Das IOC verzichtet auf einen Komplettausschluss Russlands an den Olympischen Spielen 2016 in Rio. Abgesehen von den Leichtathleten dürfen die Russen an den Start.
An einer Telefonkonferenz gab IOC-Boss Thomas Bach, der gute Beziehungen zu Russland pflegt, den Entscheid bekannt. Die Athleten seien für das Staatsdoping nicht verantwortlich, darum kann man sie auch nicht dafür sperren.
Damit dürfen ausser den 68 Leichtathleten alle Athleten der 28 anderen Sportarten in Rio antreten – sofern dies die internationalen Fachverbände genehmigen – und werden nicht kollektiv abgestraft.
Nicht starten darf Whistlerblowerin Julia Stepanova, welche mit ihren Aussagen den ganzen Skandal richtig ins Rollen brachte. Die 800m-Läuferin hoffte unter der IOC-Flagge teilnehmen zu können.
Russland zeigte sich zufrieden. «Das ist eine rechtmässige Lösung», sagte der Chef des Sportausschusses im russischen Parlament, Dimitri Swischtschjow. «Aber solche Entscheide sollten nicht nur in Bezug auf russische Athleten, sondern auf Sportler in der ganzen Welt getroffen werden.» Dann wäre das Problem Doping endgültig ausgerottet, sagte er der Agentur Tass zufolge in Moskau. Demonstrativ hatte Kremlchef Wladimir Putin zuletzt die Gründung einer neuen Anti-Doping-Kommission in Russland angekündigt – womöglich auch, um einem Komplett-Bann zu entgehen.
In einem Ermittlungsbericht der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) war ein staatlich angeordnetes systematisches Doping in Russland nicht nur in der Leichtathletik festgestellt worden. (fox/sda)
Decision of the IOC Executive Board concerning the participation of Russian athletes in the Olympic Games Rio 2016 https://t.co/wfe08HKEqF
— IOC MEDIA (@iocmedia) 24. Juli 2016
Hier gibt es die offizielle Mitteilung des IOC (englisch).