Bereits im Sommer 2020 hat UEFA-Präsident Aleksander Ceferin etwas in diese Richtung angedeutet, nun wird es erstmals konkret. Das bisherige Financial Fairplay soll beerdigt werden und Platz machen für einen Salary Cap, ähnlich jenem aus dem US-Sport.
Doch anders als etwa in der NHL gibt es nicht eine fixe Gehaltsobergrenze, die für alle Klubs gleich ist. Stattdessen sollen die Lohnausgaben eines Klubs nicht mehr grösser sein dürfen als 70 Prozent der Einnahmen. Dieses System wurde auf diese Saison hin in der spanischen Liga bereits eingeführt und zwang den FC Barcelona, sich von Lionel Messi zu trennen.
Teams, die diese Obergrenze um bis zu 20 Prozent überschreiten, müssen eine sogenannte «Luxussteuer» – den Betrag, um den sie den Salary Cap überschritten haben – an die UEFA zahlen. Der Europaverband verteilt das Geld dann wiederum unter den restlichen Europacup-Teilnehmer, die sich an den Salary Cap halten. Wer die Höchstgrenze sogar um mehr 20 Prozent überschreitet, soll das 1,5- oder Zweifache des Betrags zahlen müssen.
Doch mit der geplanten neuen Lösung sind nicht alle glücklich. Insbesondere die Bundesligaklubs sorgen sich gemäss der «Bild», dass die Schere zwischen den Fussballmannschaften Europas noch weiter aufgeht, denn gerade für Vereine mit reichen Investoren, wäre es ein Leichtes, die Strafen zu zahlen.
Darum fordern die Vertreter der Bundesliga eine Verschärfung des allfälligen Salary Caps. Ihren Vorstellungen nach sollen die Ausgaben nur 60 Prozent der Einnahmen betragen dürfen. Und bei mehrfachen Verstössen soll es nicht nur Geldstrafen, sondern auch Punktabzüge und Ausschlüsse aus den europäischen Wettbewerben geben.
Noch ist nichts beschlossen. Anfang September sollen die Klubs bei einer UEFA-Konferenz in Montreux mit Nationalverbänden, Ligen, Spielern und deren Agenten über den Vorschlag diskutieren. Zudem läuft noch eine Abklärung, ob eine derartige Gehaltsobergrenze von der EU überhaupt grünes Licht erhalten würde. (abu)