Die Enhanced Games vom Mai 2026 werfen ihre langen Schatten voraus. In Las Vegas sollen dannzumal sämtliche Dopingregeln über Bord geworfen werden, um die Schnellsten und Stärksten zu ermitteln. Die Organisatoren haben als Investoren den Sohn von US-Präsident Donald Trump und dessen früheren Berater Peter Thiel gewinnen können.
Selbstredend sind diese Doping-Spiele aber nicht in erster Linie wegen ihres Umfelds umstritten, sondern wegen ihrer Prämisse. Für etablierte Sportverbände geht die Freigabe aller Dopingmittel zu weit. Als erster Verband hat World Aquatics den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Konsequenzen aufgezeigt.
Wer, in welcher Form auch immer, an Anlässen wie den Enhanced Games teilnimmt, wird von allen Wettbewerben von World Aquatics ausgeschlossen. Das betrifft nicht nur Sportlerinnen und Sportler, sondern auch all jene Personen, die sie betreuen. «Diejenigen, die gedopten Sport ermöglichen, sind bei World Aquatics nicht willkommen», wird Verbandspräsident Husain Al Musallam zitiert. Die neue Regelung gilt ab sofort.
Die Ausrichter der Enhanced Games feierten kürzlich den griechisch-bulgarischen Schwimmer Kristian Gkolomeev. Der WM-Zweite 2019 über 50 m Freistil soll den gültigen Weltrekord über diese Distanz geknackt haben. Dabei trug er indes laut dem «Guardian» einen bei World Aquatics verbotenen Ganzkörperanzug, der schneller macht.
Die Enhanced Games sind eine Idee des australischen Geschäftsmanns Aron D'Souza. Aktuell sind bei der erstmaligen Austragung im kommenden Mai in Las Vegas Wettkämpfe im Schwimmen, in der Leichtathletik und im Gewichtheben geplant.
D'Souza zufolge sind seine Spiele ein Anlass, der die Menschheit voranbringe. «Die alten Regeln haben nicht nur die Sportler zurückgehalten, sondern auch die Menschheit», sagte er.
Erfolgreich vollgepumpten Athletinnen und Athleten verspricht er viel Kohle. In jedem Wettkampf soll es um ein Preisgeld von 500'000 Dollar gehen, die Hälfte davon ist für die Siegerin oder den Sieger reserviert. Für Weltrekorde werden Sonderprämien versprochen. Der Schwimmer Gkolomeev soll für seine Zeit von 20,89 Sekunden eine Million Dollar erhalten haben.
Die Organisatoren der Enhanced Games legen sich bewusst mit der etablierten Sportwelt an, sie wollen diese schliesslich aufmischen. Bei aller Kritik könnten sie zumindest mit einer Aussage – gerade wenn man an die geplanten Gewichtheber-Wettkämpfe denkt – recht haben: Sie behaupten, durch den Verzicht auf Dopingtests werde der Sport fairer.
Die deutsche Anti-Doping-Agentur (NADA) verurteilt die Enhanced Games. Am Dienstag bezeichnete ihr Chef die Pläne der Veranstalter als «irreführend und grundlegend falsch».
Absolut korrekte Reaktion von den "echten" Sportverbänden: wer an so einem Anlass auch nur irgendwie dabei ist, hat im "richtigen" Sport nichts mehr verloren!
Nein ernsthaft. Richtige Konsequenz. Wer da auftaucht hat in normalen Wettkämpfen nichts mehr verloren.
Bei diesen Enhanced Games scheint sowieso alles erlaubt zu sein. Daher finde ich es richtig, dass Teilnehmer der Enhanced Games, nicht mehr an, für uns echten Sportanlässen, starten dürfen.
Zudem finde ich wichtig, dass die Weltrekorde nicht offiziell als solche angesehen werden, wenn man sich nicht an die Regeln der "richtigen" Sportverbände hält.