Bayern-Star Joshua Kimmich ist nicht als Corona-Leugner oder Impfgegner bekannt – im Gegenteil: Im Rahmen der von ihm und Team-Kollege Leon Goretzka initiierten Spende-Kampagne #WeKickCorona wurden dem Kinderhilfswerk Unicef 500'000 Euro für die Covax-Kampagne zur Verfügung gestellt.
Doch nun kam heraus: Kimmich hat sich selber nicht gegen Corona impfen lassen, da er Bedenken habe, «was fehlende Langzeitstudien angeht».
Doch welche Langzeitfolgen können Langzeitstudien zur Corona-Impfung überhaupt abdecken? Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, reagierte auf die Aussagen Kimmichs. Er sagt:
Auf Twitter schreibt Watzl:
(11) Worauf wollen Leute, die Langzeitstudien abwarten wollen, also noch warten? Auf eine noch seltenere Nebenwirkung, die nur bei einer bestimmten Bevölkerungsgruppe bei einem in 1 Mio Geimpften auftritt? So etwas kann man nie ausschließen.
— Carsten Watzl (@CarstenWatzl) October 24, 2021
Watzl erklärt im Thread, dass viele Menschen meinten, «Langzeitfolgen» seien Nebenwirkungen, die viele Monate oder sogar Jahre nach der Impfung aufträten. Doch dies sei ein Missverständnis. Denn unter Langzeitfolgen würde man bezüglich Impfungen Nebenwirkungen verstehen, die innerhalb weniger Wochen nach dem Piks aufträten. Danach sei die Immunreaktion nämlich abgeschlossen – und der Impfstoff aus dem Körper verschwunden.
Watzl erklärt auch, dass es durchaus vorkomme, dass man erst nach einigen Jahren den Zusammenhang zwischen einer Nebenwirkung und der vorangegangenen Impfung herstellen könne – so z.B. geschehen bei der Nebenwirkung Narkolepsie nach der Schweinegrippe-Impfung. Die Nebenwirkungen selber seien aber auch in diesen Fällen alle kurz nach der Impfung aufgetreten.
(6) Beispiel Narkolepsie nach Impfung gegen Schweinegrippe. https://t.co/OlCXoRqgLo
— Carsten Watzl (@CarstenWatzl) October 24, 2021
Auch hier traten die Nebenwirkungen innerhalb weniger Wochen nach der Impfung auf! Es hat aber länger gedauert, bis man das einem der Grippeimpfstoffe zugeordnet hatte. pic.twitter.com/U3TJSW9o9F
Da die Covid-Impfungen weltweit mehr als sechs Milliarden Mal verabreicht wurden, konnten auch seltenste Nebenwirkungen mittlerweile beobachtet werden. Die Langzeitfolgen der Corona-Impfungen sind also laut Watzl mittlerweile hinlänglich bekannt.
Somit könnte auch Kimmich «den Kampf gegen die Pandemie vielfältig unterstützen», indem er sich impfen liesse.
(yam)
Jeder sollte einfach in seinem Fachbereich bleiben.