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HC Lugano: Trainer Luca Gianinazzi über Erfolg und Druck im Eishockey

Luca Gianinazzi spricht über seine Erfahrungen als Trainer in Lugano.
Luca Gianinazzi spricht über seine Erfahrungen als Trainer in Lugano.Bild: «Roost/Röthlisberger – Hockey-Talk»

Luca Gianinazzi ist der jüngste National-League-Trainer: «Ich finde Druck auch geil»

Mit 32 Jahren ist Luca Gianinazzi bereits in seiner dritten Saison als Cheftrainer beim HC Lugano. Im «Roost/Röthlisberger – Hockey-Talk» verrät er seine Philosophie.
29.11.2024, 16:39
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Eigentlich befand sich Luca Gianinazzi schon mit einem Fuss in Finnland. Dort hatte sich der Tessiner für ein Studium eingeschrieben und hatte sogar schon einen Job, um über die Runden zu kommen. Da meldete sich der HC Lugano, ob er nicht doch den Cheftrainer-Posten der U20-Junioren übernehmen möchte.

Das war 2018. Mittlerweile ist Gianinazzi immer noch bei Lugano – aber schon in seiner dritten Saison als Cheftrainer der ersten Mannschaft. Dass es überhaupt dazu kam, «verdanke» er seinem schlechten Skating als Spieler. «Ich war kein guter Schlittschuhläufer, das hat mir Grenzen gesetzt. Also musste ich versuchen, das Spiel mit dem Kopf, mit der Spielintelligenz zu kompensieren», erklärt der bald 32-Jährige in der neusten Folge des CH-Media-Podcasts «Hockey-Talk» mit Thomas Roost und Matthias Röthlisberger.

Luca Gianinazzi über Selbstvertrauen:

Video: ch media

«Als Junge war es immer mein Traum, Eishockeyspieler zu werden», erzählt Gianinazzi. Trotzdem hängte er mit 24 Jahren, wenigen National-League-Einsätzen und 62 Spielen in der Swiss League dann seine Spielerkarriere an den Nagel. Stattdessen erhielt er von Lugano das Angebot, als Assistenztrainer bei der U17 einzusteigen. «Nach zwei Trainings habe ich gemerkt, dass mir das Leben als Trainer Spass macht und dass ich dort auch Potenzial habe, gut zu sein», blickt der Tessiner zurück.

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Ein Jahr später folgte 2018 eben nicht der Schritt nach Finnland, sondern in eine höhere Juniorenstufe beim HCL, ehe er im Oktober 2022 Chris McSorley bei den Erwachsenen ablöste. Seither habe er viel gelernt: «In meinem ersten Jahr war alles neu: jedes Interview, jede Ansprache vor der Mannschaft, jeder Schiedsrichter.» Es sei etwas ganz anderes, plötzlich in einer Halle vor tausenden Fans zu coachen. Natürlich sei auch das Eishockey ein wenig anders, auch wenn die Basis gleich bleibe.

Luca Gianinazzi über Druck:

Video: ch media

Und dann ist da die Sache mit den Erwartungen im ambitionierten Lugano: «Druck ist sicher vorhanden, aber ich finde Druck eine geile Sache.» Ohne Druck wäre es egal, ob man gewinne oder verliere. Am Ende sei es trotzdem einfach ein cooler Job: «Eishockey ist meine grösste Liebe. Ich spielte, seit ich drei Jahre alt war.» Da sei es auch kein Problem, die Verantwortung zu tragen, dass jeder Spieler immer seine Bestleistung abrufen kann.

In dieser Saison sei das nicht immer gelungen. «Momentan sind wir mit Lugano sicher nicht in der Position, wo wir sein möchten», gibt Gianinazzi zu. Aber sie seien jetzt wieder daran, sich zu steigern. Noch fehle es seiner Mannschaft aber an der Konstanz: «Wenn du jeden Abend deine Leistung bringen kannst, siehst du den Unterschied in der Tabelle.»

Wie will der Lugano-Trainer das angehen? Eines dieser kleinen Dinge, die man beeinflussen könne, seien die Wechsel: «Es geht darum, wann du wechselst und wie lange die Einsätze sind. So kannst du das Momentum beeinflussen.» Das gelinge seiner Mannschaft derzeit noch nicht gut genug, sagt Gianinazzi.

Der andere Hebel sei das Selbstvertrauen, das allerdings schwieriger zu beeinflussen sei. Da brauche es die tägliche Arbeit. Man müsse die positiven Dinge aus dem Training mitnehmen, erläutert der 32-Jährige. Die Message von uns als Trainerteam war: «Wir müssen nicht perfekt sein, aber wir müssen uns auf die Dinge konzentrieren, die den Unterschied ausmachen.» Die nächste Chance dafür gibt es heute Abend beim Auswärtsspiel gegen Ajoie.

Die 7. Folge des «Roost/Röthlisberger – Hockey-Talk» mit dem Rücktritt von Dan Tangnes, dem Debüt von Jonah Neuenschwander, diversen National-League-Transfers und dem ganzen Gespräch mit Luca Gianinazzi findest du hier oder überall, wo es Podcasts gibt.

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Stefan Schärer tritt freiwillig vom höchsten Amt unseres Hockeys zurück. Er hat sich im Fegefeuer der Eitelkeiten die Flügel verbrannt. Hat zum ersten Mal in der Geschichte unseres Hockeys (seit 1908) das aufmüpfige Büropersonal den Rücktritt des Verbandspräsidenten erzwungen? Eine wunderbare Geschichte aus der bunten Welt des helvetischen Sportes mit unserem charismatischen Nationaltrainer Patrick Fischer als Rebell.

Freiwillig zurücktreten? Nie. Schliesslich ist er ja erst vor 15 Monaten Präsident geworden. Der Rücktritt ist Stefan Schärer zwar immer mehr von vielen Seiten unverblümt nahegelegt worden. Sogar Peter Zahner, Manager der ZSC Lions und Mitglied des Verband-Verwaltungsrates, hat ihm gesagt, es sei Zeit, das Amt aufzugeben, und selbst der hockeytechnisch unpolitische Nationaltrainer Patrick Fischer zählte nicht mehr zu seinen Freunden. Es gab für den Präsidenten gar ein Nationalmannschafts-Kabinenverbot. Doch er blieb unbeeindruckt und sagte noch vor wenigen Tagen: «Ein Rücktritt kommt für mich nicht infrage, solange ich grosse Unterstützung im Verbands-Verwaltungsrat, bei verschiedenen Klubs und bei der Mehrheit der Delegierten aus den Regionen spüre.»

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