besonders für meine Familie, für meine Mama, die schon ewig in einem Kriegsgebiet lebt. Ich habe sie seit acht, neun Jahren nicht gesehen», sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Petros kündigte laut dem SRF eine grosse Party mit viel Rotwein an: «Jetzt bin ich kein Läufer mehr, sondern jetzt bin ich Säufer.» Für Deutschland war es die erste WM-Medaille in einem Marathon, seit der legendäre DDR-Olympiasieger Waldemar Cierpinski (Reporter: «Liebe junge Väter oder angehende, haben Sie Mut! Nennen Sie Ihre Neuankömmlinge des heutigen Tages ruhig Waldemar! Waldemar ist da!») 1983 die Bronzemedaille gewann.
Angelica Moser hat die Qualifikation für den Final geschafft. Die Zürcher Europameisterin meisterte eine Höhe von 4,60 m. Vorbei ist der Wettkampf für Lea Bachmann und Pascale Stöcklin, die auf jeweils 4,45 m scheiterten.
Das tat schon beim Hinschauen weh. Daisy Jepkemei aus Kasachstan müht sich über 3000 Meter Hindernis nach einer beherzten Leistung mit nur einem Schuh ins Ziel.
Barfuss hatte sie keine Chance. Jepkemei durfte aber auch ohne Final-Einzug bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio stolz auf sich sein. In ihrem Vorlauf hatte die Asienmeisterin als Neunte früh den linken Schuh verloren, sie biss sich aber trotzdem durch. Offenbar hatte eine Konkurrentin ihr in die Hacken getreten, wodurch sich der Schuh löste. Jepkemei probierte es mit dem lockeren Spike weiter, schüttelte diesen dann aber doch vom Fuss. Ein Kampfrichter räumte den gelb-orangenen Schuh wenig später weg.
Auf der rauen Tartanbahn musste die gebürtige Kenianerin mit den rot lackierten Zehennägeln vor allem am Wassergraben sehr aufpassen. Einen Sturz konnte sie so zwar vermeiden, aber das Weiterkommen war nicht mehr drin.
Vorentscheidungen
12.35 Uhr: 400 m Hürden Männer, Vorläufe (Julien Bonvin)
12.40 Uhr: Weitsprung Männer, Qualifikation (Simon Ehammer)
13.23 Uhr: 110 m Hürden Männer, Vorläufe
(Jason Joseph)
14.06 Uhr: 100 m Hürden Frauen, Halbfinals (Ditaji Kambundji)
Finals
12.49 Uhr: Stabhochsprung Männer
14.00 Uhr: Hammerwerfen Frauen
14.55 Uhr: 3000 m Steeple Männer
15.20 Uhr: 100 m Hürden Frauen (evtl. Kambundji)
(ram/sda/dpa)