Der Leichtathlet Michael Saruni gehörte zur erweiterten Weltspitze über die Mittelstrecken. In der Halle hatte er vor sechs Jahren den Weltrekord über 600 m verbessert. Doch viel besser wurde der Kenianer nicht mehr – und er erhält nun auch vier Jahre lang keine Gelegenheit, sich mit anderen zu messen.
Die kenianische Anti-Doping-Agentur (ADAK) hat Saruni für diese Dauer gesperrt. Es ist die Strafe dafür, dass er sich bei den nationalen Ausscheidungen für die Leichtathletik-WM 2022 einer Probe entziehen wollte.
Nach dem Rennen in Nairobi war Saruni darüber informiert worden, dass er zum Dopingtest müsse. Die Tester versuchte er daraufhin zu verwirren, indem er auf der Toilette seine Kleidung mit einem Freund tauschte, der ihm optisch stark glich.
Saruni versuchte, sich durch angebliches Nichtwissen aus der Affäre zu ziehen. Niemand habe ihn nach dem Rennen aufgefordert, eine Probe abzugeben. Doch die ADAK glaubte vier Zeugen der Anklage, die das Geschehen minutiös schilderten, wie im Urteil nachzulesen ist. «Der Athlet hat sich hartnäckig geweigert, eine Probe abzugeben oder sich der Probenentnahme zu unterziehen, und er ist durch geheime Absprachen oder Tricksereien entkommen oder hat den Veranstaltungsort verlassen.»
An den Olympischen Spielen 2021 in Tokio hatte Michael Saruni über 800 m die Halbfinals erreicht. Die nächsten Olympischen Spiele, jene in diesem Sommer in Paris, wird er verpassen: Er wurde bis am 30. August 2027 gesperrt. Wenn er wieder laufen darf, wird er 32 Jahre alt sein. (ram)