«Das ist einfach Shaq.» Goalie Yann Sommer fasst in wenigen Worten zusammen, was die versammelte Fussballschweiz im Kölner Stadion und vor den Fernsehern denkt, als Xherdan Shaqiri in der 26. Minute den Ausgleich gegen Schottland schiesst.
Es ist – wieder einmal – ein Stück Magie des 1,65 m grossen Zauberfusses, der sich eine missglückte Rückgabe der Schotten erläuft und direkt aus rund 18 Metern abschliesst. Resultat: ein wunderschöner Schlenzer ins Lattenkreuz. Ein Bild, das nur wenige Fussballer so malen können. Xherdan Shaqiri ist so ein Meister.
Mit einem Sieg steht die Schweiz im Achtelfinal. Xherdan Shaqiri erhält in der 20. Minute auf der rechten Seite im Strafraum den Ball, er zieht mit links ab und trifft flach in die nahe Ecke. Das 1:0 auf dem Weg zum 3:2-Sieg.
Christian Fassnacht ist voll des Lobes über seinen Mitspieler Shaqiri:
Nach dem historischen Achtelfinal-Sieg gegen Frankreich liegt die Schweiz im Viertelfinal gegen Spanien 0:1 zurück. In der 68. Minute ein schneller Angriff über die rechte Seite, Remo Freuler wird zum Profiteur der Unachtsamkeit zweier Verteidiger, passt in Richtung Penaltypunkt, wo Shaqiri heranrauscht und zum 1:1 trifft. Die Schweiz scheidet schliesslich im Penaltyschiessen aus.
Die Nati benötigt zum Weiterkommen in die Achtelfinals einen Sieg. Nach dem 1:0 durch Haris Seferovic (6.) legt Shaqiri nach. In der 26. Minute schlenzt er den Ball mit rechts aus der Distanz in den Kasten. Prädikat: Riesenkiste!
Den Türken gelingt nach etwas mehr als einer Stunde der Anschlusstreffer. Ein heikler Moment für die Schweiz. Doch nur sechs Minuten später ein Konter der Nati. Shaqiri wird, wie bei seinem ersten Treffer, von Zuber angespielt, zieht im Strafraum direkt zum 3:1 ab.
Es ist ein hoch emotionales Spiel, das in die Schweizer Fussballgeschichte eingeht. Die albanischstämmigen Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri werden von den serbischen Fans beleidigt und beschimpft. Sie revanchieren sich mit Toren und der Doppeladler-Geste beim Jubel. Shaqiri wird in der 90. Minute steil geschickt, lässt sich nicht aufhalten, bleibt eiskalt und schiesst den 2:1-Siegtreffer.
Im Achtelfinal rennt die Nati lange einem Rückstand hinterher, als Xherdan Shaqiri in der 82. Minute der spektakuläre Ausgleich gelingt. An der Strafraumgrenze hebt er zur Bicicletta an. Das 1:1 wird zum schönsten Tor der EM gekürt. Nach dem verlorenen Penaltyschiessen ist das Turnier für die Schweiz wenig später vorbei.
Drei Treffer in einem Spiel an einer Weltmeisterschaft – und der erste ist gleich der schönste. Erst sechs Minuten sind vorbei, als Shaqiri alle Gegner abschüttelt und mit links in den Winkel trifft. Ein Prachtstor. Er doppelt in der 31. Minute nach einem Konter nach und komplettiert zwanzig Minuten vor dem Ende seinen Hattrick. Shaqiri schiesst die Schweiz in den WM-Achtelfinal.