Der Berner machte in dieser Saison dort weiter, wo er letztes Jahr aufgehört hat: mitten in der Weltspitze. Josi gehörte auch dieses Jahr zu den besten Verteidigern der Liga – er befindet sich gar im erweiterten Kreis der Anwärter auf die Norris Trophy, der Auszeichnung zum besten Verteidiger.
Die Trophäe wird sich wohl Victor Hedman schnappen. Doch Josi braucht den Vergleich mit dem Schweden von Tampa Bay nicht zu scheuen. Einzig bei der gesamten Punkteproduktion fiel er etwas ab. Betrachtet man aber die «Primary Points» (Tore und erste Assists) war Josi gar der produktivste Verteidiger der Liga.
Auch die Schussstatistiken passten bei Josi. Mit ihm auf dem Eis kontrollierte Nashville die Mehrheit der Schussversuche. Und für einen Verteidiger ebenfalls wichtig: Wenn der 27-Jährige auf dem Eis stand, liessen die Predators deutlich weniger Schüsse aus gefährlichen Situationen zu als ohne ihn.
Der erhoffte Durchbruch ist ihm dieses Jahr endlich gelungen. Fiala fehlten zwei mickrige Pünktchen, um das erste Mal in seiner Karriere die 50-Punkte-Marke zu knacken. Das ist umso erstaunlicher, da sich der Ostschweizer vor einem Jahr schwer verletzt hatte (Oberschenkelbruch). Nach nur etwas mehr als zwei Monaten stand er aber bereits wieder auf dem Eis. Fiala absolvierte eine gute Vorbereitung mit den «Preds», hatte dann aber Mühe, seine Qualitäten im Ernstkampf auszuspielen.
16 Spiele dauerte es, bis der 21-Jährige sein erstes Saisontor bejubeln durfte. 22 weitere Treffer sind dazu gekommen. Was die «Primary Points» betrifft, spielt der Uzwiler unter den besten Stürmern der Liga mit. Er erzielte pro 60 Minuten Eiszeit 1,63 Tore und erste Assists – damit befindet er sich ligaweit auf Rang 64 und beispielsweise noch vor John Tavares.
Zudem war Fiala auch neben den Skorerpunkten äusserst produktiv. Auf der Gamescore-Skala (siehe Infobox weiter unten) war er der elftproduktivste Stürmer der NHL – vor Spielern wie Nathan MacKinnon, Taylor Hall oder Sidney Crosby. Der Flügel brachte über die rechte Seite extrem viel Gefahr, obwohl er im Vergleich zu anderen Top-Stürmern noch eher wenig Eiszeit (15:09 Minuten pro Spiel) erhielt.
Der Nummer-1-Draft vom vergangenem Frühling hat es geschafft. Er hat sich gleich beim ersten Versuch in der NHL durchgesetzt – als jüngster Stammspieler in der NHL und Center von New Jerseys erster Linie. Er war hinter Taylor Hall der zweitbeste Skorer der Devils und hat bereits in seinem ersten Jahr die 50-Punkte-Marke geknackt und damit viele Erwartungen übertroffen.
Hischiers Saison war so gut durch so viele unterschiedliche Facetten, dass sie einen eigenen Artikel verdient und auch kriegen wird. Doch hier schon einmal die Kurzfassung: Bei den «Primary Points» gehört der Walliser schon jetzt zur Ligaspitze. Mit seinen 2,42 Toren und ersten Assists pro 60 Minuten Eiszeit belegt er unter den NHL-Stürmern Rang 14 und ist damit beispielsweise besser als Taylor Hall, Steven Stamkos oder Alex Owetschkin.
Zudem versteht es der 19-Jährige wie kaum ein anderer, beim Gegner Strafen zu provozieren. Durch seine Spielweise hat er in der gesamten Saison schon 35 Strafen für sein Team herausgeholt. Trotz seiner geringen Körpermassen (183 cm/80 kg) schafft Hischier es, sich im Slot auch gegen Spieler von Weltformat durchzusetzen.
Dem Herisauer hat man in dieser Saison den Durchbruch zugetraut – und er hat ihn geschafft. Mit 21 Treffern war er der viertbeste Torschütze der San Jose Sharks. Wäre da nicht die lange Durststrecke zu Beginn der Saison gewesen, hätte er wohl noch bessere Zahlen zu Buche stehen.
Meier gab bei San Jose am zweitmeisten Schüsse auf den gegnerischen Kasten ab – nur Evander Kane war noch besser. Auch sonst war er einer der produktivsten Spieler. Dem 21-Jährigen fehlen nur noch die Assists. Das könnte aber auch daran liegen, dass der Ostschweizer die ganze Saison zwischen der ersten und der dritten Linie hin und her pendeln musste und so von den Topstürmern bei San Jose am wenigsten Eiszeit (14:52 Minuten pro Spiel) erhielt.
Der Churer zog dieses Jahr nach der Vertragsverlängerung eine schwierige Saison ein. Gleich drei Mal musste er verletzungsbedingt pausieren. Darunter hat vor allem sein Skoring gelitten. Mit 1,4 Even-Strength-Punkten pro 60 Minuten bewegt er sich auf dem Niveau eines Zweitlinienstürmers, nachdem er die letzten Jahre immer wie ein Erstlinienstürmer produziert hat.
Die Powerplay-Ausbeute des Flügels ist aber auch dieses Jahr wieder überragend. Im Überzahlspiel kommt Niederreiters grosse Stärke zum Tragen: das Spiel im Slot, direkt vor dem gegnerischen Torhüter. In dieser Saison hat Niederreiter wiederum vorwiegend von dort abgeschlossen. Gewohnt stark ist auch Niederreiters Defensivspiel: Wenn der Schweizer für Minnesota auf dem Eis steht, erhalten sie deutlich weniger Schüsse auf den eigenen Kasten und weniger Tore, als wenn er nicht im Einsatz ist.
Der Solothurner Stürmer zeigte bei den Florida Panthers eine äusserst solide Saison. Nachdem Malgin die Spielzeit in der AHL starten musste, durfte er sich ab Ende November 2017 regelmässig in der NHL beweisen. Meist kam er in der zweiten Linie als Flügel zum Einsatz und etablierte sich dort in den Reihen der Panthers.
Seine Zahlen waren weitgehend gut. Malgin kam auf solide Corsi-Werte. Der 21-Jährige holte für seine Mannschaft zudem immer wieder Strafen und damit Powerplay-Gelegenheiten heraus. Die elf Tore in 50 Spielen sind allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Malgins starke Schusseffizienz liegt bei beinahe 17 Prozent – vergangene Saison waren es noch etwas mehr als fünf Prozent. Die Wahrheit dürfte wohl irgendwo dazwischen liegen.
Wie viele andere Schweizer hatte auch der Berner diese Saison so seine liebe Mühe mit Verletzungen. Weber ist aktuell bereits zum dritten Mal von einer Blessur ausser Gefecht gesetzt. Spielte er, tat er das aber gewohnt zuverlässig in seiner Rolle im dritten Verteidigungspaar bei Nashville. Gemeinsam mit Matt Irwin schaffte er es meist, das Geschehen von Nashvilles Tor fernzuhalten. Gemessen an der geringen Eiszeit, die der 29-Jährige erhält (12:03 Minuten pro Spiel), war sein Skoring zudem gar nicht so schlecht.
Der Start in die Saison ist dem Langenthaler sehr gut gelungen. Er spielte in der ersten Linie mit den jungen Stürmern Bo Horvat und Brock Boeser und verzückte die Metropole im Westen Kanadas mit offensivem Feuerwerk. Doch ein zweiter Blick auf Bärtschis Produktivität zeigt: Die Saison war nicht so berauschend, wie sie auf den ersten Blick scheint.
Er war bei seinen Toren und Assists stark von Boeser und Horvat abhängig. Wurde der 25-Jährige in einer anderen Linie eingesetzt, brach seine Produktion ein. Schlimmer noch: Boeser und Horvat produzierten ohne Bärtschi besser als mit ihm, obwohl sie weniger Starts im Offensivdrittel erhielten. Kommt erschwerend hinzu, dass die Saison des Flügels nach einer zweiten Verletzung vorzeitig beendet ist. Der Schweizer konnte sich in der zweiten Hälfte der Spielzeit also nur noch selten beweisen.
Bärtschis Vertrag läuft im Sommer aus. Eine millionenschwere Verlängerung darf er wohl nicht erwarten. Vielleicht hat er auch mit einem neuen Vertrag keine Zukunft in Vancouver – es gibt Gerüchte, wonach der Schweizer weggetradet werden könnte.
Die Saison des Zürchers verlief ähnlich wie jene seines Namensvetters Sven Bärtschi. Der Start gelang dem Flügel grossartig – in den ersten fünf Spielen schoss er drei Tore und gab drei Assists. Da durfte er noch mit MVP-Kandidat Nathan MacKinnon in einer Linie spielen. Doch je länger die Saison dauerte, desto mehr Mühe hatte Andrighetto.
Der 25-Jährige wurde in die vierte Linie abgeschoben und sass zwischendurch gar nur auf der Tribüne. Zudem zog er sich im Dezember eine Verletzung zu, die ihn bis Anfang März ausser Gefecht setzte. Seit er wieder spielt, hat «Ghetto» bis auf einige Ausnahmen Mühe, den Tritt zu finden. Betrachtet man den Spielanteil, spielte der Flügel nicht schlecht. Er ist einer von nur vier Spielern bei Colorado mit positiven Corsi-Werten.
Doch schaut man die Tordifferenz an, ist Andrighettos Bilanz verheerend: Mit ihm auf dem Eis kassieren die Avalanche pro 60 Minuten rund ein Tor mehr und schiessen beinahe eines weniger, als wenn er nicht spielt.
Bei fünf Einsätzen in der NHL hat der Zürcher vier Mal überzeugt und Berra spielt seine Rolle als dritter Torhüter bei den Anaheim Ducks perfekt. Wenn es ihn brauchte, war er da. Sonst spielte er in der AHL bei den San Diego Gulls, die auf Playoff-Kurs sind, eine solide Saison (30 Spiele, 92,5% Fangquote). Die wichtigste Frage bezüglich Berra: Erhält er ein weiteres Angebot aus der NHL oder kommt er doch noch nach Fribourg und erfüllt dort seinen Vertrag?
Obwohl der Zuger mit den Vegas Golden Knights mitten in einem Hockey-Märchen steckt, war es für ihn persönlich keine einfache Saison. Zu Beginn lief es Sbisa ziemlich gut: Er wurde bei Vegas zum Mitglied des Captain-Teams ernannt und spielte in den ersten beiden Verteidigungspaaren eine wichtige Rolle. Doch dann kamen – einmal mehr in seiner Karriere – die Verletzungen.
97 Tage oder 52 Spiele fiel Sbisa in dieser Saison wegen diversen Blessuren aus. Auf die Playoffs hin soll er dann sein Comeback geben. Als defensiver Schwerstarbeiter. Die Zahlen des 28-Jährigen sprechen eine eindeutige Sprache.
Wenn Luca Sbisa auf dem Eis steht, lassen die Golden Knights unglaublich viele Schüsse auf das eigene Tor zu. Der Verteidiger hat einen Corsi-Wert von 43,17 Prozent, ligaweit der neuntschlechteste Wert auf seiner Position. Dennoch kommt er auf ein positives Torverhältnis. Zudem blockt er bei Vegas von allen Verteidigern die zweitmeisten Schüsse, startet klar am meisten in der defensiven Zone und spielt häufig gegen die besten Spieler des gegnerischen Teams. Ist Sbisa nun also ein schlechter Verteidiger, weil er so viele Schüsse zulässt? Oder ist er ein cleverer Verteidiger, weil die Mehrheit der Schüsse, die er zulässt, nicht zu Gegentoren führen?
Auch Mirco Müller gehört zu den verletzungsgebeutelten Schweizer NHL-Söldnern. Zwischen Mitte November und Anfang Februar fiel der junge Verteidiger aus, danach musste er zwischenzeitlich auf der Tribüne Platz nehmen. Wenn Müller spielte, machte er seine Sache allerdings ordentlich. Vor seiner Verletzung hatte er gemeinsam mit Will Butcher in einem Spiel Edmontons Superstar Connor McDavid komplett den Schneid abgekauft.
Und auch jetzt hat er den Tritt langsam aber sicher wieder gefunden. Der 23-Jährige hat insbesondere seine rechte Verteidigungsseite gut im Griff und lässt dort nur wenige Schüsse zu. Müller ist zudem sehr sicher mit der Scheibe und leistet sich kaum Puckverluste. Sein bis dahin grösstes Manko sind die fehlenden Skorerpunkte. Da darf man wohl noch eine Steigerung erwarten.
Das Highlight für den Zürcher in dieser Saison dürfte der neue Vertrag sein, den er von Columbus erhielt. Sonst war es für Kukan ein Geduldsspiel. Bis Ende Januar musste er auf einen NHL-Einsatz warten. Und als er sich endlich in der Verteidigung der Blue Jackets etabliert hatte, zog er sich eine Verletzung zu.
Die Zahlen stellen Kukan in den absolvierten Spielen ein sehr gutes Zeugnis aus. Allerdings ist der Datensatz zu klein, um eine gesicherte Aussage zu machen. Der 24-Jährige wird sich in den Playoffs und nächste Saison auf ein Neues beweisen müssen.