Wer bereits jetzt genug vom Schnee hat, den kann ich beruhigen. Denn der Schnee wird – im Gegensatz zum Menschen – wieder verschwinden.
Warum? Wir finden die Antwort bei Charles Darwin.
Und diese Fähigkeit zum Wandel lässt sich bei der Spezies Mensch finden. Zum Beispiel bei Freddy. Freddy ist 21, kommt gerade vom Austauschjahr in Australien zurück (soff sich die Birne mit Goon weg, «billig und bewährt») und hat sich an der ZHAW für einen Betriebswirtschaftsbachelor eingeschrieben.
Freddy freuts, wenn es schneit. Ob er damit den Schnee meint, der in den Wintermonaten als feine Eiskristalle in Form des festen Niederschlags auf uns menschliche Ameisen nieder rieselt, sei dahingestellt. Vielleicht meint er auch das andere «Geschenk der Götter».
Nun drehen wir am Rad der Zeit, Freddy gehört ja zu einer Spezies, die man gemäss Darwin in die Kategorie wandelbar einteilen kann. Er hat sich vom koksenden verantwortungsbewussten Studenten zum reifen väterlichen Vorbild gewandelt. Mittlerweile hat Freddy zwei Kinder. Nennen wir sie Adrenalina (3) und Testosteronny (5).
Adrenalina und Testosteronny lieben Schnee. Vielleicht nicht den gleichen Stoff wie ihr Vater im Studium, sondern eher das, was unter dem Mikroskop ausschaut, als hätte Papst Pius Michelangelo beim Erstellen einer Skulptur freie Hand gewährt. Sieht einfach geil und schön aus, wie David.
Aber zurück zur Faszination der Kinder fürs Schneefressen.
Schneeflocken sind für die beiden Racker Adrenalina und Testosteronny die Rebhühner des Winters. Jagbar und vor allem: essbar.
Doch Freddy hat ein Problem. Er, als verantwortungsbewusster und mittlerweile cleaner Vater, weiss ganz genau, dass Schnee nicht gleich Schnee ist. UND WENN ICH SAGE, ER WEISS DAS GANZ GENAU, DANN MEINE ICH GANZ GENAU.
Welcher Schnee essbar ist, welcher Schnee wohl eher links liegen gelassen werden sollte, wann und wo der beste Schnee liegt. Es sind die Fragen, die Freddy beim Einbruch des Winters beschäftigen. Vorsorge? Covid-Impfung? Abstimmung über den Autobahnausbau? Pfff!
Welchen Schnee man essen kann, das sind Eltern-Tipps, die jedes Kind auf dem Weg zur Adoleszenz braucht. Vor allem Adrenalina und Testosteronny. Weil der Name Programm ist.
Die beiden stürmen jeweils beim ersten Anblick des Weiss' auf die Strasse und benehmen sich wie Garfield an einem Hochzeitbuffet. Da wird alles in den Mund gestopft, was nicht davonläuft.
Und das weiss Papa Freddy natürlich. Darum gibt er jedes Mal, wenn es das erste Mal geschneit hat, den Bengeln Tipps und Tricks, die ein Leben lang Gültigkeit haben werden.
Die Tipps sind so pur und rein wie der Stoff aus seiner Studiumszeit. Eine kurze Übersicht über Freddys Weisheiten:
Diese wertvollen Tipps helfen Adrenalina und Testosteronny, damit sie sicher durch den Winter kommen.
Und das Gute daran? Der Schnee wandelt sich – im Gegensatz zum Menschen – nicht. Die Tipps gelten für alle Generationen hinweg und können immer wieder recycelt werden. Der Schnee ist kein Fredy, der sich vom Student zum Vater entwickelt.
Darum können Adrenalina und Testosteronny, wenn sie erst mal in die Fussstapfen von Freddy, dem Studenten, getreten sind und dann selber Adrenalina-Junior und Testosteronny-Junior gezeugt haben, ihren Rackern die gleichen Tipps mit auf den Weg geben wie einst ihr Vater Freddy.
Denn das ist der grosse Unterschied zwischen Mensch und Schnee. Wir sind wandelbar und bleiben, der Schnee ist invariant und wird wieder verschwinden – spätestens, wenn es wieder warm wird. Darwin wusste das.
Darum der Appell an alle Schneehasser, nicht verzagen: tempora mutantur!
Anmerkung des Autors: Dieser Text hat keinen Anspruch auf Stringenz. Er dient lediglich der Unterhaltung.