Seit dem 22. November findet man auf Netflix die ersten fünf der insgesamt zehn Folgen der Reality-Show «Squid Game: The Challenge». Die Show wurde in Anlehnung an den Südkoreanischen Überraschungshit Squid Game produziert.
Wie bei der Hit-Serie müssen insgesamt 456 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Spiele bestreiten und überstehen. Wer als Letztes übrig bleibt, gewinnt einen Geldpreis. Genauer gesagt 4,56 Millionen US-Dollar. Der grösste Betrag, der jemals in einer Reality-Show ausbezahlt wurde.
Anders als in der südkoreanischen Serie sterben in der Reality-Show die ausgeschiedenen Teilnehmer natürlich nicht, aber dennoch ging man bei der Produktion wohl über die physischen Grenzen einiger Spieler hinaus. So haben nun zwei ungenannte Teilnehmer rechtliche Schritte eingeleitet, um Entschädigungen für erlittene Verletzungen einzufordern. Bei den formulierten Verletzungen handelt es sich um Hypothermie – wie eine Unterkühlung im medizinischen Fachjargon genannt wird – und um nicht weiter definierte Nervenverletzungen. Aufgrund der Kälte sollen bei einem unbekannten Kandidaten gar die Hände violett angelaufen sein.
Die britische Kanzlei Express Solicitors, die auf Personenschäden spezialisiert ist, wurde dabei beauftragt, die Interessen der Betroffenen zu vertreten. Daniel Slade, CEO der Rechtsabteilung bei Express Solicitors, äusserte sich zu der Angelegenheit und erklärte: «Wir haben im Namen der verletzten Teilnehmer Schadensersatzansprüche eingereicht. Aus den uns vorliegenden Informationen geht hervor, dass im Namen der Unterhaltung die Grenzen der Sicherheit überschritten wurden. Produktionsfirmen müssen sicherstellen, dass Gesundheits- und Sicherheitsstandards in ihren Shows keine Gefahr für Menschen darstellen.»
Die Verletzungen stammen wohl vollständig aus dem ersten Spiel «Red Light, Green Light». Ziel des Spiels ist es, ein Fläche zu überwinden und zu einer grossen Puppe zu gelangen. Man darf sich jedoch nur bewegen, wenn die Puppe einen nicht sieht. Wenn man sich dennoch bewegt, wird man «erschossen», beziehungsweise, ein präpariertes Päckchen mit Farbe platzt in der Kleidung der Teilnehmenden.
Bereits während der Dreharbeiten im Januar berichtete «The Sun» von extremen Drehbedingungen. So sollen die Szenen für «Red Light, Green Light» bei –3 Grad Celsius in einer alten Basis der Britischen Luftwaffe gedreht worden sein. Teilnehmer gaben zudem gegenüber der «Sun» an, dass sich der Dreh, wie ein Kriegsschauplatz angefühlt habe. So wurden offenbar mehrere Spieler auf Tragen abtransportiert. Durch das enorme Preisgeld hätten zudem einige ihre körperliche Belastungsgrenze überschritten und so Verletzungen provoziert.
Dann stellen sie nichts noch blöderes an.
Werde gleich Human Rights Watch kontaktieren, damit sie sich dieser Sache annehmen.